Von Sascha Beckmann
Die französisch-britische Gitarristin über ihr neues Album „Trouble Coming“, das Leben auf Tour und warum sie an die Kraft der Gleichheit glaubt.
Die Edel Music & Entertainment GmbH hatte zu einem Special Acoustic Live-Set in ihrem Hamburger Headquarter eingeladen, da Laura Cox am 31. Oktober 2025 ihr mit Spannung erwartetes neues Album „Trouble Coming“ veröffentlichen wird.
Ein Wiedersehen in Hamburg
Als Laura Cox im Interview mit Nordevents nach ihren ersten Auftritten in Hamburg gefragt wird, lächelt sie sofort. „Ich erinnere mich noch an unseren allerersten Gig hier ‒ vielleicht war es 2017, im MarX“, erzählt sie. Seitdem hat die französisch-britische Musikerin die Hansestadt mehrfach besucht ‒ zuletzt mehrfach im Knust, auch Open-Air ‒ und dabei eine treue Fangemeinde gewonnen.
Laura Cox gab direkt nach unserem Interview ein Acoustic-Konzert © Nordevents
Zwischen Paris und dem Atlantik
Geboren in Paris, aufgewachsen in der Nähe der Hauptstadt, lebt Laura seit einem Jahr im Südwesten Frankreichs ‒ nahe der spanischen Grenze. „Ich bin von Natur und Meer umgeben, das fühlt sich einfach gut an“, sagt sie. Mit einem Schmunzeln fügt sie hinzu: „Ich surfe zwar ‒ aber schlecht.“ Ihr Vater ist Engländer, ihre Mutter Französin. „Ich habe mein ganzes Leben in Frankreich verbracht ‒ aber meine musikalischen Wurzeln sind eindeutig international.“
Von AC/DC bis Dire Straits ‒ und darüber hinaus
„Als ich vor fast 20 Jahren angefangen habe, Gitarre zu spielen, wusste ich sofort, dass das mehr als ein Hobby wird“, erinnert sich Cox. Beeinflusst von Bands wie AC/DC, Guns N’ Roses und Dire Straits, entwickelte sie einen Sound, der klassisch verwurzelt und zugleich modern klingt. Für ihr aktuelles Album „Trouble Coming“ wollte sie sich allerdings weiterentwickeln: „Ich wollte mich von alten Einflüssen lösen und etwas Moderneres schaffen ‒ ohne meine Identität zu verlieren.“
Musik als Beruf ‒ mit Rückendeckung
Dass sie heute von ihrer Musik leben kann, ist für Cox keine Selbstverständlichkeit. „In Frankreich haben wir das Glück, dass Musiker staatlich unterstützt werden. Wenn man eine bestimmte Zahl an Konzerten pro Jahr nachweisen kann, hilft der Staat mit einer Basisfinanzierung. Ohne das wäre es sehr viel schwieriger.“ In Deutschland, so erzählt sie, sähe das ganz anders aus. „Da müssten viele Künstler nebenher arbeiten ‒ in Frankreich können wir uns stärker auf unsere Musik konzentrieren.“
Ein neues Kapitel: „Trouble Coming“
Mit „Trouble Coming“ legt Laura Cox ihr viertes Studioalbum vor ‒ produziert gemeinsam mit der französischen Band No Money Kids. Musikalisch bewegt sich das Werk zwischen Blues, Southern Rock und modernen Sounds, inhaltlich schlägt es ernstere Töne an. „Früher habe ich über klassische Rock-Themen geschrieben ‒ Autos, Sonne, Freiheit. Diesmal wollte ich tiefer gehen.“ Das Album handelt von Depression, Einsamkeit, Paranoia und Abhängigkeit. Themen, die sie selbst auf Tour beobachtet: „Man ist ständig von Menschen umgeben, fühlt sich aber trotzdem manchmal allein. Das betrifft viele Musiker ‒ und eigentlich jeden von uns.“
Ein Lied fürs Herz: „No Need to Try Harder“
Besonders wichtig ist ihr der Opener des Albums. „No Need to Try Harder“ fasst die Stimmung des Albums perfekt zusammen. Es beschreibt dieses Gefühl, wenn plötzlich alles leicht geht ‒ ohne Druck, ohne Zwang.“ Cox spricht über das Album mit Ruhe und Klarheit. „Ich denke beim Schreiben weniger als Gitarristin, mehr als Songwriterin. Das fühlt sich natürlicher an.“
Tour 2026 ‒ Zurück auf die Bühne
Nach ihrer Tour im Frühjahr dieses Jahres kommt Laura Cox im März 2026 erneut nach Deutschland. „Wir sind dann fast drei Wochen unterwegs ‒ mit Konzerten in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Danach geht’s weiter nach Großbritannien.“ Über die deutschen Fans spricht sie mit einem Lächeln: „Ich liebe, dass hier alles pünktlich ist. Um acht auf der Bühne, um elf im Bett ‒ perfekt für meine Stimme.“ Besonders freut sie sich auf Hamburg: „Die Clubs hier sind authentisch ‒ ein bisschen laut, ein bisschen klebrig, richtig Rock’n’Roll.“
Ein Wort fürs Leben
Zum Ende des Gesprächs wird Laura nachdenklich. Wenn sie am Ende ihres Lebens nur ein Wort auf ein weißes Blatt Papier schreiben dürfte ‒ welches wäre das? Sie überlegt einen Moment, dann sagt sie ruhig: „Equal.“. „Wenn alle Menschen sich als gleich sehen würden, gäbe es weniger Probleme auf der Welt“, fügt sie hinzu. Ein schlichtes Wort ‒ und doch das perfekte Symbol für Laura Cox: eine Künstlerin, die mit Leidenschaft, Haltung und Ehrlichkeit ihren Weg geht.
Außerdem hat sich unser Rezensent Gregor das Album vor Veröffentlichung angehört. Hier seine –> Rezension.


























