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The Rubens: "Lo La Ru"

Von Austria kommen wir nun zu dem Land mit dem Ersteres am liebsten verwechselt wird. Ab zu den Kangaroos und in das heiße aber auch nicht gerade ungefährliche Australien. Seit 2011 gibt es nämlich von dort, genauer aus Menangle in New South Wales, feinsten Rock zu vernehmen. Nach der Debut-Scheibe The Rubens, mit welcher die gleichnamige Band schon einmal Platin holte, folgte „Hoops“, welche Gold brachte und nun geht es mit dem dritten Album „Lo La Ru“ weiter, welches meiner Meinung nach nicht nur Silber holen sollte. Das Quintett bestehend aus Sammuel Margin (lead vocals, guitar), Scott Baldwin (drums), Elliot Margin (keyboars, backing vocals, Izaac Margin (Lead Guitar) und William Zeglis (bass guitar), setzt genau dort an wo es mit „Hoops“ aufgehört hat.

Das neue Album beginnt mit einem sehr entspannten Track, namens „Million Man“, welcher rhythmisch schon etwas langsam ist, doch mit seinem melodiösen Refrain wieder auftrumpft. Mit „Go On“ wird es dann zwar etwas schneller, aber die Vocals verlieren an melodiöser Kontinuität. Die Lyrics werden schon fast in gerapter Form von zwei der Margin Brüder vorgetragen. Der dritte Song „I Know“ hat schon fast R`n`B Charakter und bleibt rhythmisch sehr stetig, abgesehen von ein paar kleinen Breaks, wobei die High Hat sich nach Grillenzirpen anhört. Und schon sind wir bei einem etwas speziellerem Track angekommen. „Never Ever“ ist die erste Koopertation der Band, welche sich auf einem ihrer Alben finden lässt. Sarah Aarons, welche schon für Alessia Cara und Zedd geschrieben hat, hat sich mit Sammuel Margin den Lead-Vocal-Part geteilt und das ist ebenso das erste Mal das Sammuel diesen Part mit jemanden teilt. Der darauf folgenden Song „Freakout“ ist, im Gegensatz zum Vorigen, ein vollkommen typischer Rubens Song, welcher auf den vorigen Alben genauso gut Platz finden könnte. Sammuel steigt mit seiner unglaublich zarten Stimme ein und die Ballade baut sich langsam auf, bis sich die Klimax in einer Brass gefüllten Passage zeigt. Man merkt, dass die Herren sich treu geblieben sind, doch auch keine Angst vor Neuem haben.

FAZIT: Rhythmisch hier und da etwas mager, dafür melodisch gesehen sehr fein und durchdacht. The Rubens haben sich zwar stilistisch nicht sehr verändert, doch zeigen sich die kleinen Veränderungen als sehr vielversprechend. Die Kooperation ist ein wirklich herzberührendes Duett, welches eine schöne neue Seite der Band zeigt. Der Opener-Track hat mich nicht wirklich vom Sessel gerissen, doch desto mehr ich in das Album hineingehört habe, desto mehr überzeugte mich das Ganze. Die einzige Frage die sich mir stellt ist, wo sich nun genau der Rock versteckt, da wirklich rockige Passagen nicht unbedingt hier zu finden sind. Anscheinend hat der Alternative-Anteil Vorrang bei den Herren, was ja nicht schlecht ist, doch dann sollte man das Rock wenigstens bei der Genrebezeichnung weglassen. Ansonsten habe ich nicht wirklich etwas zu kritisieren und daher gibt es von mir 8 von 10 Punkten.

--> Musikvideo:

The Rubens - Never Ever (feat. Sarah)
 
Bewertung:

GENRE: Alternative Rock

TRACKLIST:

1. Million Man
2. Go On
3. I Know
4. Never Heard (feat. Sarah)
5. Freakout
6. God Forgot
7. Woman Oh Woman
8. Casper
9. SOSO
10. Mary
11. Teeth
12. All My Dollars

VÖ: 22.06.2018
Format: Digital/ CD(incl. T-Shirt)
Label: IVY League Records
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor