Scheeßel, 21.06.2025 – „Vom Staub bist du genommen, zum Staub kehrst du zurück.“ Wir sind schon wieder im Infield unterwegs, die Temperaturen steigen und der Staub ist unser steter Begleiter. Schon zu High Noon öffnete die Forest Stage mit MARLO GROSSHARDT und deutscher Popmusik. Es folgte Indie-Rock mit Post-Punk-Riffs aus dem UK mit CIRCA WAVES. 2017 hat sich die 9-köpfige Band IRIE RÉVOLTÉS aus Heidelberg eine Auszeit gegönnt. Nun sind sie wieder zurück. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Reggae, Ska, Punk, Rap und Elektro entfesselten sie pure Energie.
Impressionen © Nordevents
Die Alternative-Rock-Band JIMMY EAT WORLD aus Arizona war ursprünglich mehr als 25 Jahren eine Metallica-Coverband bis sie einen Plattenvertrag bekamen. Von den Hymnen der alten Tage bis zu denen ihrer aktuellen Hits wurde getanzt, gefeiert und mitgesungen. „Sweetness“ gibt’s schon als dritten Song.
Indie-Rock mit treibenden Disco-Beats gab es auf der River Stage mit SCHEIBA, Amy Love und Georgia South besser bekannt als NOVA TWINS folgten mit Rap, Rock und markante Basslines. Seit ihrem Debüt „Who Are The Girls“ feiern sie Erfolge, vor allem in der UK, wo sie mehrfach, unter anderem bei den BRIT Awards, ausgezeichnet wurden.
Vom Staub bist du genommen, zum Staub kehrst du zurück
SWISS & DIE ANDERN bot eine explosive Mischung aus Punkrock-Attitüde mit Hip-Hop Wurzeln. Grammy Winner DEFTONES hat sich nie mit einfachen Genre-Grenzen des Alternative-Metal gehalten und sich so einen einzigartigen Platz geschaffen. ELECTRIC CALLBOY sind bekannt für unbändige Energie und durchgedrehte Partys. Gegründet wurde die Band in 2010 als Eskimo Callboy. Wie es heutzutage eben ist: Der Name der Band ist wegen des Wortes „Eskimo“ immer wieder in Kritik geraten, der in Bezug auf Rassismus und Kolonialismus immer wieder diskutiert wurde. Im März 2022 verkündete die Band daher den neuen Namen Electric Callboy. Mit Songs wie „Hypa Hypa“ oder „We Got The Moves“ brauchten sie jeden Moshpit zum Kochen. Die Stimmung war mega und die Fans gingen ziemlich ab.
Rockige Klänge von ELECTRIC CALLBOY duellierten sich zeitgleich mit Rap von ANTILOPENGANG um Sänger Daniel Pongratzaka aka Danger Dan.
Das queere Trio BLOND aus Chemnitz hatte sich herausgeputzt. Die Damen trugen weite Tüllröcke, der Herr einen übergroßen Kragen. Wenn Nina und Lotta über Sexismus und alle möglichen anderen schlechten Dingen singen oder Geschlechterrollen vertauschen, dann hat das einerseits eine wichtige Aussage, andererseits klingt das musikalisch auch gelungen Moshpits wirbelten reichlich Staub auf, die Fans hatten viele Schilder gemalt, die sie in die Luft hielten. 070 SHAKE aus Amerika rappte sich durch ihren Auftritt.
Das mit Grammy und Brit Awards ausgezeichnete Indie-Rock-Duo WET LEG, bestehend aus Rhian Teasdale und Hester Chambers (die sich Gesang und Gitarrenspiel teilen) und Tourmusikern, stammt von der geschichtsträchtigen Isle of Wight. Teasdale posierte mit Siegerschleifchen am Bikini als Bodyshaperin in der Fitness-Figure Klasse. Auch Achselhaare scheinen wieder in zu sein. Live steht Gitarristin Hester lieber gern im Hintergrund und man merkte gar nicht, dass sie Teil des Duos ist. Sie überzeugten mit tanzbaren Indie-Pop-Hymnen und trockenem Humor. Bei ihrem Song „Chaise Longue“ besteht Ohrwurmgefahr. Das neue Wet Leg-Album „Moisturizer“ kommt nächsten Monat heraus.
Die Alternative-Rock-Band THE WOMBATS aus -nein, nicht aus Australien, wie man vermuten mag, sondern aus England legte nach.Die Band spielte, die Menge tanzte, lachte und sang. Schon mehrfach hätte Sam Fender beim Hurricane spielen sollen, doch einmal kam Corona dazwischen und zweimal sagte er aus anderen Gründen ab. Er durfte sogar schon im Vorprogramm von Bruce Springsteen spielen. Mit eindringlicher Stimme und Texten, die direkt aus dem Leben gegriffen sind, hat er sich in kürzester Zeit einen festen Platz in der Musikszene erobert. Mit großer Band und LED-Hintergrund performte er sein Set. Sein „Hypersonic Missiles“ klingt heutzutage politisch aktuell. Auch der wuchtig-mächtige Coming-Of-Age-Song „Seventeen Going Under“ stampft vor sich hin.
Blond, Jimmy Eat World, 070 Shake, Wet Leg und Swiss & Die Anderen © Nordevents
Und auf der Montain Stage?
Punker BAD NERVES aus Essex, die Single-Auskoppelung „End of Beginning“ konnte bei gängigen Streamingdiensten bereits die Milliarden-Marke knacken. Sie spielten 70er-Jahre-Punk-Sound mit Hooks, die im Kopf bleiben. „Baby Drummer“, „Don‘t Stop“ oder „Dreaming“ standen auf der Setlist und ließen kein Bein still stehen. Mit Billie Joe Armstrong von Green Day können Bad Nerves bereits auf einen prominenten Fürsprecher verweisen, der die Punker als „aktuell beste Band Großbritanniens“ adelt.
Aus Essex nach Scheeßel, von kleinen Jugendclubs auf die Montain Stage vom Hurricane Festival: gemeint ist das Quintett BAD NERVES.
Die Musik des österreichischen Rappers Bibiza (Franz Bibiza) beinhaltet Einflüsse aus Pop, Funk-Rock, primär der 1980er-Jahre, elektronischer Musik und Hip-Hop. Ganz eindeutig bezog der Rapper Inspiration von Falco, dessen Themen, Style und auch Stimmfarbe ins 21. Jahrhundert transportiert. BIBIZA schafft es aber trotz aller Ähnlichkeiten durch die vielen Interludes eine breite Palette an rocklastigen, tanzbaren aber auch sentimentalen Momente zu schaffen.
Die fünf Flensburger von TURBOSTAAT sind seit mittlerweile 20 Jahren mit einer Mischung aus Punk und Melancholie auf den Bühnen der Republik unterwegs. 1999 gründete sich die Band und veröffentlichte in 2001 ihr erstes Album „Flamingo“. Im Laufe der ersten Jahre freundete sich die Band mit den Beatsteaks an und durfte diese bei diversen Touren supporten. Bekanntlich wird auf den Turbostaat-Konzerten nicht viel geplaudert, sondern sich eher auf die Musik konzentriert. Faszinierend ist, dass Turbostaat auf eine besondere Art „zurückhaltend“ auf der Bühne steht und dann aber mit Ihrer Musik die Stimmung so nach oben zieht, dass man für diesen Widerspruch gar keine Beschreibung findet. Aber eins steht fest, Turbostaat ist eine perfekte Live-Band, die es versteht, das Publikum mitzureißen.
The Wombats, Electric Callboy und Sam Fender © Nordevents
Der Kanadier FREDDIE DREDD hat mit seinem einzigartigen Mix aus rauen Lo-Fi-Klängen, Vintage-Samples und düsteren Texten die Phonk-Welt revolutioniert. Hits wie „GTG“, „Opaul“ und „Limbo“ standen auf seiner Playlist. Die deutsche DJ`in und Produzentin PRETTY PINK brachte mit ihren Sets eine perfekte Mischung aus pulsierenden Beats und einer ganz besonderen Emotionalität auf die Wild Coast Stage.
Newcomer ZARTMANN verband Rap-Beats mit gefühlvollem Gesang. Er hat 2021 seine Debütsingle „2 Blocks“ veröffentlicht. ZARTMANN legte einen wunderbaren, energiegeladenen Auftritt hin. Nicht nur einmal sammelte die Security „FCK NZS“-Schilder ein. Zartmann ließ sich die Schilder geben und verteilte sie wieder im Publikum. Das Infield vor der Mountain Stage war überfüllt, es dauerte ewig bis alle nach dem Konzert abfließen konnten. Angeblich konnte man beim Booking vor einem Jahr noch nicht absehen, dass der Künstler enormen Fanzuwachs bekommen hat.
Die Briten THE PRODIGY waren im letzten Jahr Headliner bei Deichbrand, nun sind sie es in Scheeßel. 2019 hatten sie wegen des Selbstmordes von Frontmann Keith Flint den geplanten Auftritt bei Deichbrand abgesagt. Sie gelten mit ihren unverwechselbaren Elektro-Beats als wahre Pioniere. Mit flackernden Strobolichtern und einer nebligen Bühnenshow brachten sie auch neue Sounds.
Zachi, Gustav, Paul und Dani aus 01099 Dresden-Neustadt haben ihre Postleitzahl 01099 als Bandnamen genommen. Chillige Rap-Parts und Hip-Hop trafen auf Elektro-Beats.
Der Zwei-Meter-Mann APACHE 207 trat nach Mitternacht auf und bot unterschiedlichsten Genres wie R’n’B, Eurodance, 80s Pop und Hip-Hop. Er wollte mal wieder keine Presse im Graben haben, also gibt es auch keine Bilder.
1 Gedanke zu „Hurricane Festival 2025- Der Samstag“
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