Falco meets Mercury - 2 Musik-Ikonen

Zur Bildergalerie

Bremen- Bei "Falco meets Mercury" trafen am 18.02.2015 zwei "echte" Größen der Pop-/Rock-Musik aufeinander: Falco und Freddie Mercury. Natürlich nicht die "Echten", sie starben leider viel zu früh. Aber zwei exzellente "Double", die das Publikum in der Bremer Glocke 2 Stunden lang in die Zeit ihrer großen Hits zurückversetzten.

Es sind zwei Weltstars, die aber auch schon vor ihrem Tod mit den Songs „Muss ich denn sterben, um zu leben?“ (Out Of The Dark) und „Who wants to live forever, when love must die?“ (Who Wants To Live Forever) musikalisch mit diesem Thema befassten. Falco starb im Alter von 41 Jahren alkoholisiert und mit Kokain im Blut bei einem Autounfall in der Dominikanischen Republik, Freddie mit nur 45 Jahren an den Folgen seiner Aids-Erkrankung.

Diese Show präsentierte eine Zusammenstellung der größten Hits der beiden Ausnahmekünstler. Nach dem Riesen-Erfolg von "Falco meets Amadeus" (1,3 Millionen Besucher) kam nun "Falco meets Mercury" auf die deutschen Bühnen. Beide Sänger waren Idole ganzer Generationen und wurden auf tragische Weise viel zu früh aus dem Leben gerissen.

Die Story selbst war etwas dünn. Die Musicalrevue war wie ein Duell im Jenseits aufgebaut. Im Eingangsbereich zum Jenseits trafen beide aufeinander. Hier erwartete sie bereits die Rock Goddess (Musicaldarstellerin Aino Laos), die Hüterin der Zwischenwelt. Sie stellt jeden Musikern die Fragen: Was war ich, was bin ich? Und was will ich sein? Und dann geht es Schlag auf Schlag, zunächst in einem 2-Runden Boxkampf mit Fäusten, dann natürlich musikalisch.

Falco wurde durch Axel Herrig (51) dargestellt, der die Rolle des Falco bereits in „Falco meets Amadeus“ von 2000 bis 2006 über tausendmal verkörperte. Freddie Mercury wurde durch Sascha Lien dargestellt, der 2007 von Rock-Legende Brian May für die Hauptrolle des Musicals „We will rock you“ entdeckt wurde. Das Musical selbst ist ab nächsten Monat im neuen Mehr!-Musicaltheater Hamburg zu sehen.

Das Bühnenbild war mit zwei Baugerüsten und den LCD Wänden dahinter sehr schlicht gehalten. Die Musiker (Bohemian Band) spielten live auf der Bühne und wurden ins Stück integriert. Die Band spielte grandios, so das man fast an das Original denken konnte. Eingespielt bist auf den letzten Ton und dann doch so eigen. Kein Wunder, auch da waren Profis am Werk. Mit dabei waren der Luxuslärm-Gitarrist Freddy Hau, den wir im letzten Jahr mehrfach als Musiker der Rockband erleben durften, aber auch Frank Stimpfig (Bass) und Sebastian Ostrowski (Git.), die mit ihrer Band Number-Nine mehr als 1500 Konzerte gespielt haben und bereits Vorgruppe von Status Quo, H-Blockx, Ayman oder Die Happy waren.

 

 

 

Die erstklassigen Tänzerinnen und Tänzer der Mephisto Dancers zogen sich in einem grandiosen Tempo verschiedenste Kostüme an. Die Outfits der Tänzer reichten von Uniformen, Latexnonnenkostümen, bis hin zu Clownsnasen und Barockperücken. Auch die Hauptdarsteller ließen kein Outfit aus.

"Falco" und "Freddy" verbreiteten von der ersten Minute eine Mords-Stimmung. Und auch die Rock-Goddess, die es mit unbekannten Songs wesentlich schwerer hatte das Publikum zu begeistern, überzeugte als Rockröhre.

Direkt nach der Pause wurde als Opener des zweiten Sets der Klassiker "Bohemian Rhapsody" gespielt. Jeder der schon einmal Waynes World geschaut hat wird wissen, warum man da nicht still sitzen konnte. Dafür kamen Falcos Lieder in der zweiten Hälfte etwas zu kurz, aber er hatte ja auch wesentlich weniger Hits wie Queen. "Jeanny", "Egoist", "Wiener Blut" und "Der Kommissar" waren aber dabei.

Tollen Inszenierungen der Songs, teilweise recht witzig. Bei "I want to break free" tanzte Freddie mit Staubsauger über die Bühne und bei "Innuendo" brach das spanische Feuer durch. Es wurde in die knapp zwei Stunden ein Hit nach dem Anderen gespielt, aber es war zu keiner Zeit zu viel. Eine Show, die sowohl den Sehsinn, als auch den Hörsinn mehr als begeistert hat. Obwohl die Sänger, Tänzer und Musiker Vollprofis waren, die Show begeisterte und so am Ende verdient viel Applaus und Standing Ovation bekam, waren nicht viele Besucher zu der Veranstaltung gekommen. Die Glocke war halb leer. Axel Herrig scherzte am Anfang der Show: „Ich weiß, Bremen ist eine Karnevalhochburg und heute ist Aschermittwoch. Rutscht einfach nach vorne auf!

Fazit: Kurzweilig, gute Musik mit vielen Hits und super Darsteller, nur die Story war zu dünn, aber das ist beim originalen Queen-Musical auch. Eine Story um bereits bestehende Hits zu kreieren, die auch inhaltlich stimmig sind, muss man erst mal finden. Die geringe Besucherzahl war aber nicht erklärbar.