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HEY RUIN - „Poly“

Nachdem sie mit ihrem Debütalbum: „Irgendwas mit Dschungel“ (2016) (nein, ich habe den Titel nicht vergessen, es heißt wirklich so!) schon gezeigt haben, dass sie uns etwas zu sagen haben, legt die Band HEY RUIN aus Köln und Trier mit „Poly“ nach. Der Fokus liegt hierbei auf dem Titel des Albums. Sehr vielfältig sind die Botschaften der Lyrics, welche sehr schön von der dazugehörigen Musik untermalt werden. Die Texte sind einerseits gezeichnet von Melodramatik, die beispielsweise in „Über dem Abfluss“ zu hören ist.

Andererseits darf man sich über sehr eingängige motivierende Sätzen wie : "Spuck drauf! Lass uns ganz anders als die Andren sein!" freuen. Auch auf sehr tiefgründige Aussagen trifft man, wie in „Smells like teens“: "Alle Zeichen, die wir geben, sind viel zu ungenau". Wem das noch immer nicht Genug ist, kann sich beim Track „Magneto“ eine feine Ladung aus deftigen Gitarren und harten Drumbeats gönnen. Der Gesang erinnert hier und da an die frühen Tage der Toten Hosen, speziell in „Cortextrouble“, wobei die Instrumentalfraktion stark Paramore ähnelt.

Das Spektrum zwischen rohem und melodischem Sound gibt ganz eigene Möglichkeiten die Lyrics mit der Musik abzustimmen und HEY RUIN sind sich dessen sehr bewusst. Davon könnt ihr euch am 15.12. in Köln, Sonic Ballroom (Release Show mit Support von den Hardcore-Aufsteigern LIRR) und am 22.12. in Grevenbroich, GOT, überzeugen.

FAZIT:

Ich finde das der Titel des Albums sehr gut für das Album gewählt ist. Vielfalt ist definitiv der rote Faden der sich durch das Album zieht. Kein Lied gleicht dem Anderen und das ist gut so! In diesem Kontext ist der Titel vollkommen passend, jedoch bedeutet Vielfalt bei mir auch Komplexität und bei Musik im Speziellen, die musiktheoretische Komplexität. Wenn ich mein Album schon „Poly“ nenne, dann fände ich es toll, wenn auch der Drummer auf diesem ein paar Polyrhythmen spielt. Deswegen gibt es von mir gute 7 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: Hey Ruin: "Poly"


Bewertung:

GENRE: Alternative/ Indie

TRACKLIST:

1. Ram
2. Poly
3. Smells like Teens
4. Über dem Abfluss
5. Magneto
6. Pinguine
7. Cortextrouble
8. Mono
9. Miliz vor Ort

 

VÖ: 24.11.2017
Format: CD / LP / Digital
Label: This Charming Man
Auf Tour im Norden: -


Rezensent: Gregor