DONOTS: „Schwert aus Holz“

Gregor Eder

1993 ging es los und nun stehen die Donots vor einem gewaltigen musikalischen Vermächtnis, welches voraussichtlich nur noch größer werden wird. Die für ihre eingängigen Melodien und mitreißenden Texte bekannte Truppe hat sich diesmal an etwas Neues gewagt.

Am 19.09.2025 hat die Band ihr erstes Unplugged-Album veröffentlicht und es trägt den passenden Namen „Schwert aus Holz“. Mit ihren hölzernen Schwertern zieht die Truppe sozusagen in den Kampf, dies aber nicht ganz alleine, denn auf der, doch schon fast als Best-Of-Platte zu beschreibenden Scheibe bekommt man auch einige Gäste zu Gehör.

Begonnen wird jedenfalls einmal mit der vorab schon veröffentlichten Single „Allein zu allein“. Das was folgt ist dann wieder etwas überraschender, denn die erste Kooperation nennt sich „Dead Man Walking“ und brilliert mit starkem Einsatz von Chuck Ragan von Hot Water Music.

Bewertung: 9 von 10 Punkten
GENRE: Punk Rock/Ska/Unplugged
VÖ: 19.09.2025
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Solitary Man
Vertrieb: Warner
Rezensent: Gregor

Teilweise denkt man sich bei der Nummer, dass man selten so harte Akustik-Musik gehört hat. Mit „Whatever Happened To The 80s“ folgt mit etwas entspannteren Klängen, doch mit „Keiner kommt hier lebend raus“, inklusive Shitney Beers, wird es dann nochmals ruhiger.

Mit Campino und Matt Hensley im Gepäck geht es dann mit „Stop The Clock“ weiter und der Song schwebt gediegen dahin. Die im Anschluss folgenden Versionen von „Wake The Dogs“ und „Problem Kein Problem“ sind sehr gelungen und trotz fehlender Zerre noch immer tanzbar. „Room With A View“ bringt einen dezenten 70er Vibe mit sich, bis „Eine letzte letzte Runde“ anbricht.

In die letzte Runde geht es mit dem schönen Arrangement aber noch nicht, denn „Calling“ folgt mit einer wunderbaren Ladung Ska. Die Nummer entspannt noch kurz, bevor es mit „Augen sehen“ sehr emotional wird. Abgeschlossen wird das Album mit „Out In The Cold“ inklusive Kuddel und dem Song „So Long“ bei welcher Frank Turner mitgearbeitet hat.

Fazit:

Natürlich muss jede Band einmal in der Bandkarriere ein Unplugged-Album hinlegen. „Das Herz immer Richtung „NIRVANA UNPLUGGED“ und Johnny Cashs „AMERICAN RECORDINGS“.“ heißt es im Presseschreiben, und dass jene Alben als Referenzen beim Mix mit einbezogen wurden, hört man auch.

Ich hätte nicht geglaubt, dass mich die Songs in dieser Form so mitreißen würden gleichauf wie die Originale, aber schlussendlich hat mich die Band wieder einmal überzeugt. Durch den fehlenden „Dampf“ kommen die Vocals noch einmal stärker hervor und man hat nochmals etwas mehr Zeit sich auf den Text einzulassen.

Der Sound ist wirklich fein, die Arrangements sehr brauchbar, die Kooperationen gelungen und somit auch das gesamte Album! Daher vergebe ich für diesen Erstversuch satte 9 von 10 Punkten und bin gespannt, ob in diese Richtung nochmals etwas von den Donots kommen wird.

Ein Interview mit Ingo Knollmann gibt es –> hier.

Tracklist
  1. Allein zu allein
  2. Dead Man Walking ft. Chuck Ragan
  3. Whatever Happened To The 80s
  4. Keiner kommt hier lebend raus ft. Shitney Beers
  5. Stop the Clock ft. Campino & Matt Hensley
  6. Wake The dogs
  7. Problem kein Problem
  8. Room With A View (Give Me Shelter)
  9. Eine letzte letzte Runde
  10. Calling
  11. Augen sehen
  12. Out In the Cold ft. Kuddel
  13. So Long ft. Frank Turner

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