Schrill-bunt mit Gummifrau

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Wanhöden, Freitag, 21.07.17 – Es wurde wieder sonnig und zunehmend verschwanden die matschigen Stellen. Spitzen Festivalwetter also. Knapp 55.000 Zuschauer, etwas mehr als die Einwohner von Cuxhaven selbst, waren gekommen. In diesem Jahr kamen  Arte und dem ZDF zum Festival. Die TV-Sender machten das Festival kostenlos als Livestream oder Video-on-Demand verfügbar. Le Fly ist schon oft bei Deichbrand gewesen, sie eröffneten um 14:00 Uhr die Bespielung der Water-Stage und standen somit das erste Mal vor tausenden auf großer Bühne. Die Pop-Band Odeville, ebenfalls aus Hamburg, war der erste Act, der dieses Jahr auf der Fire-Stage spielte.

Wir berichten nun das 7. Mal vom Deichbrand und mußten uns ordentlich umgewöhnen, alles ist etwas größer und woanders. Auch Frida Gold aus dem Raum Bochum war nicht das erste Mal hier.In Extremo war noch so ein Dauergast.

Feine Sahne Fischfilet zeigten wieder ihre unverwechselbare Art eines temporeichen Auftrittes mit Bier, Banabootdiving, politischen Ansagen und Bläsern, die zu ihrem Markenzeichen geworden ist. Es folgte die fünfköpfige österreichische Band Wanda auf der Hauptbühne, die zweite erfolgreiche Pop-Band aus Wien.

Freunde des deutschen Sprachgesangs freuten sich auf Trailerpark, insbesondere weil auch der Neuenwalder Lukas Strobel alias Alligatoah neben Basti DNP, Timi Hendrix und Sudden zu finden war.

Neben einer guten Show wurden Feuerstöße und eine riesige nackte aufblasbare Gummifrau im Bühnenhintergrund geboten. Zwischendurch sitzen sie in schrill-bunten Anzügen nebeneinander auf Klappstühlen, unterhalten sich und kündigen ihre nächsten Songs an.

 

„Wer hat heute schon gekackt?“ wurde das Publikum gefragt, das zurückgröhlte. Das Quartett preiste bereits den Namen ihres neuen Albums an: „TP4L" (Trailerpark 4 Live). Dubstep, Rock, Rap, Punk, hemmungslose Beats, viel Bass und eine Prise Humor kam bei dem Publikum gut an.

Headliner des Freitags war Placebo. Die Londoner Alternative-Rock-Band hat weltweit schon rund 12 Millionen Alben verkauft. Die Broilers hatten einen späten Slot erwischt. Bei ihrem letzten Auftritt hier spielten sie noch dem Sonnenuntergang entgegen, dieses Mal waren sie um Mitternacht die Letzten auf der Water-Stage.

Den musikalischen Teil im Palastzelt eröffnete Frank Dellé um 17:00 Uhr. Die Post-Hardcore-Band FJØRT aus Bochum, die Punkrock-Bands The Bouncing Souls und Rogers brachten schnellere Riffs ins Zelt. Elektronische Sounds mit einem rauen Sprechgesang boten Egotronic. Marc Romboy, Stephan Bodzin und DJ und Musikproduzent Dominik Eulberg legten ihre elektronische Tanzmusik auf. Im Electric Island wurde zum Mittag VARGO gereicht, danach Daniel Dreier.