Kommen wir zu einer Band aus Schottland, welche für ihre großen aufblasbaren Enten bekannt ist. Die Pirate-Metal Band Alestorm, nicht zu verwechseln mit Halestorm, besteht seit 2004 und hat es sich zur Aufgabe gemacht lustige, harte Piratenmusik zu machen, welche zum Trinken anregt. Mit ihren Songs hat die Band schon viele betrunkene Festivalbesucher glücklich gemacht.
2022 wurde mit „Seventh Rum of a Seventh Rum“ das 7. Studioalbum vorgelegt und am 20.06.2025 folgte Nummer 8. „The Thunderfist Chronicles“ wurde das neueste Werk getauft und es beginnt relativ moderat, abgesehen von ein paar Überraschungen wie Kooperationen mit Symphony X Sänger Russel Allen und Patty Gurdy. Der Opener „Hyperion Omniriff“ ist ein recht klassischer Metal Song mit Folk Elementen, wie es sich für Pirate-Metal gehört.
„Killed To Death By Piracy“ zeigt sich auch als eher für Alestorm typischen Track, doch mit „Banana“ wird dann am Steuer gedreht. Hier wird wesentlich mehr auf die Folk-Richtung fokussiert, wenn auch die Gitarren nicht minder deftig das Trommelfell malträtieren und auch die Distorted- bzw. Harsh-Vocals mächtig Druck machen.

Die kleinen elektronischen Einwürfe im vorherigen Song haben es eigentlich schon angekündigt, dass es mit „Frozen Piss 2″ etwas kreativer wird. Mit Bläsern, harten Vocals und einem Arrangement, welches stark an japanische Anime-Intros erinnert, wird hier abgeliefert. Der Song ist aus meiner Sicht einer der Stärksten des Albums.
„The Storm“ folgt und lässt sich schon fast mit In Extremo vergleichen, denn der einzige Unterschied sind die etwas härteren Vocals. Mitunter hat der Track auch Melancholisches, doch mit „Mountains Of The Deep“ wird die trübe Stimmung direkt verblasen. Hier wird nochmal die Party-Laune angeheizt, bevor es in das Nekrogoblikon Cover „Goblin Ahoy!“ geht.
Mit dem Song wird noch kurz eine lustige Geschichte erzählt, bevor mit „Mega-Supreme Treasure Of the Eternal Thunderfist“ weiter gemartert wird. Der insgesamt 17:04 Minuten lange Song ist zwar zum Abschluss etwas überfordernd, aber auch nicht großartig verwunderlich, da sich Alestorm schon hier und da Scherze in diese Richtung erlaubt haben.
Fazit:
Ach Alestorm. Ich versuche seit Jahren die Faszination der Piraten zu verstehen, doch schlussendlich hat mich die Band noch immer nicht abgeholt. Ich verstehe, dass die Bühnenshow, die witzigen Texte und auch die „Trink-Animation“ ihre Wirkung haben, doch irgendwie wirkt das gesamte Thema der Band für mich altbacken. Wenn man schon humoristische Musik machen möchte, dann sollte man sich aus meiner Sicht nicht in ein bestimmtes Thema verbeißen.
Abgesehen von diesem Kritikpunkt ist die musikalische Kompetenz der jeweiligen Bandmitglieder nicht zu verachten und daher vergebe ich schlussendlich 7 von 10 Punkten. Ehrlich gesagt hat die Band das „Goblins Ahoy!“ Cover von Nekrogoblikon „herausgerissen“, denn der Rest war wirklich durchschnittlich.
Tracklist
- Hyperion Omniriff
- Killed To Death By Piracy
- Banana
- Frozen Piss 2
- The Storm
- Mountains Of The Deep
- Goblins Ahoy!
- Mega-Supreme Treasure Of Eternal Thunderfist