Auf Tour im Norden: 30.11.17-Köln-YUCA, 01.12.17-Hamburg-Nochtspeicher, 03.12.17-Berlin-Musik & Frieden und am 10.12.17 in der Kranhalle in München Rezension: Gregor
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NAKED SIX: "No Compromise" EP Was sich anhört wie das Werk einer mehrköpfigen Band wilder Jugendlicher ist doch das gemeinsame Produkt von nur drei jungen Leuten aus England. Hinter ‚Naked Six‘ verbergen sich die zurzeit im schottischen Manchester beheimateten Musiker Seb Byford an Gitarre und Gesang, Tom Witts an Drums und Percussion, sowie Callum Witts an Bass und Keyboards. Im Jahr 2015 schloss sich die Band zusammen, inspiriert vom unheimlichen Nebel der North Yorkshire Moors, wo Seb Byford und Tom Witts gemeinsam die Boarding School in Whitby besuchten. Stark beeinflusst von ‚Queens Of The Stone Age‘, ‚Radiohead‘, Bob Dylan, Leonard Cohen und ‚Led Zeppelin‘ machten sich die Freunde daran, ihren eigenen musikalischen Weg zu finden. Der Name der Band ‚Naked Six‘ bezieht sich auf den sogenannten sechsten Sinn, der laut esoterischer Auffassung dem Menschen innewohnt. Nunmehr präsentieren ‚Naked Six‘ ihre neueste EP, betitelt ‚No Compromise‘ – was bereits vielversprechend und interessant klingt. Nun also zur Musik selbst. Die Eröffnungsnummer und zugleich Namensgeber ‚No Compromise‘ ist eingängig, von wild-schmutzigem Klang, mit eindringlichem Gesang, erinnert ein wenig an ‚Kasabian‘, oder die frühen Alben der ‚Arctic Monkeys‘. ‚Tear Away‘ fängt die Aufmerksamkeit des Hörers zunächst durch wirbelnde Drums ein, später durch den harten, kraftvollen Gitarrenriff, klingt ungezügelt und energiegeladen, erinnert zuweilen dezent an ‚Satisfaction‘ von den ‚Rolling Stones‘. ‚Let It Out‘ ist eine ruhigere, entspanntere Nummer, die etwas nach High-School Rock klingt und den Hörer sanft in wohltönender Geruhsamkeit wiegt. ‚Unwind‘ ist die wohl kürzeste Nummer auf dieser EP, mit gerademal zwei Minuten zwanzig, ist jedoch eingängig, angenehm rockig, mit leichten Punk-Einschlägen und zugleich durchaus modern anmutendem Ambiente. Die letzte Nummer schließlich ‚Who Am I To You‘ bietet einen unaufgeregten, etwas Grunge-lastigen Abschluss, mit durchaus sanften Tönen, aber auch ungestümen Passagen, mit viel Emotionalität und nahegehendem Klang. FAZIT: Musik, die alles andere als aufpoliert und zu Tode bearbeitet klingt findet man heutzutage nicht mehr all zu oft – hier indes bietet sich dem Hörer genau das. Fünf Nummern voller Elan und Authentizität, mit gelungen ungebärdiger Atmosphäre, angenehm rauem, ungeschöntem, direktem Klang, ernstzunehmenden Lyriks und offener Ungebremstheit – passender als ‚No Compromise‘ hätte der Titel kaum lauten können. Indes könnte man freilich anmerken, dass eben die oft dreckig anmutende Soundqualität, die einerseits zum Flair des Ganzen beiträgt, andererseits das Hörvergnügen an manchen Stellen ein wenig mindert, dass der Gesang oftmals zu sehr gebrüllt ist und die Rhythmen zuweilen ein wenig repetitiv sind. Durchaus also ein gelungenes Werk mit Ecken und Kanten, die vielleicht nicht jedermann anziehen, doch gewisslich auch nicht jedermann abschrecken werden. Dafür gibt es immerhin 7 von 10 möglichen Punkten. |
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GENRE: Alternative/Indie TRACKLIST: 1. No Compromise VÖ: 26.10.2018 Rezensent: Florian |
--> Musikvideo: Naked Six - No Compromise