Michael Mittermaier hat ein Blackout

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Bremen, 13.11.2013 - Michael Mittermeier ist ein gern gesehener Gast in Bremen und so hat er auch mit seinem neuen Programm “Blackout” einen Zwischenstopp in der Halle 7 eingelegt.

Zwei große Leinwände links und rechts der Bühne und acht Flachbildschirme dominierten das Bühnenbild. Es krachte, donnerte und blitzte. Harte Rockgitarren dröhnen aus den Lautsprechern. "Ladies and Gentlemen, this is a blackout" sagte eine drohende Stimme aus dem Lautsprecher. Der Lärm verstummte. Es wurde dunkel. Als die Spots wieder angingen, stand der 47-jährige Entertainer auf der Bühne.

Zunächst eine Begriffserklärung: Blackout (von engl. to black out "abdunkeln") ist das plötzliche, völlige Versagen eines Zustandes.

Wenn alle Systeme versagen und alle Lichter ausgehen, dann hilft nur Humor. Und in finsteren Zeiten braucht man jemand, der den Weg leuchtet: Michael Mittermeier. Sein neues Programm "Blackout" ist erhellend, frisch, scharfsinnig, angriffslustig, wahnsinnig.

Nach inspirierenden und erfolgreichen Ausflügen mit seinem internationalen Programm in Clubs und auf Comedyfestivals in New York, Montreal, Dublin, Kapstadt, London und zuletzt Edinburgh kehrt Mittermeier mit seinem neuen Soloprogramm zurück. Im Gepäck: jede Menge Verbalsprengstoff feinster Qualität. Denn wenn der Global-Bayer Mittermeier in der Welt unterwegs ist, dann kann man was erleben: skurrile Situationen, absurde Begegnungen, urkomische Momente und vogelwilde Beobachtungen.

Ein abendfüllendes Arsenal bester Gags. Und dafür ist Michl kein Weg zu weit - vom Schottenpub in den Buckingham Palace und dann über Saigon heim zum Kollektiv-Blackout auf dem Oktoberfest.

Und er suchte Möglichkeiten für Deutsche, einmal mehr zu sein als Bondbösewichte deren Sicherungen durchbrennen. Wir erfuhren, sein zweiter Vorname lautet Fritz. Und er fand natürlich einen Fritz im Publikum. Und Fritz heißen auch immer die deutschen Filmbösewichte in Hollywoodstreifen. Der deutsche Depp eben: Fritz.

 

Er ließ auch drängende Probleme nicht aus: Sind schwarze Löcher nur die Ruhe vor dem Shitstorm? Und ist eine traditionelle Zombieherde dem modernen Flashmob nicht doch vorzuziehen? Brandneuen Geschichten folgten erhellende Einblicke in die Vergangenheit. Mittermeier schaute unter Römerröcke, schlüpfte ins trojanische Pferd, kam vom Oktoberfest zu den neuseeländischen Maori, von Fukushima zum Fernsehprogramm. Natürlich wurde sich auch über die Kanzlerin und ihre Rauten-Handhaltung lustig gemacht.

Michael Mittermeier ist gereift und doch gelang es ihm stets auf seine unvergleichliche Weise, dem Publikum das Gefühl zu geben, in einem kleinen Club zu sitzen. Mit seinem Talent, Geschichten auf witzige Weise zu erzählen, hatte er in den letzten Jahren die Herzen der Engländer, Schotten, Iren, Kanadier, Amerikaner, Südafrikaner und Burmesen im Sturm erobert.

Seine Schlagfertigkeit bewies er auf Zurufe aus dem Publikum. Thema Oktoberfest: "Wenn wir Bayern die Wies'n nicht hätten, würden wir sofort Deutschland überfallen". „Und was habt ihr in Bremen? Freimarkt“ Und schon wurden Witze über den Begriff Freimarkt gemacht. Im Laufe des Abends wurde natürlich immer wieder darauf zurück gegriffen.

Michael Mittermeier hat sein Tempo neu justiert, seinen Slapstick verfeinert. Ein gelungener Abend für die ca. 3000 Zuschauer in der ausverkauften Halle 7. Der Applaus war dankbar und langanhaltend.