Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn

Zur Bildergalerie

Im 13. August 1996 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Grenzübergangsstelle die 7½ Hektar große Gedenkstätte „Deutsche Teilung Marienborn“ eröffnet. An der Bundesautobahn 2 zwischen Helmstedt und der Ausfahrt Alleringersleben ragen zwischen großflächig überdachten Baracken und zweistöckigen Gebäuden hohe Lichtmasten in den Himmel – die Skyline der ehemaligen Grenzübergangsstelle Marienborn.

Die Gedenkstätte ist erreichbar über die BAB 2 in Richtung Berlin an der Ausfahrt zur Tankstelle mit Raststätte und Parkplatz. Es gibt hier keine Zufahrt auf das Gelände, die Gedenkstätte kann nur zu Fuß betreten werden. In der Autobahngegenrichtung nach Hannover ist die Ausfahrt Alleringersleben (Anschlussstelle 64) zu nehmen. Weitere Anfahrtsmöglichkeiten gibt es über die B 1 und die B 245, wobei man sich über die Rückseite der Anlage nähert, an der sich ein Parkplatz befindet.

Die Besucher können bei freiem Eintritt das großräumige Gelände mit den verschiedenen Einrichtungen, wie Passkontrolle, Pkw-Einreise, Kontrollbox-Ausreise, Kommandoturm, selbst erkunden. An Wochenenden und Feiertagen gibt es oft kostenlose Führungen. Im ehemaligen Stabsgebäude wird eine Ausstellung präsentiert.

Die ehemaligen westdeutschen Grenzgebäude bei Helmstedt wurden abgerissen oder einer anderen Nutzung zugeführt. Seit dem 19. Dezember 2011 zählt die Gedenkstätte mit den Anlagen in Hötensleben zum Europäischen Kulturerbe.

Der Grenzübergang Helmstedt–Marienborn war der größte und bedeutendste Grenzübergang an der innerdeutschen Grenze während der deutschen Teilung und bestand aus dem „Kontrollpunkt Helmstedt“ und der „Grenzübergangsstelle Marienborn“.

 

Er bestand zwischen 1945 und 1990 und regelte den Grenzverkehr auf der Autobahn 2 und den Eisenbahnverkehr zwischen der westdeutschen Kreisstadt Helmstedt und der ostdeutschen Gemeinde Marienborn. Seine Bedeutung erlangte der Übergang auch dadurch, dass er mit 167 km die kürzeste Verbindung nach West-Berlin darstellte.

Zeitweise waren auf dem Areal bis zu 1000 Bedienstete in den Bereichen Passkontrolle, Zoll, Grenztruppen und Ministerium für Staatssicherheit (MfS) tätig. Die zahlreichen Gebäude waren durch ein unterirdisches Tunnelversorgungssystem verbunden. Von 1984 bis 1989 wurden rund zehn Millionen Personenkraftfahrzeuge und rund fünf Millionen Lastkraftwagen abgefertigt.

Bereits vor der deutschen Wiedervereinigung wurde der Grenzübergang am 30. Juni 1990 vor Beginn der deutschen Wirtschafts- und Währungsunion geschlossen, exakt 45 Jahre nach seiner Errichtung. Seit Oktober 1990 stehen die ehemaligen Grenzabfertigungsanlagen der DDR bei Marienborn unter Denkmalschutz.