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ANNISOKAY: „Arms“

Und weiter geht es mit Musik aus Deutschland. Seit 2012 gibt eine gewisse Band namens Annisokay auf den Bühnen Europas ganz schön Gas und man muss sagen, sie haben sich schon einen ganz schönen Namen gemacht. Nach insgesamt 3 Veröffentlichungen kommt nun Nummer 4 namens „Arms“. Im Vorhinein muss ich sagen, dass Metalcore für mich immer ein zweischneidiges Schwert ist. Einerseits bringt das Genre immer wieder ein geniales Wechselspiel zwischen harmonisch melodischen Passagen und hart drückender rhythmischen Phasen hervor, doch nicht alle schaffen es, dass sie das Gleichgewicht zwischen diesen Elementen finden. Annisoky sind jedoch eine Band die diese Balance zwischen den Teilen hält und mit gewaltiger Qualität liefert. Vor dem ersten Album der Band gab es ein paar Besetzungswechsel, doch anscheinend hat sich die Kombination aus Christoph Wieczorek (Clean Vocals & Rhythmus Gitarre), Philippp Kretzschmar (Lead Gitarre), Nico Vaeen (Drums), Dave Grunewald (Unclean Vocals) und Norbert Rose (Bass), seit 2011 bewährt.

Mir selbst ist die Band erst seit ihrer EP namens „Annie Are You Okay?“ bekannt und ich muss sagen, dass sich die Herren doch ganz schön weiterentwickelt haben. Der Sound ist sehr solide, die Tracks sind abwechslungsreich und innovativ. Das Spiel zwischen clean und unclean Vocals ist wirklich sehr beeindruckend und die Instrumentalsektion zeigt sich auch von sehr starker Seite was Melodien angeht. Gänsehaut kann einem schon bei der ein oder anderen Nummer kommen, die Refrains sind mitsingbar und das Quintett bringt einfach durchwegs soliden Metalcore. Eine Sache die für mich die Würze des Ganzen Metalcore-Genres nimmt sind diverse Pop-Elemente, welche bevorzugt in den melodischen Parts eingebaut werden. Ich finde es zeitweise einfach unerträglich wie man von einem extrem motivierend drückenden Part in ein melodisches Pop-Gejeiere verfallen kann, wobei es auch wieder auf die Lyrics ankommt und ob die Art des Gesang mit dem Geschilderten verbunden sein soll oder nicht. Diese Elemente findet man nur im minimalen Ausmaß bei Annisokay und sind daher eher auflockernd als „entschärfend“.

FAZIT: Das nun vierte Album der Band ist ihnen wirklich sehr gut gelungen. Wenn die Herren so weiter arbeiten, dann kann ich mir gut vorstellen, dass Sie noch größer in der internationalen Metalcore Szene werden. Im Großen und Ganzen ist „ARMS“ ein sehr solides, gut produziertes Album das sich sicherlich bald in meiner Sammlung finden wird und ich hoffe, dass ich den Herren demnächst mal über den Weg laufe. Somit gibt es 9 von 10 Punkten, da ich glaube, dass da noch etwas mehr geht! Wer nun Bock hat ANNISOKAY live zu sehen hat an nebenstehenden Terminen die Möglichkeit.

 
Bewertung:

GENRE: Metalcore, Alternative Rock

TRACKLIST:

1. Coma Blue
2. Unaware
3. Good Stories
4. Fully Automatic
5. Sea Of Trees
6. Innocence Was Here
7. Humanophobia
8. End Of The World
9. Escalators
10. Private Paradise
11. One Second
12. Locked Out, Locked In

--> Musikvideo: ANNISOKAY - Unaware

 

VÖ: 17.08.2018
Format: CD / Digital
Label: Arising Empire
Vertrieb: Arising Empire
Auf Tour im Norden: 23.08.18 Sulingen, Reload-Festival | 01.11.18 Hannover, Musikzentrum | 02.11.18 Hamburg, Logo | 29.12.18 Bremen, Tower

Rezensent: Gregor