KALEO: „Mixed Feelings“

Gregor Eder

Heute melde ich mich bei euch mit einem Album, welches bei mir eher gemischte Gefühle ausgelöst hat. Die 2012 in Island gegründete Blues Rock Band Kaleo hat am 09.05.2025 ihr 4. Studioalbum veröffentlicht und es trägt den Namen „Mixed Feelings“. Nachdem ich mich mit den Blues-Rockern, welche sogar 2017 für einen Grammy nominiert waren, bisher nicht wirklich auseinandergesetzt haben war es einmal an der Zeit, mir ein Album der Truppe zu gönnen.

Losgelegt wird mit dem Song „Bloodline“, welcher etwas verträumt beginnt, dann aber mit gut bassigem Unterbau und laszivem Gesang überzeugt. Man treibt gute 3 Minuten in dieser getragenen Soundlandschaft bis man bei „USA Today“ ankommt. Der Song wirkt vorerst ebenso ruhig wie der Opener, entwickelt sich dann aber immer mehr in eine doch laute und schrille Richtung, welche aber gen Schluss wieder entschärft wird.

Erst mit „Rock`n`Roller“ bekommt man etwas von dem versprochenen Blues-Rock serviert. Die Nummer gibt endlich gut Gas und bringt motivierende Riffs. Nach dem Song hat man so richtig Lust auf eine weitere fetzige Nummer, doch mit „Run No More“ eine fast 6 Minuten lange Ballade serviert.

Bewertung: 6 von 10 Punkten
GENRE: Blues-Rock
VÖ: 09.05.2024
Format: CD / Vinyl / Digital
Label/Vertrieb: Atlantic Records
Rezensent: Gregor

„Back Door“ liefert im Anschluss die eigentlich erwartete Ladung an deftigen Riffs und starken Vocals, welche das Blut endlich etwas in Wallung bringen. Nachdem die Hintertür hinter einem liegt, wird man zum einsamen Cowboy, oder besser gesagt zum „Lonely Cowboy“ weitergeleitet.

Hier bekommt man wiederum einen sehr ruhigen Track, welcher Teils sogar in Richtung Country geht, vorgelegt. Die melancholische Stimmung wird dann im Anschluss von dem atmosphärischen Track „The Good Die Yooung“ gehalten. Sehr interessant ist hier das „Bass-End“ welches einen so richtig schön durchmassiert, während einem die zärtlich hohen Klänge hypnotisieren.

Legacy“ folgt und verhält sich auch vorerst sehr ruhig, öffnet sich dann aber mit einem soliden Drumbeat, Streichern und Background-Chor. „Memoirs“ fährt noch etwas auf derselben Schiene, bevor das Album mit „Sofðu Unga Ástin Mín“ doch noch ein rockiges Ende findet.

Fazit:

Kommen wir zur Erklärung, warum das Album bei mir gemischte Gefühle ausgelöst hat, denn der erste Satz war nicht nur ein simples Wortspiel. Einerseits gefallen mir die deftigen Nummern wirklich sehr gut und auch die Ruhigeren haben einen gewissen Charme, andererseits ist die Übermacht der ruhigen Tracks etwas enttäuschend. Schlussendlich sind 3 der 10 Songs wirklich stark und der Rest eher mittelmäßig.

Aus meiner Sicht hätte ich, wenn ich Kaleo wäre, die 3 härteren Songs für ein anderes Album aufbehalten und die Scheibe vollends mit ruhigen Tracks gefüllt, bevor ich den Hörer etwas „an-tease“ was gar nicht so repräsentativ für das Album ist. Mich hat „Mixed Emotions“ somit nicht wirklich überzeugt und so vergebe ich 6 von 10 Punkten.

Tracklist
  1. Bloodline
  2. USA Today
  3. Rock`n Roller
  4. Run No More
  5. Back Door
  6. Lonely Cowboy
  7. The Good Die Young
  8. Legacy
  9. Memoirs
  10. Sofðu Unga Ástin Mín

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