Geteert und gefedert bei Deichkind

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Nordholz/Wanhöden, 18.07.2015 – Am Festivalsamstag bei Deichbrand kam die Sonne wieder rechtszeitig heraus, nachdem es nachts geregnet hatte. Schon früh um 12:00 Uhr der erste Auftritt: God damn auf der Waterstage. Nachdem Feine Sahne Fischfilet die Bühne rockten und auch die letzten Langschläfer aus ihren Zelten krochen, kam Taymir aus den Niederlanden.

Dann war Bayerntag bei Deichbrand: Zunächst Eisbrecher, gefolgt von der Alternative-Metal-Band Emil Bulls und Schandmaul, alle waren für diesen Festivaltag aus dem Süden der Republik angereist. Da hängten sich die Ösis der die Wiener Band Bilderbuch gleich mit hinten dran.

Ruhigere Stücke brachte Co-Headliner Bosse auf der Fire-Stage, danach waren The Kooks auf der Water-Stage dran.

Der Abriss kam mit Kraftklub auf der der Fire Stage, bevor dann die Hamburger Hip-Hop- und Electropunk-Formation Deichkind um Mitternacht mit ihrer durchchoreografierten Show die Water-Stage betraten. Das gesamte, ohnehin schon recht enge In-Field vor dieser Bühne war komplett voll.

Der weiße Vorhang fiel. Schräge bis groteske Texte und eine ebensolche Bühnenshow wurden erwartet und die Zuschauer wurden nicht enttäuscht. Bei der mittlerweile sehr bekannten Elektro-Varieté-Nummern wird nichts dem Zufall überlassen, alles ist genau einstudiert.

Mit selbst kreierten und hergestellten Requisiten aus Klarsichtfolie, Plastiksäcken und einer Menge Klebeband bekleidet traten Kryptik Joe, Porky, Ferris und DJ Phono auf. Der beleuchtete Dreieckshut ist das Erkennungszeichen der Band durfte natürlich nicht fehlen. Trotzdem geht es auf der Bühne kein bisschen ruhig zu. Roboterähnliche Tanzeinlagen, alte und neue Hits und immer wieder neue Konstümierung. Bei "Leider geil" drehte das Publikum das erste Mal durch. Bei dem Lied „Roll das Fass rein“ klettern die Jungs von Deichkind dann selber in ein überdimensional großes Fass uns lassen sich darin durch das Publikum rollen.

 

Die Besucher feierten die Band, und es wurde überall getanzt.  Beim letzten Lied „Remmidemmi (Yippie, Yippie Yeah)“ wurde das Schlauchboot rausgeholt wird und man ließ sich nochmal von der tosenden Menge tragen lässt. Mit "Like mich am Arsch" wird sich über die Euphorie der medialen Klickgesellschaft lustig gemacht, haben aber selber ca. 800 000 Facebook-Freunde.

Währenddessen werden von den Künstlern Federn aus dem Boot geworfen, die Dank des Schweißes vom Tanzen an den Besuchern kleben bleiben. Geteert und gefedert bekommt bei Deichkind an diesem Abend eine ganz neue Bedeutung.

Bereits jetzt ist ein Hoch an Unterhaltungswert sichtbar, der vielleicht bald gar nicht mehr zu toppen sein wird…

Setlist

1. So'ne Musik 2. Denken Sie groß 3. Mehr als lebensgefährlich 4. Bück dich hoch 5. Leider geil (Leider geil) 6. Like mich am Arsch 7. Die Welt ist fertig 8. Porzellan und Elefanten 9. Powered By Emotion 10. Illegale Fans 11.Oma gib Handtasche 12. Arbeit nervt 13. Was habt ihr? 14.Egolution 15. Komm schon! 16. Bon Voyage 17.Roll das Fass rein 18. Niveau Weshalb Warum 19. Hört ihr die Signale 20. Prost 21. Limit 22. Remmidemmi