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CALLEJON: "Hartgeld im Club"

Im Januar kommt eine Scheibe auf den Markt die mich auf Grund ihres Konzeptes etwas erschaudern lies, andererseits mich mit dem Fakt das es bei Nuclear Blast Records veröffentlicht wird neugierig machte. Die Rede ist von dem Album "Hartgeld im Club", welches die Düsseldorfer Band Callejon, deren humoristische Seite bei Live-Gigs doch auch gerne an den Tag tritt, am 04.01.2019 veröffentlicht wird. Die an sich Metalcore-lastige Band, welche im Jahr 2002 gegründet wurde und momentan aus Bastian Sobtzick (Vocals), Bernhard Horn (Guitar), Cristoph Koterzina (Guitar), Thorsten Becker (Bass) und Max Kotzmann (Drums) besteht, hat mit dem neuem Album etwas ganz interessantes gewagt.

Das Werk besteht nicht aus neuen Kompositionen, ganz im Gegenteil, es handelt sich um Covers von bekannten Hip-Hop Bands bzw. Sängern. Im ersten Moment hört sich das etwas komisch und schwer vorstellbar an, doch eigentlich funktioniert die Sache ganz gut, da die Herren schon ganz gewaltige Geschütze aufgefahren haben, was die Kooperationen angeht, denn einen Track mit Ice-T produziert man nicht einfach so. Abgesehen von Tracks wie "Arbeit nervt" von Deichkind, "Schlechtes Vorbild" von Sido, "Willst du" von Alligatoah und ähnlichem haben Callejon mit dem Titeltrack und dem letzten Track das Ganze doch noch mit Eigenkompositionen eingerahmt. Die Covers sind wirklich solide und haben an sich das gleiche Hitpotential wie die Originale, doch diesmal am Metal-Mainstream. Für die älteren Metaller, Trve Kult`ler und Deather wird diese Scheibe recht wahrscheinlich nicht gerade reizvoll sein, doch bitte ich jene tollerant zu sein, wenn ich das Album in den nächsten Zeilen nicht zerreiße.

Die ganzen Tracks in Metalgewand zu hören ist schon eine nette Erfrischung, wertet jedoch die partiell sinnlosen Texte nicht wirklich auf. Die Screams tragen dazu zwar bei, haben jedoch hier und da für meinen Geschmack etwas zu viel bröselnde Höhen, was alles etwas schwer verständlich macht. Da ich ja eigentlich schon ins Fazit übergegangen bin machen wir es doch schnell offiziell:

FAZIT: Rechnet die letzten 3 Sätze bitte hier hinzu und lasst mich noch ergänzen, dass ich etwas gespaltener Meinung über das Album bin. Einerseits gefallen mir gewisse Originaltracks schon nicht wirklich und die Metalversion wirkt daher eher wie eine schlechte Persiflage, andererseits gefallen mir die Versionen der Songs, die ich schon mag sehr gut. Schlussendlich muss ich sagen, dass die Herren eigentlich schon für so eine Idee eine glatte 10 verdient hätten, doch dann ist mir die Trackauswahl dich etwas zu mager. Größter Pluspunkt war für mich die Kooperation mit Ice-T welche wirklich sehr cool klingt und es schon eine immense Ehre ist mit diesem Herren arbeiten zu dürfen. Alles in Allem gibt es 7 von 10 Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Metalcore/ Hip-Hop

TRACKLIST:

1. Von Party zu Party
2. Schlechtes Vorbild
3. Kids (2 Finger an den Kopf)
4. Palmen aus Plastik
5. Was du Liebe nennst
6. Willst du
7. Arbeit nervt
8. Urlaub fürs Gehirn
9. So perfekt
10. Bros
11. Ich rolle mit meim Besten
12. Hartgeld im Club (feat. Antufuchs & Pilz)
13. Porn from Spain 3 (feat. Ice-T & K.I.Z)

--> Musikvideo: CALLEJON - Palmen Aus Plastik

 

VÖ: 04.01.19
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Nuclear Blast Records
Vertrieb: Nuclear Blast Records
Auf Tour im Norden: 02.02.19, Gruenspan Hamburg | 14.02.19 Tower Musikclub Bremen

Rezensent: Gregor