Hannover, 11.10.2025 – Heimspiel für JEREMIAS: Die Band aus Hannover begeistert auf ihrer „Du musst keinem gefallen“-Tour mit einem ausverkauften Konzert in der Swiss Life Hall. Auf der Setlist stehen Songs aus dem aktuellen Album „Trust“, aber auch beliebte Klassiker wie „Sommer“ oder „Egoist“.
Erst leise, dann voller Euphorie
Die Lichter gehen aus, das Murmeln im Publikum verebbt. Eine einzelne Schreibtischlampe flackert auf, und Frontsänger Jeremias Heimbach sitzt allein an einem Tisch. Nur das Kratzen eines Stiftes ist zu hören, seine Schrift erscheint auf den LED-Wänden über der Bühne. Die letzten Worte: „this is trust“. Dann erklingt Musik. Es ist ein leiser, fast intimer Auftakt für einen Abend, der bald in pure Euphorie übergeht.
JEREMIAS © Nordevents
„Trust“ ist das vierte Album der Band, nach „Golden Hour“, „Von Wind und Anonymität“ und „Ich fühl alles für dich mit“. Und dieser Abend zeigt, wie sehr JEREMIAS in den vergangenen Jahren gewachsen sind: musikalisch, textlich und emotional.
Mit „Sag mir, was ich nicht weiß“, „Ein Mensch“, „Ich mags“ und „HDL“ startet das Konzert kraftvoll. Die Songs fließen ineinander, das Licht pulsiert, das Publikum tanzt und singt. Jeremias singt von Unsicherheit, Aufbruch, Wandel – mit einer Mischung aus Melancholie und Optimismus, getragen von Bass und Gitarre, besonders eindrucksvoll beim Ende von „Golden Hour“.
Dann folgt ein neuer, bisher unveröffentlichter Song: „Irgendwann, irgendwann“. Sofort klatscht und bewegt sich die Menge im Takt. Bei „Reich“ leuchten Hunderte Handylichter und mindestens ein Feuerzeug auf, die Halle erstrahlt in sanftem Glühen. Kurz darauf hüllt „Luna“ die Bühne in weißes Licht, eine animierte Mondsilhouette pulsiert zu den Bässen. Es ist ein hypnotischer Moment, fast tranceartig.
Plötzliche Stille. Heimbach sitzt wieder am Schreibtisch, zeichnet einen Vogel. Leise Gitarrenklänge setzen ein. „Ein Vogel“ beginnt und die Zuschauer halten ausgeschnittene Papiervögel in die Höhe, schwenken sie im Rhythmus der Musik. Der gemalte Vogel erwacht auf der Leinwand zum Leben, flattert über die Bühne. Danach erzählt Jeremias von den Anfängen der Band, davon, dass sie alle Clubs der Stadt gespielt haben. Dankbar widmet er den Abend Fans, Familie und Wegbegleitern.
Im Akustikteil folgt „Egoist“, einer der größten Fanlieblinge. Tausende singen laut mit, am Ende allein, während Klavier- und Gitarrentöne langsam verklingen. Danach präsentiert die Band „Leicht“, einen weiteren unveröffentlichten Song, bevor es zu einem besonderen Duett kommt: Gemeinsam mit Katha Pauer, dem Support des Abends, performt Jeremias „Leih mir deine Tränen“. Die Harmonie ihrer Stimmen füllt den Raum. Mit „Grüne Augen lügen nicht“ zeigt der Sänger seine beeindruckende Stimmkraft und beschließt den ruhigeren Teil des Abends.
Alte Banger, neue Liebe
Die Band zieht das Tempo wieder an, kündigt „alte Banger“ an und die Halle explodiert vor Energie. Bei „Schon okay“ fliegt ein Blumenstrauß auf die Bühne, passend zur Textzeile „Ich klaue Blumen und schenk sie dir“. Spätestens bei „Julia“ und „Sommer“ verwandelt sich die Swiss Life Hall endgültig in ein tanzendes Meer aus Stimmen, Licht und Bewegung. Zwischendurch gibt’s augenzwinkernde Referenzen an Harry Styles, die Lyrics „ist die neue Platte von Harry Styles, yeah“ wird ganz in Harry Styles‘ „As it was“ Manier der Band entgegengeschrien.
Das Set endet mit „Verrückt“, begleitet von pinken und blauen Lichtern, einem Moshpit und dem obligatorischen „Hinhocken und Springen“-Moment. Doch das Publikum will mehr. Und bekommt es natürlich.
Für die Zugaben kehrt die Band zurück, sichtbar bewegt. Der emotionale Höhepunkt: „Meer“, bei dem Jeremias zunächst allein am Klavier sitzt, bevor die Band langsam einsetzt. Pure Gänsehaut. Zum Abschluss erklingt „fallen“ – der Song, dessen Zeile der Tour ihren Namen gab: „Du musst keinem gefallen.“
Als die letzten Töne verklingen, singen die Fans weiter, ihre Stimmen hallen nach. Ein Heimspiel, das bleibt – ehrlich, intensiv, vertrauensvoll. Ganz wie das Album, ganz wie der Abend: „this is trust“.
