Uelzen, 21.06.2025 – Am Samstag verwandelte sich das Albrecht‑Thaer‑Gelände in Uelzen zum Schauplatz des ersten Metal Air Festivals. Sechs Bands aus dem Rock- und Metal-Bereich standen auf der Bühne und boten über 5000 Besuchern bei sommerlichen Temperaturen von rund 30 Grad ein vielseitiges Programm.
Schon zum Festivalauftakt mit Black Oak County zeigte sich: Das Publikum war heiß auf Livemusik. Die dänische Rockband brachte eine Menge Spielfreude mit und eröffnete den Tag mit einem Sound, der irgendwo zwischen staubiger Landstraße, Southern Rock und Stadionhymne pendelte. Ein Einstieg, der sofort für gute Stimmung sorgte.
Deutlich kantiger wurde es anschließend mit Stahlmann, die im silbernen Look und mit einer eindrucksvollen Bühnenshow auftraten. Flammen- und Nebelfontänen unterstrichen die dramatische Inszenierung, während die Band ihre Songs mit voller Wucht ins Publikum schleuderte – eine geballte Ladung Neue Deutsche Härte, die wie ein Stahlgewitter über das Gelände fegte.
Auch der norwegische Düsterlord Gothminister verwandelte die Bühne in eine finstere Kulisse. Gleich zu Beginn sorgte Sänger Bjørn Alexander Brem für staunende Gesichter, als er mit einem täuschend echt aussehenden Werwolfbaby in den Armen die Bühne betrat. Musikalisch präsentierte sich die Band druckvoll und präzise: harte Riffs und ein tief gestimmter Gesang zogen die Menge in ihren Bann.
Stahlmann, Gothminister © Nordevents
Mit Megaherz betrat eine Band die Bühne, die längst zum festen Inventar der Neuen Deutschen Härte gehört. Die Mischung aus provokanten Texten und wuchtigen Bässen zeigte eindrucksvoll, warum die Band nach all den Jahren nichts an Relevanz verloren hat. Songs wie „Miststück“ und „Jagdzeit“ sorgten für kollektives Mitbrüllen in den vorderen Reihen.
Im Anschluss wurde es Zeit für echte Metal-Royalty: Doro Pesch betrat als vorletzte Band des Abends die Bühne. Die Metal-Queen zeigte sich gewohnt charmant und herzlich – und dabei kraftvoll wie eh und je. Mit ihrer unermüdlichen Energie riss sie das Publikum vom ersten Ton an mit. Klassiker wie „Für immer“ und „All We Are“ wurden frenetisch gefeiert und bewiesen einmal mehr, warum Doro seit Jahrzehnten zu den festen Größen der Metalszene gehört.
Megaherz, Doro © Nordevents
„Auf die Erde tropft mein Schweiß”
Als krönender Abschluss trat Till Lindemann um 21:30 Uhr auf. Trotz oder gerade wegen der Kontroversen rund um seine Person war sein Auftritt bereits bei der Festivalankündigung ein viel diskutiertes Thema. Vor der Bühne versammelte sich dennoch ein dicht gedrängtes Publikum, das zeigte, dass zahlreiche Fans weiterhin hinter dem Künstler – oder zumindest hinter seiner Musik – stehen.
Für die Show wurde die Bühne komplett in leuchtendes Rot getaucht – von Mikrofonständern über Gitarren bis hin zum Schlagzeug. Mit den ersten Tönen von „Zunge“ legte sich eine dichte Nebelwand über die Bühne und tauchte die Musiker in tiefrotes Licht. Kein Song war an diesem Tag so passend wie der folgende: „Schweiss“. Nach Stunden voller Sonne und Hitze tropfte der Schweiß nicht nur auf der Bühne, sondern auch beim Publikum in Strömen. Glücklicherweise hatten sich die Temperaturen zu diesem Zeitpunkt endlich etwas abgekühlt.
Till Lindemann © Nordevents
Die Show mischte dröhnende Riffs mit skurrilen Aktionen: Bei „Allesfresser“ warfen Bandmitglieder Kuchen in die ersten Reihen, bei „Fish On“ wurden gleich ganze Fische mit einer Kanone ins Publikum gefeuert. Später wurde Lindemann bei „Platz Eins“ auf einem geschmückten Thron durch die Menge getragen, ausgestattet mit einer Kamera, die das Livebild auf die großen Screens übertrug. Visuell stimmig begleitet von düsteren Videos im Hintergrund entwickelte sich das Konzert zu einem dunklen Spektakel – eine Kombination aus absurdem Humor und theatralischem Overkill. Die Show war ebenso brachial wie inszeniert: düster, provokant und visuell eindrucksvoll.
Gegen 23 Uhr endete ein rundum professionell organisiertes Event mit fairen Preisen und einem Line-up, das Härte und Vielfalt perfekt miteinander verband. Das Metal Air zeigte eindrucksvoll, dass auch ein eintägiges Festival Großes bieten kann.
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Auch der norwegische Düsterlord Gothminister verwandelte die Bühne in eine finstere Kulisse. Gleich zu Beginn sorgte Sänger Bjørn Alexander Brem für staunende Gesichter, als er mit einem täuschend echt aussehenden Werwolfbaby in den Armen die Bühne betrat. Musikalisch präsentierte sich die Band druckvoll und präzise: harte Riffs und ein tief gestimmter Gesang zogen die Menge in ihren Bann.
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