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Science Of Disorder: "Private Hell"

‚Private Hell‘ heißt das neue Album der 1989 von Stéphane Grand in Lausanne gegründeten Thrash und Death Metal Band Science Of Disorder, das am 25.05.2018 erschienen ist. In ihrer Anfangszeit nahm ‚Science Of Disorder‘ noch unter dem Namen ‚Soulless‘ die beiden EPs ‚Lost Hope‘ und ‚Life Exctinction‘ sowie die Alben ‚New Era‘ und ‚In The Maze Of Darkness‘ auf. Unter dem neuen Namen veröffentlichte die Band im Jahr 2010 das Album ‚Heart, Blood and Tears‘. Dieses Album wurde in den USA von Orlando Villesanor aufgenommen, die Gitarren wurden heruntergetuned und Old School Death Metal mit aktuelleren Metal-Einflüssen gemischt. Das Album wurde in Dänemark von Tue Madson gemastert, die Drums von Kevin Talley – Drummer bei ‚Daath‘, ‚Chimaira‘, ‚Dying Fetus‘, ‚Six Feet Under‘ und ‚Misery Index‘ – aufgenommen.

Science of Disorder haben die Bühne mit vielen namhaften Bands wie ‚Rotten Sound‘, ‚Sadus‘, ‚Necrophagist‘, ‚Times of Grace‘, ‚Cephalic Carnage‘ und ‚Dying Fetus‘ geteilt, spielten als Support für ‚Samael‘, ‚Dagoba‘, ‚Textures‘ sowie ‚Megadeth‘ und gingen zusammen mit der schwedischen Metal Band ‚Entombed‘ auf Tour. Seit 2017 besteht das Line-up der Band aus Jérome Thomas an den Vocals, Sylvain ‚Lord Pelthor‘ Pelletier und Stéphan Grand an den Gitarren, Baptiste Maier an den Drums und Thierry Pinard am Bass. Konzerte in der Schweiz und ganz Europa sind in Planung. Die zehn neuen Songs des Albums mit dem Titel ‚Private Hell‘ sowie der Bonus Track, eine Piano Version des Openers ‚Carrions‘, demonstrieren kompromisslosen Metal, der gekonnt verschiedene Genre-Einflüsse aus den Bereichen Thrash, Doom and Dark-Heavy-Metal mit progressiven Elementen verbindet und von Sänger Jérômes energiegeladenem Gesang und seinen finsteren Growls getragen wird.

Eben die Einstiegsnummer ‚Carrions‘ setzt gleich einmal den Ton des Albums fest, eindringlich, stürmisch, heftig und vehement. Auch die zweite Nummer ‚Kingdom Comes‘ ist nicht minder energiegeladen, brutal und düster, wobei der anfängliche Clean-Gesang eine interessante Abwechslung darstellt. ‚Lava Girl‘ ist eine wuchtige Nummer, getragen von der Double Base und doomigen Riffs, der Gesang lässt ein wenig an Dark Rock denken. ‚Patient 18‘ ist rasant und von dichtem Klang, erinnert zuweilen ein klein wenig an ‚Disturbed‘. ‚Choke‘ gemahnt anfangs eher an Hardcore Punk und ist eine ausgesprochen Moshpit-taugliche Nummer. ‚Light Bearer‘ beginnt mit eingängigen Drumms, Bass und tiefen Gitarren, ist eine eher ruhige, vergleichsweise besinnliche Nummer. ‚Half A Life‘ wütet regelrecht, stürmt auf den Hörer ein und schüttelt ihn ordentlich durch. ‚Sickness‘ ist groovig, mitreißend und eindrucksvoll, lässt angenehm an ‚Slipknot‘ denken. ‚Mine‘ zeichnet sich durch große Präzision aus und begeistert solcherart wohl auch den anspruchsvollsten Hörer. Der Titelgeber des Albums ‚Private Hell‘ ist wiederum eine recht doomige Nummer, düster und ein wenig verstörend, dabei von beeindruckend dichtem Klang. Als Abschlusstrack schließlich ist noch eine Pianoversion der Nummer ‚Carrions‘ enthalten – was durchaus interessant ist.

FAZIT: Ein herrliches Album, das in der besten Tradition des Death- und Thrash Matal steht, und dabei doch auch Einflüsse aus anderen Genres gekonnt einarbeitet. Diese zehn Nummern bilden klanglich eine bewundernswert geschlossene Einheit, ohne dass einem als Hörer dabei auch nur ansatzweise das Gefühl der Langeweile überkommt. Für dieses gelungene Werk gibt es 8 von 10 möglichen Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Metal

TRACKLIST:

1. Carrions
2. Kingdom Comes
3. Lava Girl
4. Patient 18
5. Choke
6. Light Bearer
7. Half A Life
8. Sickness
9. Mine
10. Private Hell
11. Carrions (Piano Version)

VÖ: 25.05.2018
Format: CD / LP / Digital
Label: Fastball Music
Vertrieb: Soulfood (EU)/Rock Inc.
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Florian