MARKO HIETALA: „Roses From The Deep“

Gregor Eder

Meist sind Bassisten eher die entspannten Typen in der Band, die mit dem Strom mit schwimmen und sich simpel die Grundtöne von den Gitarristen erklären lassen. So ist zumindest das Bild, welches durch Filme und Memes gerne suggeriert wird.

Der mittlerweile 59-jährige Marko Tapani Hietala ist ein perfektes Beispiel dafür, dass diese Darstellung keineswegs stimmt. Sinergy, Tarot, Raskasta joulua, Northern Kings, Sapattivuosi, Conquest und natürlich Nightwish sind alles Beweise dafür, dass auch ein Bassist gewaltig Dampf machen kann.

Marko Hietala hat wirklich schon einiges veröffentlicht und auch 2019 ein Solo-Album veröffentlicht. Nach seinem Ausstieg bei Nightwish ist es um ihn etwas ruhig geworden, was mitunter leider an Depressionen und dementsprechend zusammenhängenden Problemen lag.

Da Hietala aber ein, wie man in Österreich sagt, „Wadlbeisser“ ist, hat er nicht aufgegeben und sich am 07.02.25 mit einem neuen Album zurückgemeldet.

In diesem Fall nicht mit einer seiner Bands, sondern in Form eines Solo-Albums. Die neue und somit zweite Scheibe trägt den Namen „Roses From The Deep“ und enthält satte 10 frische Tracks, auf welche wir uns nun stürzen werden.

Bewertung: 9 von 10 Punkten
GENRE: Melodic Metal
VÖ: 07.02.2025
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner
Rezensent: Gregor

Begonnen wird mit „Frankenstein`s Wife“ und der Song liefert mit über 5 Minuten schon einmal eine gute Ladung am melodischen Metal wie man ihn von Hietala kennt, wenn auch ein Einschlag von Hard Rock merkbar ist. Mit „Left On Mars“ geht es dann weiter und hier bekommt man schon etwas interessantere Rhythmen serviert.

Natürlich ist der Bass hier schön drückend und nicht weniger mächtig als die Gitarre. Abgesehen davon bekommt man hier ein spezielles „Schmankerl“ serviert, denn niemand anderes als Tarja Turunen gesellt sich hier zu Hietala.

Ein Genuss, welchen man seit den damaligen Nightwish-Zeiten nicht mehr gehört hat. „Proud Whore“ steigt nochmal gewaltig aufs Gas bevor „Two Soldiers“ wieder sehr stark entschleunigt und schon fast in zärtliche folkige Gefilde wechselt.

Mit über 8 Minuten überfährt „Dragon Must Die“ einen schon sehr. „The Devil You Know“ bringt dann mit eher bluesiger Herangehensweise wieder mehr Entspannung und „Rebel Of The North“ hält die Hard-Rock Flagge ganz hoch.

Impatient Zero“ liefert ähnlich stark ab und „Tammikuu“ bringt nochmals lyrische Abwechslung. „Roses From The Deep“ bietet zum Schluss noch eine gewaltige Ladung an Melancholie.

Fazit:

Inhaltlich hat mich das Album nicht wirklich umgehauen. Von der instrumentalen Seite haben Marko Hietala (Vocals/Bass), Tuomas Wäinölä (Guitar/Synth) und Anssi Nykänen (Drums) sehr solide abgeliefert.

Das Album bringt nicht nur starke Metal-Passagen, sondern auch sehr emotionale Riffs und Zeilen, welche einen direkt berühren. Abgesehen davon, dass ich gewaltigen Respekt davor habe, dass Hietala derartig kämpferisch mit seiner Depression umgeht, finde ich „Roses From The Deep“ sehr gelungen und vergebe 9 von 10 Punkten.

Tracklist
  1. Frankenstein`s Wife
  2. Left On Mars
  3. Proud Whore
  4. Two Soldiers
  5. The dragon must die
  6. The devil you know
  7. Rebel of the north
  8. Impatient zero
  9. Tammikuu
  10. Roses from the deep
Weitere Rezensionen
Schon geteilt?