Auf Tour im Norden: 30.11.17-Köln-YUCA, 01.12.17-Hamburg-Nochtspeicher, 03.12.17-Berlin-Musik & Frieden und am 10.12.17 in der Kranhalle in München Rezension: Gregor

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NACHTFALTER: „was bleibt“

Jetzt gibt’s keine Thüringer Bratwurst, sondern Thüringer Musik! Altenburg dürfte ein interessantes Plätzen für düstere Musik sein, denn von dort gibt es ab 24.05.2019 das Debütalbum der Band Nachtfalter. Das Duo bestehend aus Tobias Serfling (Gesang, Komposition) und Tom Günzig (Gitarre) präsentiert zu diesem Termin die Scheibe namens „was bleibt“. Die Herren haben laut eigenen Angaben über 20 Jahre Erfahrung in verschiedenen Bands gesammelt und beschlossen im Jahr 2017 gemeinsame Sache zu machen. Die musikalische Reise geht in Richtung Dark-Music.

Diesmal halte ich die Genrebezeichnung hier recht offen, da die Musik des Duos zwischen einigen Elementen wechselt doch die dunkle Komponente in jedem Track zu finden ist. „Für mich“ nennt sich der erste Track des Albums, in welchem man schon einmal den Stil des Gesangs von Herrn Serfling zwischen Synthie-Klängen vernehmen darf. Mein erster Impuls war, dass mich der Gesamtsound sehr an die 90er erinnert. Der Gesang ist ein sehr getragener melancholischer und textlich gibt es einiges an Interpretationsraum. "Anderes Leben" bringt etwas metallischere Klänge mit ein Schlagzeug das sich etwas nach Drum-Computer klingt, was der Solidität der Base-Drum jedoch nicht schadet. „Wir sind jetzt ein anderes Leben“ heißt es im Refrain, wobei die davor und danach vorgetragenen Verse dieses andere Leben als von Stigmatisierung gezeichnet beschreiben.

Maschinenklang“ bringt dann 100%igen 90er-Flair und erinnert mich persönlich in den ersten Sekunden eher an die damalige Synthie-Welle, wobei die darauf folgenden Elemente eher an die New Wave of British Heavy Metal erinnert. Das sich auf dem Album dann noch eine Elektro-Version der selben Nummer findet wundert mich überhaupt nicht. Diese Version erinnert dann unumgänglich an die Legende Rummelsnuff! „Eine Stimme“ liefert als vierter Track einiges an Theatralik und das Vanitas-Motiv ist im Text unüberhörbar. Die Vocals bleiben bei allen Tracks recht stetig bzw. hält Serfling seinen Stil, welcher sich durch eine ganz eigene interessante Betonung auszeichnet.

FAZIT: Ich habe schon länger kein Album dieser Art vor mir gehabt und ehrlich gesagt bin ich bei diesem Genre immer etwas zwiespältig. Einerseits mag ich die netten Synthiesounds der 90er, andererseits kann ich den damaligen Drum-Sound nicht wirklich verkraften. Ich bin mir sicher, dass die Band mit einem Drummer ausgestattet um einiges feiner klingen würde. Abgesehen von diesem Kritikpunkt finde ich das Erstwerk der Herren an sich gelungen. Da es sich um ein Erstwerk handelt sehe ich noch einiges an Potential nach oben und daher gibt es von mir diesmal 7 von 10 Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Dark-Rock/ Gothic Metal

TRACKLIST:

1. Für Mich
2. Anderes Leben
3. Maschinenklang
4. Eine Stimme
5. Vollkommenheit
6. Im Schatten
7. Folge Mir
8. Nachtfalte
9. Nur noch einmal…
10. Maschinenklang (Elektro-Version)

--> Musikvideo: Nachtfalter - Maschinenklang

 

VÖ: 24.05.19
Format: CD
Label: Echozone
Vertrieb: Echozone
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor