Frankfurt feierte die „Moon Edition“: World Club Dome zog Zehntausende an

Jonas Sehlen

Frankfurt – Am vergangenen Wochenende verwandelte sich der Deutsche Bank Park in eine gigantische Feierzone, als der World Club Dome 2025 unter dem Motto „Moon Edition“ seine Pforten öffnete. Vom 6. bis 8. Juni erlebten rund 150.000 Besucher ein dreitägiges Spektakel, das elektronische Beats, hochkarätige Rap-Stars und eine immersive Sci-Fi-Kulisse zu einem einzigartigen Erlebnis verschmelzen ließ.

Eine Reise zum Party-Planeten: Das Festival-Design

Schon bei der Ankunft am Stadion tauchten die Besucher in die thematische Welt der „Moon Edition“ ein. Viele trugen fantasievolle Kostüme, von silbern glänzenden Astronautenanzügen bis zu leuchtenden Alien-Verkleidungen, die das Gelände in eine außerirdische Landschaft verwandelten. Im Zentrum der Hauptbühne, die sich majestätisch im Stadioninneren erhob, thronte ein riesiger Mond, um den Satelliten kreisten. Auch abseits der Hauptbühne setzte sich das detailverliebte Design fort: Eine separate „Zombie-Stage“ präsentierte sich beispielsweise als aufwendig gestaltete Mondstation. Auf dem weitläufigen Areal des Deutsche Bank Parks waren über 25 Bühnen verteilt, die ein vielfältiges Klangspektrum von treibenden Beats über tiefe Bässe bis zu sphärischen Synthesizer-Melodien boten.

Tag 1: Stella Bossi, Steve Aoki, Sub Focus, Ben Böhmer, uvm. © Nordevents

Das Wetter in Frankfurt präsentierte sich während des Festivalwochenendes wechselhaft. Sonnenphasen wechselten sich mit Bewölkung und vereinzeltem Regen ab, was der ausgelassenen Stimmung der Besucher jedoch keinen Abbruch tat.

Die Historie des World Club Dome: Vom Konzept zur globalen Marke

Der World Club Dome ist ein Konzept des deutschen Veranstalters BigCityBeats und wurde 2013 ins Leben gerufen. Die Idee hinter dem Festival war es von Anfang an, ein Stadion in den „größten Club der Welt“ zu verwandeln und damit die Grenzen zwischen einem klassischen Festival und einem gigantischen Cluberlebnis zu verwischen. Mit dieser Vision etablierte sich der World Club Dome schnell als eines der führenden Festivals für elektronische Musik in Europa.

Tag 2: Hugel, Nervo, Fisher, Rita Ora, uvm. © Nordevents

Im Laufe der Jahre hat sich das Konzept stetig weiterentwickelt und expandiert. Neben der jährlichen Sommerausgabe im Deutsche Bank Park wurden auch spezielle Editionen wie die „Winter Edition“ in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena oder die „Space Edition“ und „Cruise Edition“ auf Kreuzfahrtschiffen realisiert. Das Festival hat sich durch seine aufwendigen Produktionen, die Integration internationaler Top-DJs und ein breites Spektrum an elektronischen Musikstilen einen Namen gemacht und zieht regelmäßig Besucher aus aller Welt an. Der World Club Dome gilt als Pionier in der Kombination von Clubkultur und Stadion-Event.

Musikalische Highlights: Rap-Stars und elektronische Giganten

Das Line-up der „Moon Edition“ war mit über 250 Künstlern breit aufgestellt und zog Musikliebhaber aus verschiedensten Genres an. Ein unbestreitbarer Höhepunkt war der energiegeladene Auftritt des US-amerikanischen Rap-Superstars 50 Cent. Mit einer aufwendigen Show, zahlreichen Tänzern, mehreren Kostümwechseln und seinen bekanntesten Hits wie „Candy Shop“ und „In da Club“ riss er das Publikum mit.

Die Riege der elektronischen Musik war ebenfalls mit absoluten Weltstars besetzt. Der niederländische DJ-Superstar Tiësto begeisterte die Massen mit seinen energiegeladenen Trance- und EDM-Hymnen. Der australische House-Meister Fisher sorgte mit seinen unverwechselbaren Vocal-House-Tracks und seinem charismatischen Auftreten für ausgelassene Stimmung. Auch der vielseitige US-Produzent und DJ Diplo (bekannt auch als Teil von Major Lazer und LSD) brachte mit seinen eklektischen Sets aus verschiedenen Stilen die Crowd zum Kochen.

Neben diesen prominenten Namen traten auch weitere Koryphäen der Szene auf. Dazu zählten der deutsche Techno-Maestro Boris Brejcha mit seiner charakteristischen Maske und seinem unverkennbaren Sound und das für ihre explosiven EDM-Sets bekannte Duo Dimitri Vegas & Like Mike.

Kurzfristige Änderungen und neue Gesichter

Für Gesprächsstoff sorgte eine unerwartete Planänderung im Künstleraufgebot: Der geplante Auftritt des US-Rappers Macklemore wurde kurzfristig abgesagt. Diese Entscheidung fiel nach kontroversen Diskussionen im Vorfeld, die durch einen seiner Songs und Äußerungen zum Nahostkonflikt ausgelöst worden waren. Die Veranstalter hatten im Vorfeld versucht, mit der Jüdischen Gemeinde Frankfurt in einen Dialog zu treten und ihr Personal für Sensibilisierungsschulungen ausbilden lassen, um eine sichere Umgebung für alle Besucher zu gewährleisten. Macklemore selbst entschuldigte sich bei seinen Fans und kündigte an, bald nach Deutschland zurückzukehren.

Tag 3: Ski Aggu, Tiesto, Boris Brejcha, uvm. © Nordevents

Als Ersatz für den US-Rapper trat der Berliner Künstler Ski Aggu am Sonntagabend auf. Er begrüßte das Publikum mit einer Mischung aus Ironie und Energie und lieferte eine engagierte Performance, die vom Publikum begeistert aufgenommen wurde.

Evolution eines Festivals: Vom Nischen- zum Massenevent

Der World Club Dome zeigt sich in den letzten Jahren immer offener für neue musikalische Einflüsse, was sich auch an der Integration von Hip-Hop-Acts bemerkbar machte. Während diese Entwicklung dem Festival ein breiteres Publikum erschließt, äußern einige langjährige Besucher, die das Event seit seinen Anfängen kennen, gelegentlich den Wunsch nach einer stärkeren Konzentration auf die Wurzeln der elektronischen Musik.

Nach drei Tagen voller Musik, Lichtshows und einer einzigartigen Party-Atmosphäre klang der World Club Dome 2025 mit einem fulminanten Feuerwerk aus. Die Feiernden verließen das Stadion mit dem Gefühl, von einem interstellaren Party-Trip zurück auf die Erde gekehrt zu sein.

Mit der „Moon Edition“ festigte der World Club Dome 2025 erneut seinen Ruf als eines der größten und visuell beeindruckendsten Festivals für elektronische Musik in Deutschland und unterstrich seine Bedeutung als globale Marke in der Festival-Landschaft.


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