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LOVEBITES: "Clockwork Immortality"

Vor nicht langer Zeit schlug in meiner Review-Zentrale ein Album ein, welches doch etwas weiter weg produziert wurde. Genauer traf "Clockwork Immortality" von der aus Japan stammenden Band Lovebites ein. Da ich noch nie von dieser Band gehört hatte, konsultierte ich den angehenden Japanologen meiner Wahl, welcher nur folgendes zu diesem Thema zu sagen hatte: "Stell dich auf Power Metal ein."

Wie ich es von dem Herren gewohnt bin hatte er ins Schwarze getroffen. Die rein aus Frauen bestehende Band aus Tokyo hat am 07.12.2018 ihr zweites Studioalbum veröffentlicht und man muss sagen, dass ich schon lange keine vergleichbare All-Female-Metal-Band gehört habe. Das Konglomerat aus Miho (Bass und Backing Vocals / Bandleader), Haruna (Drums), Midori (Rhythm- u. Leadgitarre, Backing Vocals), Miyako (Rhythm- u. Leadgitarre, Keys, Backing Vocals) und Asami (Lead Vocals) hat sich im Jahr 2016 zusammengerottet und scheint nun fleißig ein Album im Jahr hinauszuhauen. Das Debüt ist zwar an mir vorbeigegangen, wobei ich es mir nach dem Momentanen angehört habe und feststellte, dass der Unterschied jetzt nicht wirklich gravierend ist.

Was ist es dann also ? Wie mein Kollege schon klargestellt hat handelt es sich um sehr brauchbaren Power Metal. Stetig energiegeladene Riffs mit solidem Beat, starkem Headbang-Potential und natürlich auch hymnischen Refrains zum Mitsingen. Dazu kommt, wenn man das heutzutage noch sagen darf, dass die Damen verdammt nochmal Feuer unter dem Hintern haben. Abgesehen von der am Album hörbaren Performance, zeigt sich die Band live sehr authentisch, was bei mit immer ein großer Pluspunkt ist. Die Lyrics bleiben schön metaphorisch, sprechen jedoch dabei, wenn auch wage, konkrete Themen an. Interpretationsmöglichkeiten gibt es genug und das gibt dem Hörer die Möglichkeit einen eigenen Draht zu den Songs zu finden. Die Stimmen der Damen sind zwar zart und melodischen, aber dafür druckvoll und motivieren einen wirklich dazu mit einzustimmen.

FAZIT: Ehrlich gesagt bin ich bei japanischen Bands manchmal etwas vorsichtig, da ich einerseits Bands meide welche Englisch mit einer Sprache die ich nicht verstehe vermischen, andererseits weiß, dass mir die japanische Kultur hier und da etwas zu abgedreht ist. Konzeptbands mit hart einstudierten Choreographien und Fremdkomponisten sind heutzutage nichts Neues mehr und mir sind schon einige Bands dieser Art aus Japan untergekommen. Mit Freude darf ich verkünden, dass Lovebites kein bisschen in die Richtung vorhin erwähnter Bands geht. Die Damen liefern verdammt feinen Power Metal und haben in meiner Playlist gleich neben den Iron Maidens Platz gefunden. Man bekommt was die Band verspricht und die Vocal-Harmonien blasen einen schon ganz schön weg. Alles in Allem ist das zweite Studioalbum von Lovebites ein feiner Nachfolger auf das Debüt und ich bin mir sicher, dass die junge Band noch einiges vor sich hat. Da meiner Meinung nach junge Bands gefördert werden sollen gibt es 9 von 10 Punkten. Etwas Luft nach oben ist da aber sicher noch.

--> Musikvideo: LOVEBITES - Rising

 
Bewertung:

GENRE: Power Metal

TRACKLIST:

1. Addicted
2. Pledge Of The Saviour
3. Rising
4. Empty Daydream
5. Mastermind 01
6. M. D.O
7. Journey To The Other Side
8. The Final Collision
9. We The United
10. Epilogue

VÖ: 07.12.18
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Arising Empire
Vertrieb: Nuclear Blast Records
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor