Gitarrenlegende Slash zu Gast in Hamburg 

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Hamburg, 03.03.2019, (VH) - Der Guns n´ Roses Gitarrist Slash ist erneut solo unterwegs. Begleitet von der Ankündigung des vierten Soloalbums „Living the Dream“, welches im September erscheinen wird, ist die lebende Rocklegende zusammen mit Alter Bridge Frontmann Myles Kennedy aktuell wieder auf Europatournee. Im Rahmen dieser Tour stand auch aufs neue die Sporthalle in Hamburg auf dem Plan. 

Bevor sich Slash, der eigentlich Saul Hudson heißt, die Gitarre um den Hals hing, durfte zunächst der Support-Act Altitudes & Attitude auf die Bühne in der Halle am Braamkamp. Die Band rund um Frank Bello und David Ellefson, die beide schon als Bassisten in Thrash-Metal-Bands wie Megadeth, Anthrax und Soulfly agierten, lieferte sauberen Metal ab und stimmte das Hamburger Publikum langsam aber keineswegs leise auf den Hauptact ein. 

Wer sich einen Platz in den vorderen Reihen ergattert hatte, konnte schon in der kurzen Umbaupause die Aufwärmphase von Slash miterleben. Während sich die meisten seiner Musikerkollegen vor dem Auftritt im stillen Backstage-Kämmerlein mit Kopfhörer im Sitzen warm spielen, dreht der Ausnahmegitarrist gleich hinter der Bühne schon mal seinen Marshall Verstärker voll auf. 

Das Licht ging aus und das Publikum startete voller Vorfreude den ersten großen Beifall des Abends. Bei einem kurzweiligen instrumentalen Intro eroberte die Begleitband The Conspirators gefolgt vom Sänger Myles Kennedy und zu guter letzt natürlich von Slash, der erwartungsgemäß mit Zylinder, Sonnenbrille und einer Gibson Les Paul aufwartete, die Bühne. 

Im Vergleich zu der gigantischen Show, die Guns n´ Roses aktuell auffährt, präsentierte sich das Konzert von Slash nahezu puristisch. Keine Videoleinwände, keine Pyrotechnik, der unermüdliche Ausnahmegitarrist kam mit vergleichsweise wenig Licht, einem einfachen Banner im Hintergrund und einer Wand aus Marshallboxen aus und konzentrierte sich auf das wesentliche: auf die Musik. Und die begeisterte das Publikum von Anfang an. Wer mit Slash auf einer Bühne steht und nicht gerade Axl Rose heißt, muss sich damit abfinden, dass er nur die zweite Geige bzw. Gitarre spielt.

 


 

 

 

So erging es sicherlich wieder dem ausdrucksstarken Sänger Myles Kennedy. Der Sänger feiert seit Anfang dieses Jahrtausends und damit fast 20 Jahre nach dem Durchbruch von Guns n´ Roses mit seiner Band Alter Bridge ebenfalls große Erfolge und ist der perfekte Gegenpart zu der ansonsten eher von Gitarrenriffs und Soli dominierten Musik. 

Dementsprechend spiegelte sich diese Komposition auch im Publikum wieder, das zum großen Teil aus Guns n´ Roses Jüngern der ersten Stunde bestand und zum anderen, dem deutlich jüngeren Teil der Fangemeinde von Alter Bridge angehörte. 

Auf die Setlist des Abends hatte sich dieses Mal neben Songs von seinen bislang veröffentlichten Tonträgern und dem am 21. September erscheinenden vierten Soloalbum konsequenterweise nur ein einziger Guns n´ Roses Song geschlichen. Durch die ausgiebige „Not In This Lifetime“ Tour mit seinen Kollegen Axl Rose und Duff McKagan dürfte der Bedarf an Guns n´ Roses Songs ohnehin weitestgehend befriedigt sein. 

Nach gut 20 Songs einschließlich zweier Zugaben und unzähliger Soli knipste Slash den inzwischen heiß gelaufenen Marshall auf Standby, packte die Les Paul in den Koffer und verließ unter wohlverdientem Applaus die Sporthalle in Hamburg. In diesem Sinne: Hut ab vor einem grandiosen Konzertabend, in dem Musik definitiv die Hauptrolle gespielt hat.