Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven

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Bremerhaven - Das Deutsche Auswandererhaus hat sein Hauptthema in der Auswanderung Deutscher in die USA in verschiedenen Epochen. Als bisher einziges Museum in Deutschland widmet es sich dem Thema Migration. Es liegt gegenüber dem Zoo am Meer. Das Gebäude mit einer Nutzfläche von 4200 Quadratmetern wurde am 8. August 2005 eröffnet. 2007 wurde das Erlebnismuseum mit dem Preis „Europäisches Museum des Jahres“ ausgezeichnet. Bislang haben 2,2 Millionen Gäste das Museum besucht.

Beim Einchecken bekommt der Besucher einen Boarding-Pass samt elektronischer Eintrittskarte. In einem Rundgang können die Besucher wie ein deutscher Auswanderer die einzelnen Stationen einer Auswanderung nachverfolgen und verschiedene Datenbanken kostenlos abfragen. Die elektronische Eintrittskarte kann auf spezielle Kontaktpunkte gelegt werden und man bekommt per Kopfhörer weitere Informationen. Wer will, kann auch über die Identität des Boarding-Passinhabers verschiedene Dinge herauszufinden (Auswanderungsgrund, Land, Herkunft, Geschichte etc.).

Im Museum begegnen Besucher den bewegenden Familiengeschichten von Auswanderern – etwa 7,2 Millionen Menschen sind über Bremerhaven zwischen 1830 und 1974 in die Neue Welt auswandert - aber auch den Lebenswegen von Menschen, die seit dem 17. Jahrhundert in Deutschland ein neues Zuhause gefunden haben.

An der lebendig gestalteten Kaje blickt man an der meterhohe Bordwand eines imaginären Schiffes hoch. An der Gangway warten die Emigranten. Die Hoffnungen und Träume der Auswanderer scheinen zum Greifen nah zu sein. Die nächste Station ist die Atlantiküberquerung. Hier werden die verschiedenen Passagierklassen, Schlaf- und Essensraum usw. gezeigt. Ihren Abschluss findet die Reise in einem Nachbau des Grand Central Terminal in der Neuen Welt, dem damals größen Bahnhof der Welt.

Dann führt der Rundgang die Museumsgäste zurück nach Deutschland. Im Erweiterungsbau können die Besucher seit April 2012 einen Einwanderer auf seinem Weg nach Deutschland folgen. In der detailgenauen Rekonstruktion einer Ladenpassage aus dem Jahr 1973 lassen sich zwischen den nostalgisch anmutenden Verkaufsartikeln Erinnerungsstücke und Spuren von Einwanderern entdecken. Einen Schwerpunkt setzt das Museum dabei auf die 1960er- und 1970er-Jahre, mit nachgebauten Geschäften wie Kaufhaus, Antiquariat, Friseur, Eiscafe, Fotogeschäft und Büros.

 

In zwei internationalen Datenbanken können die Besucher nach eigenen ausgewanderten Vorfahren für die Familienforschung recherchieren. Im Roxy-Kino, ein Nachbau eines Lichtspieltheaters der 1950er Jahre, zeigen 3 Kurzfilme die Schicksale von Auswanderern und ihren Nachfahren. Mal melancholisch und traurig, mal heiter und überraschend.

Das Museum ist barrierefrei. Für die Garderobe gibt es Kleiderständer oder abschließbare Fächer. Das Museumsrestaurant „Speisesaal – Steak & Fish“ lädt zum entspannten Verweilen direkt am Neuen Hafen ein und bietet seinen Gästen US-amerikanische und norddeutsche Grillspezialitäten. Man sollte sich für den Rundgang mindestens 2- 3 Stunden Zeit nehmen. Bei Recherchen nach seinen eigenen Vorfahren ist etwas mehr Zeit einzuplanen.

Im 2021 eröffneten rund 1000 Quadratmeter großen Anbau, geht es ebenfalls um Einwanderer und ihre Geschichte. Ein Schwerpunkt sind Migrationskonflikte. So geht es im "Saal der Debatten" um Konflikte, die durch Wohnungsnot und kulturelle Unterschiede entstanden sind.

Adresse: Columbusstraße 65, 27568 Bremerhaven

Anfahrt:
Bahn + Bus: Vom Hauptbahnhof mit den Linien 502, 505, 506, 508, 509 Richtung Innenstadt -Haltestelle „Havenwelten

Öffnungszeiten:
März – Oktober: Täglich 10 - 18 Uhr
November – Februar: Täglich 10 - 17 Uhr
24. Dezember geschlossen