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TRUE ANCHOR BROS.: "True Anchor Bros EP"

So! Jetzt gibt es seit Langem wieder einmal einen Kurztrip nach Österreich, da dort im vergangenen Jahr eine sehr interessante Scheibe gedropt wurde. Alles beginnt bei einer Geschichte die sich vor ca. 20 Jahren ereignete. Der damals noch 15 Jahre alte Produzent des Albums, Matthias Ledwinka, kam zu seinem Bruder Peter Böhm, seinem angehenden Schwager Arnold Zanon und Joachim Berger, welche alle Drei schon musikalisch gut unterwegs waren und da ihnen ein Drummer fehlte wurde kurzerhand das Projekt "True Anchor Bros" gegründet. Der Name hielt sich jedoch nicht lange, da die Herren schon bei den ersten Aufnahmen zu "Lo[]-KATE" wechselten. Nun haben die Musiker über die Zeit in einigen Formationen musiziert und so kam es jetzt dazu, dass sich alle inklusive Josef Anibas, dem Drummer von Sergeant Pluck himself, zusammenfanden um ein kleines Mini-Album zu recorden.

Insgesamt 6 einzigartige Tracks kamen hierbei zustande, welche die Stilelemente von Sergeant Pluck himself, Mr. Green my saviour, Lo[]-Kate oder einfacher gesagt den diversen Formationen der Herren, sowie kleine Tributes an deren persönliche Helden enthalten. Wenn man diese Bands nun nicht kennt, wird man sich wohl wenig darunter vorstellen können. Das was einen in den 6 Tracks rein musikalisch erwartet ist ein wilder Streifzug aus motivierenden, aber auch nachdenklich stimmenden Songs die mit beeindruckend verspielter Finesse vorgetragen werden. Dem Ganzen eine wirklich konkrete Genre-Richtung zuzuordnen fällt wirklich schwer, da alles sehr "offen" klingt. Ich würde sagen es kommt ein gewisses Feeling von "alles ist möglich" auf. Die Riffs wechseln beispielsweise stilistisch zwischen schon fast jazzig atmosphärisch und dreckig rockig, aber das wäre jetzt wirklich etwas knapp gefasst für das Repertoire welches auf der EP dargelegt wird. Die Lyrics werden hauptsächlich clean, in einer recht melancholischen Weise, vorgetragen, wobei auch hier kleine unerwartete Elemente wie plötzliches Hächeln vorkommen kann.

FAZIT: Dieses Album wurde mir persönlich vom Produzenten zur Verfügung gestellt und dafür schon einmal ein großes Dankeschön! Ich kenne hauptsächlich seine Arbeit mit der Band LAUSCH und konnte diesmal etwas in seine anderen Projekte hineinschnuppern. Ich muss sagen ich bin sehr beeindruckt und sehr stolz, dass derartig coole Musik noch in meinen Breitengraden produziert wird. Nebenbei sei auch noch erwähnt, dass der von mir ebenso sehr geschätzte Alexander Lausch, welcher schwer erkennbar mit Ledwinka in LAUSCH zusammenarbeitet, die EP gemastert hat, was für mich immer wie ein gewisses Gütesiegel wirkt. Wie ihr euch vorstellen könnt bin ich von dem Album, einerseits auf Grund des Backgrounds, andererseits wegen der genialen Musik, schwer beeindruckt und daher gibt es diesmal 10 von 10 Punkten. Ein wirklich ausgezeichnetes Album.

 
Bewertung:

GENRE: Indie-Alternative

TRACKLIST:

1. Fake Wars
2. Long Term Nothing
3. They Show True Colors
4. Faint
5. Tendencies
6. Clone Fuck Clone

VÖ: 23.11.2018
Format: CD / Digital
Label: LiMuPic Records
Vertrieb: LiMuPic Records
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

--> Musikvideo: Fake War - Sergeant Pluck himself