Es ist schon etwas länger her, dass ich etwas über Biffy Clyro berichten durfte. Kein Wunder, denn in das Doppelalbum-Projekt „Celebration Of Endings“ und „The Myth Of The Happily Ever After“, welches 2020 und 2021 veröffentlicht wurde, dürfte extrem viel Arbeit gesteckt worden sein. Nach satten 4 Jahren wurde die Durststrecke für die Fans der Band nun beendet. Am 24.09.2ß25 wurde „Futique“ veröffentlicht und somit 11 frische Tracks serviert.
Simon Neil beschreibt „Futique“ selbst als: „eine Reise durch Gedanken, Dinge und Beziehungen, die über die Zeit hinweg existieren – wir wissen nie, wann wir etwas zum letzten Mal tun. Und genau darin liegt eine gewisse Schönheit, aber auch Traurigkeit.“. In den folgenden Zeilen werdet ihr erfahren, ob ich dieser Aussage zustimmen kann. Eröffnet wird das neue Werk jedenfalls mit „A Little Love“ und der Song beeindruckt direkt mit einer mitreißenden Rhythmik.
Der knapp dreieinhalb Minuten lange Track macht auf jeden Fall Lust auf mehr und genau das bekommt man im Anschluss mit „Hunting Season“ vorgelegt. Der schon sehr punkige Song verwöhnt mit einem mit gewaltig druckvollen Versen, präsentiert dann aber im Refrain eine gewisse Zärtlichkeit. Nach der wilden Fahrt bekommt man in „Shot One“ New-Wave-artige Sounds zu Gehör, welche aber auch etwas mit „Grunge-Attitüde“ vorgetragen werden. „True Believer“ entschleunigt darauf vorerst, bringt dann aber deftige Riffs, vermengt mit kleinen überraschenden Passagen.

Mit „Goodbye“ wird es dann sehr emotional, da der Titel auch Programm ist. Mit einer berührenden Ehrlichkeit wird hier vorerst ruhig Abschied von einer geliebten Person genommen, bevor der Song gen Ende mit einer stärker verzerrten Gitarre an Härte gewinnt. Mit einem schnellen Beat und fetzigen Riffs wird dann in „Friendshipping“ die Stimmung wieder gehoben, wenn auch der Text melancholisch bleibt.
„Woe Is Me, Wow Is You“ entschleunigt dann nochmals gewaltig, baut aber anschließend wieder auf und regt mit dem Chorgesang sehr zum Mitsingen an. Durch „Chemical“ findet man wieder zurück zu den harten Gitarren und bekommt wieder ein rhythmisches Feuerwerk serviert. Die dezenten Phrasen der Keys sind sorgen für einen dezenten 90er-Vibe und auch der Gitarren-Sound geht etwas in diese Richtung.
„A Thousand And One“ beginnt trügerisch entspannt und treibt langsam dahin, bevor dann doch noch eine etwas härtere Gangart eingeschlagen wird. Bevor das Album mit dem schon fast epischen Track „Two People In Love“ beendet wird, liefert „Dearest Amygdala“ eine verwirrend gute Mischung aus Disco-Sound und Rock. Auch wenn der letzte Song mit seinem dezenten Rock-Opera-Touch einen gelungenen Abschluss bringt ist „Dearest Amygdala“ einer der stärksten Songs des Albums, wenn es um innovativen Sound geht.
Fazit:
Der Begriff „abwechslungsreich“ umfasst keineswegs das, was Biffy Clyro hier abgeliefert haben. Nachdem ich die Band schon lange Zeit am Radar habe, kann ich sagen, dass sie mich meistens begeistert haben, aber auch hier und da eher unbeeindruckt zurückgelassen haben. „Futique“ ist aus meiner Sicht eines der absolut besten Alben von Biffy Clyro und hat nichts anderes als satte 10 von 10 Punkten verdient. Ich werde wohl noch einige Monate an den Tracks kleben und kann abschließend sagen, dass Simon Neil das Album gekonnt beschrieben hat!
Tracklist
- A Little Love
- Hunting Season
- Shot One
- True Believer
- Goodbye
- Friendshipping
- Woe Is Me, Wow Is You
- It`s Chemical!
- A Thousand And One
- Dearest Amygdala
- Two People In Love













