Jade Drag Race 2018

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Mariensiel, 13.- 15.07. 2018 - Zum 9. Mal wurde der JadeWeserAIRPORT bei Wilhelmshaven zum Mekka der Racing-Fans. Von Freitag bis Sonntag stieg gleich hinterm Deich des Jadebusens das größte Motorsport-Spektakel im Norden: Zum Drag-Racing über die Viertelmeile wurden mehr als 10 000 Fans erwartet. Über 150 Speed-Freaks hatten sich mit Fahrzeugen (15 bis 25 000 PS) gemeldet. Neben dem Hockenheim-Ring in Baden-Württemberg ist das Jade-Race das zweitgrößte Dragsterrennen in Deutschland.

Die Renstrecke ist ein 402,34 Meter langer Teilbereich des 30 m breiten Rollfeldes.Der Beste brauchte gerade mal 6,766 Sekunden dafür. Danach düste Rekordhalter Gerd Habermann (55) mit Tempo 387 km/h über die Ziellinie. Mit seinem Dragster-Taxi, ein Zweisitzer, hält er den Geschwindigkeits-Rekord für turbinengetriebene Fahrzeuge in Mariensiel.

Schneller ging es für ihn nur im US-Schulbus, der als Show-Act „King of Fire“ außer Konkurrenz lief. Der Dragster-Bus wird angetrieben durch eine 25.000 PS-Turbine aus einem Kampf-Jet - ohrenbetäubender Sound, riesige Abgaswolken und flammendes Abgasrohr inklusive. Dafür musste erst einmal eine Hubschrauberlandung abgewartet werden und ein Anhänger mit einem Gasfeuerwerkaufbau weggefahren werden. Die Feuerwehr vor Ort war in höchster Alarmbereitschaft.

Aber der Hauptpart waren am Samstag das freie Training und Qualifying für den folgenden Sonntag. Gestartet wird in un­terschiedlichen Rennklassen. Langsam rollten amerikanische Muscle-Cars, Dragster, Motorräder und bis an die Leistungsgrenze getunte Serienfahrzeuge zum Start. Gestartet wird paarweise, fahren kann jeder, der volljährig ist und ein Fahrzeug mitbringt, das dem Reglement entspricht. Die Asphalt-Strecke war für mehr Traktion mit Klebstoff präpariert.

Beim Burn-Out wurden die Reifen warm gefahren, Rauschschwaden zogen über die Bahn. Der „Weihnachtsbaum“, wie die Startampel genannt wird, blinkte herunter und bei Grün ging es ab. Hier gewinnen reaktionsschnelle Profis schon das halbe Rennen. Die Boliden verfügen meist nur über zwei Gänge, ab einem End-Tempo von 220 km/h sind Bremsschirme Pflicht. Der Rekord für Verbrennungsmotoren liegt bei 284,5 km/h nach 7,4 Sekunden.

 

Mit dabei waren auch modifizierte Oldtimer wie ein Ford 20M TS aus dem Baujahr 1964 mit 2,8 Liter Hubraum und 180 PS oder ein 1972er Dodge Dart in Knallorange, 6 Liter Hubraum und 350 PS.

Den Zuschauern erklärte kein Geringerer als der legendäre Streckensprecher Benni Voss das Renngeschehen. Benni kennt nicht nur die Klassen, die Autos und ihre Technik sowie die meisten Fahrer. Er ist auch seit Jahren ein ausgewiesener Experte in allen Fragen des Reglements.

Das Publikum hatte uneingeschränkten Zugang zum Fahrerlager und zur Zuführung der Rennwagen auf die Strecke, dem sogenannten Line-up. Interessierte konnten den Rennwagen unter das Blechkleid schauen und sich von Fahrern und Mechanikern in die Geheimnisse der Geschwindigkeit einweihen lassen. Da seit Wochen im Norden durchgängig gutes Wetter war, haben kurzfristig die Behörden aufgrund von erhöhter Brandgefahr das Höhenfeuerwerk für die Night-Show untersagt. Alternativ wurde ein Hänger mit einer ausgeklügelten Gasanlage auf das Rennfeld geschleppt, der zu Rammstein und klassischer Musik Feuerstöße zeigte. Nicht zur Verfügung stand auch die „längste Tribüne der Welt“: Der Deich direkt an der Rennstrecke war gesperrt.

Wie schon im letzten Jahr, bestand auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit Hubschrauberrundflüge vom Jade Race aus zu machen. Auf den Ausstellungsflächen präsentierten sich Sponsoren, Autohäuser, Reifenhersteller, Motorsportclubs und weitere Aussteller. Vor Ort sorgten unter anderem Food-Trucks für Verpflegung der Teilnehmer und Zuschauer.