Spring!

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Bremen- 04.05.2016 – Spring! Das ist keine Aufforderung an einen Fallschirmspringer, nein, es ist das englische Wort für Frühling. Nach dem so wechselhaften April in diesem Jahr wartete jeder auf die etwas wärmere Jahreszeit.

Rechtzeitig zu der neuen Show im GOP Bremen wurde das Wetter schöner und die Temperaturen stiegen an. Das GOP zeigt eine gut verdauliche Mischung aus Unterhaltung und Artistik, wenngleich man das namensgebende Hauptthema etwas vermisst. Die Aufführung wird außer in Bremen nur noch im Stammhaus Hannover gespielt.

Conférencier Benni Stark moderiert die Show bis Ende Mai. Ab dem 1. Juni übernimmt der Kabarettist Matthias Brodowy die Moderation. Stark ist gelernter Herrenausstatter. Was er in 13 Jahren Peek & Cloppenburg erlebt hat und vor allen Dingen was man daraus über das Verhältnis der Geschlechter ableiten kann, erheiterte und belustigte das Publikum. 2014 hat er dort gekündigt und ist nun als Comedian unterwegs, u. a. auch bei Nightwash, wo wir ihn schon im April 2014 im Bremerhavener TIF erleben konnten (wir berichteten darüber). Matthias Brodowy war auch zur Premiere gekommen und übernahm zeitweise die Moderation. Man merkte ihm seine Erfahrung im Showbereich an und er bekam vom Publikum dafür mehr Applaus als Benni Stark, dessen Witze etwas flach waren. Das er auch Klavier spielen kann, bewies er mit der Falco-Adaption von Jeanny. In Bezug auf unseren Bundesminister für Wirtschaft und Energie wurde daraus „Sigiii!“

Es folgte eine Seiltanzakrobatik dargeboten durch den 30-jährigen Kanadier Laurence Tremblay-Vu. Hat man öfters schon gesehen, besondere Schwierigkeiten wurden nicht ins Programm eingebaut.

Das Duo Pile ou Face aus Kanada zeigte die als Weltpremiere angekündigte Partnerakrobatik. Auch da gibt es bessere Künstler. Die Cyr Akrobatik als Duo-Disziplin ist eine hohe Kunst, in der 2. Halbzeit konnten sie damit voll überzeugen. So etwas sieht man selten.

Die 22-jährige finnische Künstlerin Kerttu Pussinen zeigte ihr Können an den Strapaten zu den Klängen von Jean Sibelius‘ Musik. Stark und schön zugleich.

Ein Clown darf natürlich nicht fehlen. Hier waren es gleich zwei. Wortlos präsentierten das belgische Musik-Comedy-Duo Gama auf unterhaltsame Weise Bach auf Bierflaschen und Xylophon mit den Füßen.

 

Das Publikum war fasziniert vom melodischen Ploppen ihrer Bierkistennummer. Im Anschluss wurde noch ein Lied Gläsern und Löffeln performt.

Für Show sorgte das Schwarzlichttheater von Halves Project, ein Trio aus der Ukraine, welches sehr effektvoll gespielt wurde. Eine verblüffende Suche der besonderen Art nach dem zweiten Teil des Ich.

Ein alter Bekannter im GOP ist der Kanadier William Jutras, der schon in der Show „Match“ im GOP auftrat. Er präsentierte dieses Mal eine Hula Hoop Nummer der besonderen Art. Auf dem breiten, klassischen Fundament aus Können, Kunst und Komik wird in aller Leichtigkeit eine luftig lustige Mischung aus Akrobatik aufgetragen, mit Selbstironie und Augenzwinkern.

Das Duo Gama überzeugte in der zweiten Hälfte einer weiteren musikalischen Nummer. Mit Gitarren und am Körper befestigten Blockflöten zweigten sie ihr außergewöhnliches Können.

Der groß geratene Jongleur Jean-Baptiste Diot interpretierte ein sehr klassisches Genre neu. Keine Circusnummer sondern sehr durchdacht. Eine durch geklügelte Dramaturgie zog sich wie eine Parabel durch den Akt mit bis zu neun Bällen, die er bis unter die Decke warf.

Zum Schlussakt kam das Duo Gama mit einem Kasten Bier auf die Bühne, jeder Künstler nahm sich eine Flasche und prostete dem Publikum zu. Die Show mit vielen Vivaldi-Klängen wird noch bis zum 26.06.2016 im schönen Varietétheater zu sehen sein.