Premiere der Karl-May-Spiele: „Halbblut“ begeisterte 7500 Zuschauer

Sascha Beckmann

Bad Segeberg, 28.06.2025 – Mit donnerndem Applaus und stehenden Ovationen feierte das Publikum am Sonnabend die Premiere der diesjährigen Karl-May-Spiele in Bad Segeberg. 7500 Besucherinnen und Besucher erlebten unter freiem Himmel am Kalkberg eine Inszenierung, die mit Action, Gefühl und Humor zu den besten Aufführungen der letzten Jahre zählt: „Halbblut“ fesselte mit aufwendiger Choreografie, eindrucksvollen Stunts und emotionalem Tiefgang. Ein echtes Spektakel für die ganze Familie.

Den offiziellen Startschuss für die 72. Spielzeit gaben Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, Bad Segebergs Bürgermeister Toni Köppen und Karl-May-Spiele-Geschäftsführerin Ute Thienel. Günther zeigte sich in seiner Eröffnungsrede begeistert: „Ich habe den ganzen Tag darauf gewartet, endlich hier am Kalkberg bei Winnetou zu sein“. Die Gäste – darunter viele Familien – dankten es ihm mit großem Applaus.

Neben zahlreichen Besuchern aus der Region und darüber hinaus kamen auch prominente Gäste zur Premiere. Mit dabei waren unter anderem Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen, Unternehmer Ralf Dümmel, Schauspieler Jan Sosniok, Moderatorin Tanja Schühmann, Schauspielerin Rhea Harder, Journalist und Hamburger Abendblatt Chefredakteur Lars Haider sowie weitere frühere Mitwirkende der Karl-May-Spiele. Sie alle ließen sich das Spektakel nicht entgehen – und wurden nicht enttäuscht.

Viele Prominente waren eingeladen © Nordevents

Große Emotionen und atemberaubende Szenen

Regisseur Nicolas König hat mit „Halbblut“ eine packende Inszenierung geschaffen, die sowohl actionreiche Höhepunkte als auch stille, berührende Momente bietet. Gleich zu Beginn rasen Reiter durch die Arena, Menschen fliegen durch die Luft, und eine dramatische Handlung nimmt Fahrt auf. Im Zentrum steht Ik Senanda, ein sogenanntes Halbblut – Sohn eines Weißen und einer Comanchin. Der fühlt sich zwischen zwei Welten hin- und hergerissen. Sascha Hödl verkörpert diese Figur mit Intensität und Tiefe.

Alexander Klaws glänzt in seiner fünften Saison als Winnetou – kraftvoll, edel und souverän. Ihm zur Seite stand Bastian Semm als Old Shatterhand, der erneut einen eher ruhigen, analytischen Gegenpart zum charismatischen Apachenhäuptling bildet.

Schurken mit Stil und Stimme

Auch in den Nebenrollen überzeugt das Ensemble: Philomène Authelet als kämpferische Chen Lu mit Kung-Fu-Elementen, Dustin Semmelrogge als kerniger Vorarbeiter, Stephan A. Tölle als komischer Professor – alle Figuren haben Raum zur Entfaltung und tragen zur Lebendigkeit des Stücks bei. Musicaldarstellerin Alina Arenz sorgt als Bardame Sally Ann mit „Stand by your man“ für einen musikalischen Überraschungsmoment.

Ein emotionaler Abschied

Für eine besondere Note sorgt Harald P. Wieczorek, der als alter Goldsucher Majestät nicht nur eine Rolle spielt, sondern auch Abschied nimmt. Nach 46 Jahren bei den Karl-May-Spielen ist dies seine letzte Saison. Ein Moment, der nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Publikum spürbar unter die Haut ging.

Bilder der Show © Nordevents

Technische Meisterleistung am Kalkberg

Ein weiteres Highlight der Premiere war das beeindruckende Bühnenbild von Erik Rüffler. Mit enormer Liebe zum Detail hat er ein Wild-West-Panorama erschaffen, das von der stürzenden Eisenbahn über das Comanchen-Lager bis hin zur Südstaaten-Villa keine Wünsche offenlässt. Die gesamte Spielfläche wird dynamisch genutzt – so lebendig und dreidimensional hat man den Kalkberg selten erlebt.

Fazit: „Halbblut“ ist ein Höhepunkt der Karl-May-Geschichte

Mit „Halbblut“ ist den Karl-May-Spielen eine der stärksten Inszenierungen der letzten Jahrzehnte gelungen – temporeich, bildgewaltig und emotional. Die Mischung aus Abenteuer, Kitsch, Komik und Gesellschaftskritik ist so ausgewogen wie selten. Noch bis zum 7. September wird das Stück 72 Mal aufgeführt. Ein Pflichttermin für alle, die den Zauber des Wilden Westens live erleben wollen.


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