Wer tanzt, stirbt nicht

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Nordholz/ Wanhöden, 21.07.2016 – Das Deichbrand Open Air machte das Dutzend voll und überzeugte wieder mit hochkarätigen Bands und war mit erstmalig 50.000 Zuschauern zum 6. Mal in Folge ausverkauft. Dder Donnerstag blieb mit sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein ein guter Festivaltag. Lediglich der Staub war wieder da.

Der Donnerstag war wie immer erst einmal der Anreise- und Warm-Up-Tag, an dem das Infield noch nicht geöffnet wurde. Den ganzen Tag staute sich wie jedes Jahr eine lange Autoschlange von der Autobahnabfahrt umgeleitet über Altenwalde nach Nordholz. Bereits um 08:00 war Campen auf den Zufahrtswegen angesagt, da die Parkplätze erst um 10 Uhr öffneten. Um 12 Uhr wurde die Areaeinlässe geöffnet und die ersten Bands spielten auf der neuen „Electric Island“-Bühne.

Um 17:00 Uhr eröffnete die Metal-Band Vitja aus Münster und Köln die Bühne im Palastzelt mit dem türkisch anmutenden Namen „Füürpüüster“, gefolgt von den Killerpilzen (Maximilian Schlichter, Johannes Halbig, Fabian Halbig). Die Band Massendefekt aus NRW mit ihrem Punk & Roll zeigte sich danach selbst- und gesellschaftskritisch, tragisch, emotional und ironisch. Die Lokalmatadoren Razor Punch aus Wanna waren nun auf der Newport-Bühne dran.

Weiter folgten die bekannten Hamburger Bands Liedfett mit Akustik-Pop und Le Fly mit ihrer Mischung aus Rap und Rock, Reggae und Funk, Gesang, Ska und frechen Beats, die mal wieder die Abräumer waren. Im Palastzelt konnte Sondaschule ihren Ska-Punk schon in einem sehr gut gefüllten Zelt spielten.

Saltatio Mortis (lateinisch für Totentanz) spielte danach ihren Mittelalter-Rock vor über 5000 Zuschauern im fast vollen Zelt. Im August 2013 wurde das Album Das Schwarze IxI veröffentlicht, das auf Platz 1 der deutschen Albumcharts einstieg, ebenso wie 2015 das Album Zirkus Zeitgeist. Für dies Album sind sie auch für einen Echo 2016 in der Kategorie Rock/Alternative National nominiert worden.

 

Die sieben Spielleute sind Alea der Bescheidene (Gesang, Sackpfeifen, Schalmeien), Falk Irmenfried von Hasen-Mümmelstein (Sackpfeifen, Schalmeien, indisches Wui, Conferenzen), Lasterbalk der Lästerliche (Davul, Trommeln, Percussion, Pauken, Programming), Bruder Frank (Bass/Chapman Stick), El Silbador (Dudelsack), Mik El Angelo (Gitarre/Bousouki/Zister) und Cordoban der Verspielte (Dudelsack/Schalmei/Flöten) und Thoron Trommelfeuer (Darabuka, Trommeln, Percussion). Saltatio Mortis schwimmt nicht auf der Welle des Mittelaltertrends mit, sie gestalten diesen bewusst und geben ihm mit unbändiger kreativer Kraft immer wieder neue Impulse. Längst bringt die Band, die im vergangenen Jahr ihr 15-jähriges Bühnenjubiläum feierte, auch große Festivals wie das Wacken Open Air zum Beben.

Der gesamten Band merkte man es an diesem Abend an, dass Sie richtig Spass an dem Konzert hatten. it Songs wie Willkommen in der Weihnachtszeit, Prometheus,  Eulenspiegel, Ode an die Feindschaft und natürlich Der Spielmannsschwur spielte Saltatio Mortis neben einem Mix Ihres aktuellen Album auch ältere Klassiker. Ein Motto der Band ist „Wer tanzt, stirbt nicht.“ Alle im Zelt anwesenden Zuschauer haben den Abend überlebt.

Die Finnin Tarja Turunen, Sopranistin und ehemalige Sängerin von Nightwish, konnte im Anschluß nicht so recht überzeugen. Den Abschluss an diesem Abend im Zelt machten Oomph!