Auf Tour im Norden: 30.11.17-Köln-YUCA, 01.12.17-Hamburg-Nochtspeicher, 03.12.17-Berlin-Musik & Frieden und am 10.12.17 in der Kranhalle in München Rezension: Gregor

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NO MONEY KIDS: „Trouble“

Manchmal flattert bei uns etwas herein, was ich mir einfach aus Kuriosität unter den Nagel reißen muss. Electro-Swing kannte ich ja schon und habe es bei mir unter Aufzugsmusik abgespeichert, aber Electro-Blues war mir noch nicht bekannt. Anscheinend dürfte das momentan durch Unruhen zerrüttete Paris einen guten Nährboden für innovative Musiker bieten, denn ein gewisses Duo namens No Money Kids haben am 16.11.2018 ihr nun schon 3. Album veröffentlicht. Dafür, dass die Herren erst seit 2014 in dieser Formation tätig sind, haben sie schon einige Erfolge zu verzeichnen.

Die ersten Tracks fanden sehr schnell ihren Weg in US-amerikanische Serien und Filme, was für europäische Verhältnisse ein Steilstart in die Branche ist. Das Debüt Album „I Don`t Trust You“ fand dann direkt in der Modewelt große Aufmerksamkeit, was meines Erachtens nicht wirklich verwunderlich ist, wenn man sich mit der Musik der Band angehört hat. Ihre Songs haben schon oft als Beschallung diverser Catwalks gedient und das zweite Album erhielt dann schon begeisterte Reviews im Le Monde und Rolling Stone. Nun sitze ich als kleiner Rezensent vor dem neustem Album namens „Trouble“ von Félix Matschulat (Vocals/Gitarre) und JM Pelatan (Bass/Synths/Drums) und muss sagen, dass ich die Kombination zwar interessant finde, aber als großer Anhänger des ursprünglichen Blues, ein paar Sachen zu beanstanden habe.

Deswegen möchte ich vorausschicken, dass ich die Bezeichnung Electro-Classic-Rock oder auch Indie wesentlich passender finden würde. Innovativ ist der Sound jedoch auf jeden Fall. Der Track „Hush Hush“ ist ist beispielsweise ein interessantes Konglomerat aus einer etwas aggressiven High-Hat, welche schon etwas trappig rüberkommt und einer doch recht verzerrten Gitarre, welche doch hier und da etwas ZZ-Top artig herüberkommt. Die Vocals sind etwas zu ruhig für meinen Geschmack, passen sich aber sehr gut an den gesamten Sound an und wirken als wären sie „just in the right place“.

FAZIT: Also ich muss ehrlich sagen, dass diese Mischung aus Pop und etwas Rock, inklusive Synthieklängen und etwas monotonen Vocals nicht wirklich enorm gefällt. Ich kann mir das Ganze als Background bei einer Modenschau echt gut vorstellen, aber es ist jetzt nicht unbedingt das, was ich täglich im Auto hören würde. Sicherlich gutes Material für Werbung etc., aber wenn ich Blues hören möchte, dann höre ich Muddy Joe Waters oder einen Howlin Wolf. Wenn ich dazu Synthesizer haben möchte, dann höre ich Herbie Hancock. Nichtsdestotrotz ist es ein brauchbares und innovatives Album und da ich in einen meiner letzten Reviews meinte, dass ich Neues sehen will, gibt es für No Money Kids insgesamt 7 von 10 Punkten. Es ist sicherlich ein sehr geschätztes Album in diesem Genre und ich möchte den Herren ihr musikalisches Können auf keinen Fall absprechen. Ich muss nur ehrlich sagen, dass es mich persönlich nicht wirklich überzeugt hat.

Am 10. Dezember feiern No Money Kids die offizielle Party zum Release in Deutschland (Monarch, Berlin).

--> Musikvideo: NO MONEY KIDS // HUSH HUSH

 
Bewertung:

GENRE: Electro Blues

TRACKLIST:

1. Chains (feat. Charles X)
2. Hush Hush
3. See ME Laughing
4. The Street
5. Wake Me Up
6. Crazy (cover)
7. Family Blood
8. Lost Generation (feat. The Toxic Avenger)
9. Blue Shadow
10. Nowhere Land
11. My Loneliness
12. Radio Sound
13. Better

VÖ: 16.11.18
Format: CD / Digital
Label: Roy Music
Vertrieb: Roy Music
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor