Vorstadt trifft auf Rocker

Zur Bildergalerie

Wremen- Es war ein schöner Frühlingstag in dem beschaulichen Dorf im Landkreis Cuxhaven – 25 Grad, leichter warmer Wind, Sonne. In dem kleinen „Wehldorf“ am südlichen Ende vom Nordseebad Wremen, wie eine kleine Ferienhaussiedlung dort genannt wird, säumen 11 Häuser einen kleinen Teich. Roter Klinker, rote Dächer und weiße Sprossenfenster. Davor ein gepflegter Rasen. In den letzten Jahren wartete man um diese Zeit gelassen auf den Ansturm der Urlauber zu Pfingsten, in diesem Jahr ist ungewöhnlich viel Bewegung in der Siedlung.

Denn ganz klassisch suchte ein Locationscout des NDR nach einem geeigneten idyllischen Ort für den Dreh zur Fernsehproduktion „Vorstadtrocker“. Zwischen einigen angereisten Urlaubern wird hier seit einiger Zeit die 90-minütige Komödie gedreht. Sie soll voraussichtlich im Winter 2015 gezeigt werden. Wir waren beim Settermin dabei, der zeitlich wegen dem Bahnstreik etwas aus der Timeline geraten war. Da heute die Endszene auf dem Plan stand, waren zumindest alle Schauspieler vor Ort. Die NDR Redakteurin Daniela Mussiller (Tatort, Polizeiruf 110) und Produzent Jonas Weydemann nahmen sich Zeit, uns alles zu erklären.

Der Film mit einem Budget von 900.000 Euro soll im Rahmen der Nachwuchsserie „Nordlichter“ im Genre „Komödie“ veröffentlicht werden. Es ist die 2. Produktion von 4, die zunächst in der Hamburger Filmnacht und dann im NDR gezeigt werden soll.

Es ist ein junges, engagiertes Team am Werk. Zunächst die Plura-Twins. Das sind Martina und Monika Plura. Die eineiigen Zwillinge teilen nicht nur den Nachnamen und Geburtstag miteinander, sondern auch ihre Leidenschaft Filme zu drehen. Im Alter von 11 Jahren haben sie damit begonnen. Mag es an den 12 Minuten gelegen haben, die die eine Schwester später auf die Welt kam, denn Martina führt Regie, und Monika steht lieber hinter ihrer Filmkamera.

Passenderweise wird der Film auch noch von zwei Brüdern produziert, den Weydemann-Brothers. Einer der 3 Hauptdarsteller ist Fabian Busch (u.a. div. Tatorte, Schimanski, Siska). In dem Eichingerfilm „Der Untergang“ spielte er einen SS- Oberststurmbannführer, 2000 erhielt er eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis als bester Schauspieler.

Weiterhin dabei ist Lisa Wagner (u.a. div. Tatorte, Rosenheim-Cops, Polizeiruf 110). Seit 2013 ist sie als Kommissarin Heller für den Bereich Operative Fallanalyse im Münchner Tatort zuständig.

 

Der Tatort „Nie wieder frei sein“ erhielt 2011 den Grimme-Preis und vier weitere persönliche Filmpreise als beste Schauspielerin/ Darstellerin. Aljoscha Stadelmann ist der dritte Hauptdarsteller am Set (u.a. div. Tatorte, Schimanski, Nachtschicht, Wilsberg).

In der Filmgeschichte treffen 2 Welten aufeinander: Vorstadt trifft auf Rocker. Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein Journalist (F. Busch), der seinen Job in einem Enthüllungsmagazin verloren hat und ein frustriertes Hausmann-Vorstadt-Dasein fristet. Putzen, Kochen, Tochter Nele wickeln. Seine Ehefrau (L. Wagner) sorgt als Tierärztin für das Familien-Einkommen. Bis eines Tages im Nachbarhaus die untergetauchte Rockergröße Rolf (A. Stadelmann) einzieht. Der Journalist wittert seine große Story. Um seinem ehemaligen Chefredakteur Beweise zu liefern, geht er auf nächtliche Tour und macht auch eine feindliche Motorradgang auf Rolf aufmerksam. Und so bricht die Unterwelt in die öde Vorstadtwelt ein …

Es ist eine Geschichte über eine Freundschaft zweier unterschiedlicher Männer, die auf den ersten Blick gar nichts gemeinsam haben. Doch beide sehnen sich nach dem, was im eigenen Leben fehlt und beim Anderen zu finden ist. Bei der Produktion sind auch Statisten aus Wremen mit dabei.

Produzent Jakob D. Weydemann bezeichnete die ganze Crew als Traumbesetzung und die Arbeit macht ihm und den Anderen viel Spaß, obwohl eine Komödie ein sehr schwieriges Filmgenre ist. Man sieht erst am Ende, ob der Film funktioniert. Alleine der Schnitt trägt viel zum Gelingen des Films bei, und der kommt ja erst an die Reihe, wenn Mitte Mai die Filmcrew das Set wieder verlassen hat und die Pfingsturlauber nachgerückt sind.