ROGER DALTRAY: „As Long As I Have You"
Nun, irgendwie scheint 2018 ein besonderes Jahr für alt eingesessene Musiker zu sein. Nach Elvis, Cash, Mike Garson und Pete Townshend gibt sich auch Roger Daltrey, hauptsächlich bekannt aus als Frontman der legendären Band The Who in welcher er mit Townshend eine ganze Generation prägte, die Ehre und versorgt das Umfeld wieder mit Musik. Mit einer feinen Melange aus Rock und Soul meldete sich der Rock-Veteran mit dem Album „As Long As I Have You“ am 01.06.2018 zurück und legt damit 11 sehr gelungene Tracks hin. „See My Way“, „Here for More“ oder auch „The Seeker“ waren ein paar der ersten Kompositionen welche Daltrey zu The Who beitrug, doch keine dieser Songs findet sich auf diesem Album wieder. Mr. Daltrey meinte selbst in einem Interview, dass er zurück zu den „Roots“ möchte und erklärte, dass The Who in den Ursprüngen sich doch eher dem Soul als dem Rock zugeneigt waren. Dies zeigt sich in der Liste der Songs des Albums, welche einerseits Eigenkompositionen und andererseits fremdkomponierte Songs, welche Daltrey über die Jahre sehr beeinflusst haben. Drunter finden sich besipielsweise „You haven`t done nothing“ von Stevie Wonder oder auch Nick Cave`s „Into my Arms“, welche sehr würdig neuinterpretiert wurden. Insgesamt
21 verschiedene Musiker an dem Album gearbeitet, wobei Pete Townshend natürlich auch vertreten war. In einem Interview zum Thema Daltrey`s neues Album äußerte sich Townsend wie folgt: „Hier hören wir Roger auf dem absoluten Höhepunkt seiner Kraft als Sänger“. Große Worte für einen Kollegen, welcher Daltrey schon seit Beginn seiner Karriere verfolgt. Die Frage die sich jedoch bei dieser Aussage stellt ist, ob da noch etwas nach diesem Höhepunkt kommt. Insgesamt 4 Jahre hat es gedauert bis wir nach dem Album „Going Back Home“, welches Daltrey mit Wilko Johnson recordete, wobei neben der genialen Jubilämstour namens „The Who Hits 50“ wohl nicht viel Zeit für Veröffentlichungen vorhanden war. Unter den 21 Musikern findet sich auch der Producer der Scheibe namens Dave Eringa wieder, welcher schon für Kylie Minogue, Idlewild und The Proclaimers produziert hat.
FAZIT: Was soll man von einem hochkarätigen Sänger, welcher schon seit über 50 Jahren im Business ist und schon über 2000 Konzerte gegeben hat anderes erwarten als ein erstklassiges Album. Abgesehen davon, dass ich von meiner Mutter in meiner Kindheit mit The Who beschallt wurde, bin ich in späteren Tagen noch stärker auf den Geschmack gekommen. Daher ist dieses Album ein wirkliches Gusto-Stück für mich. Das dieses Album nicht unbedingt die Charts getopt hat wundert mich nicht unbedingt, da die „old-school“ Fans des Herren, doch schon in ihre Tage gekommen sind und höchst wahrscheinlich Radio, auf Grund der „neuzeitlichen“ Musik eher meiden. Kurz und Gut = Die Zielgruppe ist nicht mehr so stark wie früher über das Radio zu erreichen, doch Daltrey`s Können bleibt beständig. Daher gibt es von mir 10 von 10 Punkten.
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