Kommen wir zur Abwechslung einmal wieder zu einer Band, welche direkt aus Hamburg stammt. Die Geschichte von Florain Grey ist eine etwas längere. 2006 gründete der Sänger seine erste Band, welche sich Eves End nannte. Mit dieser Truppe durfte er bis 2011 verhältnismäßig große Erfolge, wie zum Beispiel Konzerte mit Doro Pesch und Lacrimas Profundere feiern, bis er sich entschied einen anderen Weg zu gehen.
Es dauerte nicht lange bis sein erstes Album „Gone“ erschien und am 23.05.2025 veröffentlichte er nun das 4. Studioalbum. Die Scheibe trägt den Namen „Beautiful Nightmares“ und soll uns laut Grey`s Angaben auf eine „Reise zwischen Licht und Schatten“ führen. Der Opener liefert auf jeden Fall düstere Klänge und lässt sich klar in Richtung Dark Rock einordnen. „Dead by Dawn“ mit direkten Drums, dahin flitzender Gitarre und etwas theatralischer Inszenierung.
Natürlich erinnert der gesamte Sound auch etwas an Lord Of The Lost, wobei Florian Grey wesentlich weniger „Pop-Synths“ und Glitzer einsetzt. Es ist aber auch nicht verwunderlich, dass sich Grey schon mit LOTL die Bühne geteilt hat. Der zuletzt genannte Song wird gen Ende etwas träge, doch mit „Forever“ wird dann wieder gut weitergemartert.

Der Song erinnert teilweise sogar an HIM und bringt einen schön mitsingbaren Refrain. „A Beautiful Nightmare“ folgt, eröffnet mit Tendenzen gen Industiral Metal, arbeitet sich etwas gen Melodic Metal vor und bringt dann einen eher poppigen Refrain.
Mit „If Love Could Kill“ geht es dann eher wie in „Forever“ weiter, bis „In My Blood“ schon fast in Richtung 30 Seconds To Mars, gemischt mit New Model Army, abliefert. Nach dem doch wieder ruhigen Song wird mit „Ghost Serenade“ zur Abwechslung einmal mit etwas schnelleren Gitarren gemartert.
Der Song ist wohl der Härteste am Album, erinnert etwas an Subway to Sally und ist definitiv mein Favorit unter den Tracks. „Love & Sulphur“ bringt darauf eine recht poppige Melodie und geraden Beat, bis „Let Us Burn In The Sun“ mit Streichern und einem Wechselspiel zwischen ruhiger Atmosphäre und hartem „Geriffe“ aufwartet. Mit „Blurry“ wird das Album mit einer Ladung Pop-Rock abgeschlossen.
Fazit:
Mit „Beautiful Nightmares“ bringt Florian Grey eine solide Mischung aus düster melancholischen Melodien und motivierenden Beat. Der hier dargebotene Dark Rock ist sehr gut produziert, aber nicht unbedingt außergewöhnlich, abgesehen vom doch starken Hang zum Pop.
Anhand der vielen Vergleich meinerseits merkt man, dass sich die Band diverser Spielarten des Genres bedient, aber nicht unbedingt groß experimentiert. Die Texte geben etwas mehr her, wenn auch eher für das Genre typische Themen behandelt werden. Ich bin mir sicher, dass Fans des Genres das Album sehr schätzen werden, doch mich hat „Beautiful Nightmares“ mittelmäßig abgeholt.
Daher vergebe ich einmal 7 von 10 Punkten und behalte Herrn Grey einmal im Auge! Vielleicht kommt da ja noch etwas, was mich dann doch noch vom Sessel haut.
Tracklist
- A.[].N
- Dead by Dawn
- Forever
- A Beautiful Nightmare
- If Love Could Kill
- In My Blood
- Ghost Serenade
- Love & Sulfur
- Let Us Burn In The Sun
- Blurry