ERIC FISH & FRIENDS: "Untiefen"
Am 29.09.2023 wurde ein Album von einem doch sehr bekannten Metal-Sänger
veröffentlicht, welches aber ganz und gar nicht nach Metal klingt. Eric Fish,
besser bekannt als der Sänger der Folk-Metal Band Subway to Sally, hat sich mit
seinen Freunden Rainer Michalek (Guitar/Gitarre/Harmonica), Gerit Hecht (Piano)
und Friedemann Mäthger (Vocals/Drums) zusammengetan und einmal etwas ganz
anderes ausprobiert.
Fish selbst singt auf dem Album, welches "Untiefen" genannt
wurde nicht nur, sondern bedient auch die Gitarre, sowie Bouzouki und Cinco.
Mit "Nur ein Traum" wird etwas verträumt losgelegt und das Thema der
Verbundenheit, welche nur im Traum möglich ist, angesprochen. Die etwas
melancholische Stimmung wird mit "Stell dir vor" verstärkt, denn hier wird die
Natur des Krieges und dessen Auswirkung auf die Menschen thematisiert. Bei dem
Song kann es einem nur die Gänsehaut aufstellen, da hier unverblümt die
Grausamkeit des Krieges dargelegt wird. "Wunden heilen, Schmerz vergeht" heißt
es in "Lazarus" und mit diesem Song kommt endlich etwas Hoffnungsvolles ins
Spiel.
"Der Taugenichts" bringt etwas selbstkrittische Zeilen, bevor "Rauf aufs
Land" eine Glorifizierung des Landlebens bietet. Etwas deftiger wird es dann mit
"Auf die Mütze" bis es dann mit "Einfach los" wieder wesentlich ruhiger wird.
"An den Ufern des Lebens" folgt und zeigt sich als mitreißende Ballade, welche
die Vergänglichkeit thematisiert. Mit "Plusquamperfekt" und "Junimond" bringen
nicht weniger emotionale Zeilen als die bisher zu Gehör gebrachten Songs. "Ist
es vorbei?" stellt vor dem Abschluss mit "Alles was ich will" nochmal in Frage,
wie man vorgehen soll, wenn man an den eigenen Grenzen angekommen ist.
Fazit:
Ich bin wirklich überrascht welch einfühlsames Werk Fish hier mit seinen
Freunden produziert hat. Bisher kannte ich Fish eben nur aus seinen Arbeiten mit
Subway to Sally und daher bin ich sehr beeindruckt davon, dass der Sänger auch
in ganz ruhigen Kompositionen enorm abliefert. Aus meiner Sicht ist das Album
nicht unbedingt etwas für Fans des Heavy Metal, doch wenn man auf ausgeklügelte
emotionale Texte und die Stimmfarbe von Fish steht, dann ist das Album schon
fast ein Muss. Die besungenen Themen sind durchwegs ernst und die Untiefen
dieser Menschheit werden hier interessant aufgearbeitet. Die Instrumentalsektion
untermalt die Texte sehr gekonnt, sodass man sich in den Erzählungen vollends
verlieren kann. So zieht Fish einen wieder in seinen Bannkreis (die gleichnamige Band gab es ja mit ihm auch schon) und daher vergebe
ich insgesamt 8 von 10 Punkten. |
|
 |