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KWES.: "Songs For Midi" (EP)

Songs For Midi‘ heißt die nunmehr dritte EP von Kwes, die am 05.04.2018 erschienen ist. Kwes ist ein aus dem Londoner Stadtteil Lewisham stammender Produzent, Songwriter, Musiker und Recording Artist, der große Bekanntheit erlangte durch seine Zusammenarbeit mit unzähligen Künstlern, darunter Bobby Womack, Damon Albarn, ‚ELIZA‘, Kelela, Loyle Carner, Micachu, Nao, Eliza Doolittle, Speech Debelle, ‚DELS‘, Kano und Solange Knowles. Seit 2005 aktiv, hat Kwes im Jahr 2013 sein Debütalbum als Solokünstler veröffentlicht, betitelt ‚ilp‘. Kwes hat auch die Werke diverser Künstler geremixt und überarbeitet, so etwa von ‚Hot Chip‘, Metronomy‘, ‚Lianne La Havas‘ und ‚Zero 7‘. In Zusammenarbeit mit den Produzenten und Musikern Damon Albam, Dan The Automator, XL Recordings‘ Managern Richard Russel und Rodaidh McDonald, Jneiro Jarel, Actress, Marc Antoine, Alwest, Gorillaz’s Remi Kabaka Jr. und ‚Totaly Enormous Extinct Dinosaurs‘ reiste ‚Kwes‘ in die Demokratische Republik Congo in Zentralafrika, um dort ein Album namens ‚Kinshasa One Two‘ aufzunehen. Mit von der Partie war auch die aus dem Kongo stammende Band ‚Tout Puissant Mukalo‘. Die Einnahmen kamen der Arbeit der gemeinnützigen Organisation ‚Oxfam‘ zugute. In den Jahren 2012 und 2013 tat sich ‚Kwes‘ mit Go Opera und Peroni Brewery zusammen, um eine Serie von Opernkonzerten zu schaffen, betitelt ‚Opera di Peroni‘; dieses Projekt trat in zahlreichen Städten des Vereinigten Königreichs auf, und beinhaltete ‚Kwes‘ und Go Opera’s Versionen von Verdi’s ‚La Traviata‘ sowie Puccini’s ‚La Boheme‘ und ‚La Rondine‘.

Mit ‚Songs For Midi‘ wendet sich Kwes fünf Jahre nach der Veröffentlichung seines Solo-Debütalbums nun wieder seinem eigenen, unabhängigen musikalischen Schaffen zu. Man merkt dass er in dieser Zeit musikalisch gereift ist und eher als die Einflüsse der Künstler mit denen er zusammengearbeitet hat, merkt man hier, wie sich seine ihn umgebende Lebenswelt in den neuen Songs spiegelt. Die EP ist eine Ode an Kwes‘ zwei Jahre alte Nichte Midi. Es ist ein Opus über Kindheitsentdeckungen und die wundersamen Aufregungen der Kindheit beim Hineinwachsen in diese Welt. Midi designte auch das Cover, mit ein Bisschen Hilfe von Onkel Kwes.  Doch nun zur EP selbst. Jedem der Tracks liegen Geräusche zu Grunde, so etwa das sanfte Ticken wie von einer Uhr bei der Nummer Blox Connor, oder die extensiven Synthlines und Crescendos bei der Einstiegsnummer ‚Midori‘.

FAZIT: Hochinteressant, ungewöhnlich, faszinierend, irritierend – ein Werk, dass sich durch eine endlose Aneinanderreihung von Adjektiven beschreiben ließe. Als Hörer staunt man, wundert sich und ist doch irgendwie gefesselt von diesen zuweilen absurd anmutenden Klanggebilden. Für diese mutige Kreation gibt es 7 von 10 möglichen Punkten.

--> Musikvideo:

Kwes. - Blox/Connor
 
Bewertung:

GENRE: Experimental, Ambient, Electronic, Pop

TRACKLIST:

1. Midori
2. Trike
3. Ungry Milk
4. 99 Flake
5. Hometime
6. Blox Connor

VÖ: 05.04.2018
Format: EP / Digital
Label: Warp
Vertrieb: Warp
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Florian