Bike Navy 2025 – Radrennen mit Olympiasieger und Weltmeister

Wolfgang Karg

Nordholz, 15.06.2026 – Vom 13. bis 15. Juni gab es wieder das Rad- und Laufevent Bike Navy auf einem Gelände, das normalerweise der Öffentlichkeit verschlossen ist. Die neue Strecke führt über den Sportflugplatz Nordholz, den die Sportfluggruppe Nordholz/Cuxhaven e. V. über die Asphaltpiste des Marinefliegerstützpunktes Nordholz und liegt in der Kontrollzone des Fliegerhorstes. Sie bot eine spektakuläre Kulisse. Die Strecke führt über die weitläufige Start- und Landebahn und ermöglicht eine einzigartige Perspektive, eine Strecke, die es so kein zweites Mal gibt. Auch Schauspieler Karsten Speck war mit von der Partie. Die Veranstalter meldeten mit ca. 500 Teilnehmern einen neuen Rekord. Moderiert wurde die Veranstaltung zum sechsten Mal von Veranstalter Christian Stoll, der 26 Jahre als Stadionsprecher des SV Werder Bremen aktiv war.

Mit dabei waren rund 20 ehemalige Olympiasieger/Weltmeister/Deutsche Champions wie Olympiasieger Petra Rossner aus Leipzig (gilt als beste deutsche Radfahrerin aller Zeiten – Olympiagold 1992). Der letztjährigen Schirmherrin Anne-Kathrin Thiele hatte es so gut gefallen, dass sie wieder kam. Bei drei olympischen Spielen in Folge holte sie zweimal Silber und einmal Gold.

Auch Jens Fiedler, kein deutscher Radfahrer hat mehr olympisches Gold gesammelt. Er ist Triple-Olympiasieger von Barcelona, Atlanta und Athen. Zwischendrin gab es Bronze in Sydney. Thomas Ulbricht ist diesjähriger BikeNavy-Botschafter.

Begrüßung und Last Man Standing-Show © Nordevents


Tour-de-France-Ikonen wie André Greipel (bis 2021 einer der weltbesten Straßensprinter war bereits zum 2. Mal dabei), Simon Geschke (Radsportler des Jahres 2022) und Marcel Sieberg waren ebenfalls dabei.


Ehemalige Weltmeister waren dabei

Weltmeister wie der 39-jährige Robert Förstemann war 2024 zum ersten Mal dabei, nur wenige Wochen vor Olympia-Bronze in Paris und der Bundespolizist aus Thüringen René Enders (Bronze 2012 in London im Bahnrad-Teamsprint). Die Oberschenkel von Förstemann zogen die Blicke auf sich, jeder hat einen Umfang von ca. 80 cm. Der Bundestrainer der Bahn-Sprinter Jan van Eijden, er gehört zur Sprint-Generation vor Enders und Co, musste absagen. Für ihn konnte die Neubrandenburgerin Madlen Nehring verpflichtet werden (Deutsche Duoathlon-Meisterin 2025).

Christian Lademann (1999 Weltmeister in Mannschaftsverfolgung), Andreas Bach (Gold WM 1994) waren dabei sowie Werner Otto. Er holte in München im Jahr 1972 die Silbermedaille und war zudem DDR-Champion.


Weitere Top-Stars

Dana Glöß aus Nordrhein-Westfalen (WM-Dritte) war früher eine brilliante Eisschnellläuferin. Andreas Beikirch (Europameister), Marc Hester (dänischer Meister, Sechstagesieger), Lars Teutenberg (Weltrekordhalter HPV), Björn Schröder (Ex-Team Milram Bremen- mehrfacher Sieger Landesrundfahrten und Tour-de-France Solohero aus der Wesermarsch) und Björn Glasner (Sieger Rheinland-Pfalz-Tour).

Begonnen wurde mit einer offiziellen Begrüßung durch den Schirmherren Ex-Ministerpräsident David McAllister, dem Orgateam und prominenten Fahrern. McAllister bekam auch ein -viel zu enges- Trikot überreicht. Danach gab es die Nationalhymne.

Amateure konnten sich als 2er oder 4er-Teams anmelden. Bereits Freitag gab es eine entspannte Radausfahrt über 35 km und am Samstag 2 weitere Ausfahrten. So ging es am Samstag und Sonntag um auch über rund 75 km an der Küste entlang.

Bei der „Last Man Standing-Show“ galt es in einem kurzen Bereich als Letzter im Ziel anzukommen. Während viele Profis schon über die Ziellinie fahren mussten, stand Jule Prinz immer noch auf dem Fahrrad an der Ziellinie kurz hinter Robert Förstermann, der Mann mit den dicksten Oberschenkeln Deutschlands (je 80 cm Umfang). Um die Zeit abzukürzen, bekamen beide eine Goldmedaille.

Weiter ging es mit dem Rad-Kurzrennen der Bambinis (Kinder bis 4 Jahre), teilweise mit kleinen Laufrädern, gefolgt von den Minis (ab 5 bis 7 Jahre) und Kids (ab 8 bis 10 Jahre).

Ein Highlight war der Kampfsprint der Giganten, das durch einen kurzen Regenschauer etwas verspätet begann. Mit dabei waren Robert Förstermann und Thomas Ulbricht auf einem ca. 200.000 € teuren Tandem (ohne Bremse), mit dem sie bei Olympia in Paris die Bronzemedaille gewannen. Etwas später fand noch ein zweiter Durchlauf statt.

Kampfsprint der Giganten und weitere Rennen © Nordevents

Ergänzend wurden auch Walking- und Laufwettbewerbe und Duathlon (zum ersten Mal) angeboten. Morgens eine 10 km Laufrunde, danach 20 Radfahren. Die Cuxhavenerin Anke Schmitz-Elvenich war die schnellste Frau, nur Frank Krügener vom TSV Otterndorf war schneller. Ironman Jan-Marten Badorrek aus Lüdingworth freute sich auf die 30 km Radstrecke. Für ihn sind 180 Kilometer normal.

Die BikeNavy! SHOW „DERNY“ begann gegen 15:00 Uhr. Ein Profiradsportler trat gegen einen, im Windschatten eines Dernys fahrenden „Amateur“, an. Dernys, leichte Motorräder als sogenannter Schrittmacher, werden benutzt, um einen „Renner“, der dahinter fährt, ein Drittel Kraft zu ersparen. So erreicht der Radsportler je nach Übersetzung bis zu 50 km/h.

Wettertechnisch waren zum einen die schwülen 31 Grad am Samstag und kurze Schauer sowie Wind am Sonntag eine Herausforderung. Aber die großen Gewitterschauer zogen an Nordholz vorbei und somit auch wettertechnisch eine rundum gelungene Veranstaltung, die immer mehr zu einem Mekka des Radsportes wird. Viele sind von weit her angereist.


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