VORCHECKING: Frische und unabhängige CD-Kritiken

ARCHITECTS: "Holy Hell"

Kommen wir mal wieder zu etwas brachial Hartem. Aus dem Hause Epitaph Records gibt es Neues von der Band "Architects". Die aus Brigthon (UK) stammenden Metalcore-Anhänger haben am 9.11.2018 ihr nun schon achtes Studioalbum veröffentlicht. Das Werk enthällt insgesamt 11 Tracks, worunter sich auch die ursprüngliche Single "Doomsday" finden lässt, und trägt den Namen "Holy Hell". Ein wunderbares Wortspiel, welches auch sehr gut auf die in den Songs besungenen Themen hinweist. Die Vorhin erwähnte Single haben die Herren Sam Carter (Vocals), Alex Dean (Bass und Keyboard), Dan Searle (Drum / Programming), Adam Christianson (Rythm Guitar) und Josh Middelton (Lead Guitar und Vocals) mit einem wirklich sehr feinem Video noch etwas ausgebaut.

Seit insgesamt 14 Jahren macht dieses Quintett ziemlich heftigen Metal, obwohl mir da einige Metalheads wiedersprechen würden. Und das zurecht! Neben den wirklich hervorangend konzipierten Rhythmen und wirklich verdammt guten Distorted-Vocals, neigt die Band dazu in sehr melancholische Melodien zu gehen und auch abrupte Wechsel nicht gerade scheut. Das kann man mögen, oder es kann einen sehr stark irritieren. Somit ist man bezüglich dieser Band im Metalgenre etwas gespaltener Meinung. Die neuen Tracks sind einerseits eine geballte Ladung an Energie, verdammt harten Vocals und Lyrics-technisch sehr stark mit dem Vanitas-Motiv beschäftigt. Liedtitel wie „Mortal after all“ und „Dying to heal“ zeigen, dass sich hier einige Auseinandersetzung mit dem Thema Tod, Umgang mit jenem, eigene Rolle im Leben, Ziele oder auch Träume, welche man schlussendlich doch nicht erreichen kann. Klingt etwas traurig und auch diese leichte Traurigkeit macht für mich die Melancholie der melodischen Parts aus.

FAZIT: Das neue Album der Engländer ist wirklich wieder einmal sehr gelungen. Wie man aus der vorherigen Schilderung entnehmen kann, bin ich nicht gerade der größte Fan der melodischen Parts und hätte lieber etwas durchgehenderes Gehämmere, vor allem wenn die Band rhythmisch schon ganz schön was auf dem Kasten hat, doch im Großen und Ganzen ist der Stil der Architects definitiv ein sehr eigenständiger und markanter. Bei der Bewertung des Albums schließe ich mich somit den Kollegen von AllMusic, Dead Press, Metalhammer und Metacritic an und vergebe hiermit insgesamt 9 von 10 zu vergebenden Punkten. Eine solide Leistung, welche sich sicher auch hier und da in meiner Playlist finden wird.

--> Musikvideo: Architects - "Holy Hell" (Full Album Stream)

 
Bewertung:

GENRE: Metalcore

TRACKLIST:

1. Death is not defeat
2. Hereafter
3. Mortal after all
4. Holy Hell
5. Damnation
6. Royal Beggars
7. Modern Misery
8. Dying to heal
9. The seventh circle
10. Doomsday
11. A wasted hymn

 

VÖ: 09.11.18
Format: CD / LP / Digital
Label: Epitaph Records
Vertrieb: Epitaph Records
Auf Tour im Norden: 08.02.2019, Sporthalle Hamburg

Rezensent: Gregor