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SVALBARD: "It’s Hard To Have Hope"

‚It’s Hard To Have Hope‘ heißt das nunmehr zweite Studioalbum der 2011 gegründeten, aus dem englischen Bristol stammenden Metal Band Svalbard, das am 25.05.2018 erschienen ist. Die erste Veröffentlichung der Band war eine self-titled EP im Jahr 2012. Im selben Jahr kamen noch zwei weitere EPs heraus, betitelt ‚Gone Tomorrow‘ und ‚Flightless Birds‘. Seitdem tourte die Band durch das Vereinigte Königreich und Europa. 2014 erschien ein Split-Album gemeinsam mit ‚Pariso‘. 2015 erschien das Debütalbum der Band ‚One Day All This Will End‘, welchem im Jahr 2016 ein Compilation-Album mit dem Namen ‚Discography 2012-2014‘ folgte, das aus 15 Songs bestand, die ‚Svalbard‘ vor ihrem Debütalbum aufgenommen hatten. 2017 kam eine Split-EP gemeinsam mit ‚The Tidal Sleep‘ heraus. ‚Svalbard‘ bestehtf zunächst aus Serena Cherry an Gitarre und Vocals, wobei sie die Lyriks selbst schreibt und auch für das Artwork der Band verantwortlich zeichnet. Weiter besteht die Band aus Mark Lilley an den Drums, Adam Parrish am Bass, sowie Liam Phelan an Gitarre und Vocals. Die Musik der Band wird vom Label als Mischung aus Post-Hardcore, Crust/d-beat, Post-Rock und Black Metal bezeichnet.

Kompromisslos und wie ein Schlag in die Magengrube geht ‚It’s Hard To Have Hope‘ konsequent vor allem die schwierigen Themen an, die es immer wichtiger wird zu adressieren. In ihren Texten findet man deswegen auch keine verschleierte Poesie, sondern nur geschriene Zeilen wie ‚Where is the protection for the women?‘, die zweifelsfrei keinen Raum für Mehrdeutigkeit mehr lassen. Mit der ungeschönten Wahrheit attackiert das Quartett aus Bristol dabei u.a. unbequeme Themen wie sexuelle Belästigung, Revenge Porn und die Ausbeutung von unbezahlten Praktikanten.  Obwohl ihre Texte eindeutig im Mittelpunkt des Album stehen, überzeugen ‚Svalbard‘ erneut mit einer unglaublichen musikalischen Leichtigkeit. Von ruhigen, fast schwermütigen gesungenen Parts bis hin zu progressiven Gitarrenriffs, präsentiert ‚It’s Hard To Have Hope‘ eine empfindliche Dynamik, die die niederschmetternden Augenblick des Albums nur umso mehr unterstreichen - und von denen gibt es ohne Frage wieder unzählige auf dem neuen Album. ‚Svalbard‘ streben immer nach einem einzigartigen und intensiven Sound, legen viel Wert auf großen Melodien und möchten ihre Fans immer wieder mit unerwarteten Twists überraschen.

FAZIT: Ein wuchtiges Album, dessen stürmische Zugkraft den Hörer nachgerade überrumpelt und ihm doch immer wieder mit ruhigeren Passagen kurze Atempausen gönnt. Zuweilen gewinnt die Musik eine solch intensive, machtvolle Gewalt, dass es schon nahezu erdrückend wirkt. Drums die wie Hagel auf den Hörer niederprasseln, zuweilen recht punkig anmutende Gitarrenriffs und ein dezent an Größen wie ‚Arch Enemy‘ gemahnender Gesang, peitschen einen hoch, drängend und wild bearbeiten die Rhythmen den Hörer, putschen ihn auf, reißen ihn mit sich, werfen ihn von einer Seite zur anderen, wie ein Wirbelwind. Im Ganzen gesehen ein sehr gelungenes Album, das gute 8 von 10 möglichen Punkten erreicht.

--> Musikvideo: Svalbard - Unpaid Intern
 
Bewertung:

GENRE: Altenative Metal, Post Metal, Hardcore Metal

TRACKLIST:

1. Unpaid Intern
2. Revenge Porn
3. Feminazi?!
4. Pro-Life?
5. For The Sake Of The Breed
6. How Do We Stop It?
7. Try Not To Die Until You’re Dead
8. Iorek

VÖ: 25.05.2018
Format: CD / LP / Digital
Label: Holy Roar Records
Vertrieb: AL!VE
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Florian