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Tim Rice and Andrew Lloyd Webber: „Jesus Christ Superstar Live in Concert“ - Starring: John Legend, Sara Bareilles, Alice Cooper

Kommen wir nun zu einer meiner größten Vorlieben, die mir schon einige schräge Blicke in der Metal-community beschert hat. Ein Musical zu produzieren ist in meinen Augen, wenn es gut geschrieben und auch gut besetzt ist, eine der höchsten musikalischen Künste die ich kenne. Am 06.04.2018 wurde eine Version des Musical-Klassikers „Jesus Christ Superstar“ veröffentlicht, welche als NBC Television Event mit hochkarätiger Besetzung aufgeführt wurde. Ich selbst durfte als Kind nur auf VHS Kassette schauen, doch war die damalige Besetzung von Ted Neeley als Jesus, Yvonne Elliman als Maria Magdalena und Koshua Mostel als König Herodes schon eine sehr feine Kombination. In dieser aktuellen Aufführung durfte ich die Stimmen von Alice Cooper als Herodes, Sara Bareilles als Maria Magdalena und John Legend als Jesus bewundern. Leider konnte ich mir das Event nicht ansehen, doch ist der Soundtrack schon ein ganz schöner Hammer.

Ich werde hier nun nicht näher auf die Songs und die Struktur des Musicals eingehen, da dies den Rahmen gewaltig sprengen würde. Einleitend kann ich nur sagen, dass dieses Musical sehr rockig ist und es ist eine wirklich interessante Beleuchtung des Lebens Jesu Christi. Hardcore-Katholiken hat jene und wird sie wohl auch weiterhin nicht unbedingt gefallen, doch kann ich das als Atheist wohl schwer nachvollziehen. Aber weg von der Religion hin zur Musik. Ich muss zugeben ich bin etwas neidisch auf die Zuschauer, da John Legend eine wirklich überragende Performance abliefert. Doch wirklich hart kochte der Neid in mir, als ich den Großmeister des Shock-Rocks in der Rolle des Herodes hörte. Alice Cooper ist nicht nur eine großartige Kunstfigur, sondern auch stimmlich einmalig. Ich kann mir den doch mittlerweile etwas älteren Herrn gut als den fiesen König Herodes vorstellen, welcher kein Erbarmen zeigt.

Ich konnte herausfinden, dass Cooper einen orangen Jumpsuit getragen hat, was mich etwas wunderte, da ich etwas blutigeres erwartet hatte. Die Inszenierung muss wirklich hervorragend gewesen sein, da das Publikum mit gewaltiger Lautstärke jeden Auftritt bejubelte. Auch der Rest des Casts liefert seine Parts einwandfrei ab und die ganze Produktion klingt wirklich astrein.

FAZIT: Dieses Werk hat mich lange begleitet und der Soundtrack ist jedesmal überragend, solange ein gutes Ensemble dahinter steckt. Die hohe Star-Präsenz ist natürlich noch die Kirsche auf der Spitze der Torte. Ich bin ein sehr großer Alice Cooper Fan und bewundere sein Gesamtwerk immer wieder. Somit zählt er nun auch zu einem meiner Lieblings-Musicalsänger. Alle haben bei diesem Soundtrack und sicherlich auch bei der Aufführung sehr, sehr gute Arbeit geleistet und es hat mir sehr gut gefallen diesen Klassiker in neuer Besetzung zu hören. Wieder einmal ein wunderbares Stück Musikgeschichte welches von mir 10 von 10 Punkten bekommt.

--> Musikvideo: First Look - Jesus Christ Superstar Live in Concert

 
Bewertung:

GENRE: Musical/ Crossover/ Populärklassik/ Klassik-Pop-Crossover

TRACKLIST:

1. Overture
2. Heaven on their Minds
3. What`s the Buzz / Strange Thing Mystifying
4. Everything`s Alright
5. This Jesus must die
6. Hosanna
7. Simon Zealotes / Poor Jerusalem
8. Pilate`s Dream
9. The Temple
10. Everything`s Alright (Reprise)
11. I Don`t Know How to Love Him
12. Damned for Al Time / Blood Money
13. The Last Supper
14. Gethsemane (I Only Want to Say)
15. Transition
16. The Arrest
17. Peter`s Denial
18. Pilate and Christ
19. King Herod`s Song
20. Transition After Herod
21. Could We Start Again, Please?
22. Juda`s Death
23. Trial Before Pilate (Including The 39 Lashes9
24. Superstar
25. The Crucifixion
26. John Nineteen: Forty One
27. Curtain Call


VÖ: 06.04.2018
Format: CD / Digital
Label: SMI/Sony Masterworks
Rezensent: Gregor