Hannover, 11.10.2025 – Zwei Jahre ist es her, dass Edwin Rosen zuletzt im Capitol Hannover gespielt hat und damals galt die Show schon als laut. Doch was sich gestern Abend abspielte, übertraf alles: Es war die bisher lauteste, intensivste und emotionalste Show des Stuttgarter Musikers.
Edwin Rosen ist ein Phantom der deutschen Indie-Szene. Er taucht auf, verschwindet wieder und hinterlässt Spuren – in Songs, die klingen, als kämen sie aus einer anderen Zeit. Mit seiner neuen EP „Die Sterne“ schließt er ein Kapitel ab und schlägt gleichzeitig ein neues auf. Im Capitol präsentierte er die neuen Songs, die er gemeinsam mit sparr00w und bleac produziert hat – düsterer, schneller und noch dichter als zuvor. Zwischen stampfenden Beats, flirrenden Synths und melancholischen Vocals entstand eine Atmosphäre, die das Publikum spürbar mitriss.
Edwin Rosen © Nordevents
Wie immer blieb Edwin auf der Bühne zurückhaltend, fast scheu – und gerade das macht seine Präsenz so besonders. Er sprach nur wenig, aber wenn, dann mit Bedeutung. Besonders eindrücklich war sein Moment der Offenheit, als er erwähnte, dass sich knapp 50 Prozent der unter 18-Jährigen sehr einsam fühlen. Sein Appell: aufeinander zuzugehen, damit alle merken, dass es viele Gründe gibt, um weiterzumachen.
zwischen melodie und Engagement
Neben der Musik gab es auch abseits der Bühne besonderes zu entdecken: Eine Siebdruckerei aus Stuttgart begleitet die Tour, die Menschen beim Ausstieg aus der Sucht unterstützt. Poster und Sticker wurden kostenlos verteilt, Spenden waren willkommen – eine kleine, aber wichtige Geste in Zeiten gekürzter Hilfsangebote.
Zum Abschluss richtete Edwin Rosen seinen Blick nach oben, auf eine Gruppe, die das ganze Konzert über durchgetanzt hatte. Er bedankte sich bei ihnen, bat aber auch darum, die Handys wegzulegen. Es war ein stiller, ehrlicher Abschluss für ein Konzert, das gleichermaßen laut, emotional und nahbar war.























