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BOSSE: "Sunnyside"

Das Axel „Aki“ Bosse ein wirkliches Arbeitstier ist, war vielen seiner Fans bereits bekannt. Jetzt erwartete uns mit „Sunnyside“ sein mittlerweile achtes Album im zwei bis drei Jahres Rhythmus. Dabei konnte sich Bosse konsequent steigern bis er es mit den letzten beiden Alben „Engtanz“ und „Alles ist jetzt“ bis an die Spitze der deutschen Albumcharts schaffte. 

Ebenfalls konnte er mit seiner „Alles ist jetzt“-Tour mit über 100 000 Besuchern einen echten Meilenstein feiern, welcher nur durch die Corona-Pandemie gebremst wurde. Musikalisch hat Bosse sich auch von Album zu Album immer ein wenig verändert, ohne an der grundsätzlichen Pop-Idee zu wackeln. Daher können wir gespannt sein, was uns mit Sunnyside erwartet.  

Aber zuerst zu den Zahlen und Fakten, auf Sunnyside erwarten uns 14 Tracks mit einer Gesamtlaufzeit von ca. 48 Minuten. Käufer der Deluxe Edition erwarten zusaätzlich noch 6 Akustik-Versionen und 5 Live-Songs.

Sunnyside beginnt mit „Ende der Einsamkeit“, welches auch direkt die musikalische Richtung der Platte vorgibt, denn dieser Track kommt sehr lässig, tanzbar und wie bereits von Bosse gewohnt sehr positiv daher.  Ähnliches erwartet uns in der vorab ausgekoppelten Single  „Der letzte Tanz“, in welche Bosse die Vergänglichkeit besingt und uns auffordert die Momente zu genießen. Hierbei muss auch erwähnt werden, dass Bosse mit dem dazugehörigen Video, für welches er die Schauspieler Bjarne Mädel, Maximillian Mundt und Jasna Fritzi Bauer engagieren konnte, ein echt gelungenes Video abliefert.  

Bei „24/7“ treten dann eher die elektronischen Klänge in den Vordergrund welche dann in „Nebensaison“ noch mit einer ordentlichen Portion Melancholie untermalt werden. In „Vater“ wird es dann wieder weniger synthetisch dafür deutlich gefühlvoller, geht es doch hier um die Beziehung zu seinem Vater. Das darauffolgende „Sunnyside“ geht mit seinem eher seichten Text jedoch zwischen „Vater“ und dem politischen „Blumen über Dreck“ ein wenig unter. Ein wenig irritiert hat mich „Ich Vagabund“ welches sehr elektronisch und mit Stimmverzehrung daherkommt. Zum Ende des Albums dreht Bosse jedoch nochmal richtig auf und liefert mit „Der Sommer“ und „Das Paradies“ meine Highlights des gesamten Albums ab. 

Fazit: Bei Bosse habe ich häufig vorher das Gefühl, dass man weiß was einen erwartet. So steht Bosse für mich in seiner Gesamtheit für positive tanzbare bis stadiontaugliche Popmusik. Dieses hat für mich jedoch auch manchmal die Gefahr, dass man Bosse-Platten ein wenig unterschätzt. Genauso ging es mir auch beim ersten Hören von Sunnyside, sodass ich den Gedanken „ist halt Bosse“ hatte. Doch generell lohnt es sich „Sunnyside“ mehrfach zu hören und bei den Texten ein wenig genauer hinzuhören. Daher erhält Sunnyside von mir 8 von 10 möglichen Punkten.

--> Musikvideo: Bosse – Sunnyside

 

 
Bewertung:

GENRE: Deutsch-Pop

TRACKLIST:

1. Ende der Einsamkeit
2. Der letzte Tanz
3. 24/7
4. Nebensaison
5. Vater
6. Sunnyside
7. Blumen über Dreck
8. Ich Vagabund
9. Hinter dem Mond
10. Wild nach deinen Augen
11. Der Sommer
12. Ich brenne
13. Das Paradies

VÖ: 27.8.21
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Vertigo Berlin
Vertrieb: Universal Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Jannik

  Rezension --> "Alles Ist Jetzt"