Auf Tour im Norden: 30.11.17-Köln-YUCA, 01.12.17-Hamburg-Nochtspeicher, 03.12.17-Berlin-Musik & Frieden und am 10.12.17 in der Kranhalle in München Rezension: Gregor

VORCHECKING: Frische und unabhängige CD-Kritiken

NIGHT FLIGHT ORCHESTRA: „Aeormantic“

Oh du mein geliebtes Night Flight Orchestra. Egal was ich von dieser Band in die Hände bekomme, es sind immer mindestens 3 Nummern dabei, welche mich komplett wegblasen, aber bevor wir zur Lobesrede kommen einmal die Hard-Facts. Die 2007 in Schweden gegründete Band bestehend aus Björn „Speed“ Strid (Vocals), David Andersson (Guitar), Sharlee D`angelo (Bass), Jonas Källsbäck (Drums), Sebastian Forlung (Percussion), Anna-Mia Bonde (Backing Vocals) und Anna Brygard (Backing Vocals) hat sich mit ihrem Album „Internal Affairs“ 2012 in mein Herz gespielt und natürlich habe ich mich schon seit der Ankündigung des neuen Albums „Aeormantic“, welches am 28.02.20 veröffentlicht wurde, darauf gefreut.

Wer sich mit der Band etwas näher auseinandergesetzt hat weiß, dass es sich bei den Alben um ganz eigene Konzepte handelt, wie beispielsweise  ihre feministische „Space-Opera“ namens Amber Galactic. Diesmal kommt die Truppe etwas näher an die Erde heran und bringt uns eine „Soap-Opera“ vom Feinsten. Im musikalischen Gewande wird uns eine Story vorgelegt, welche einen emotional durch so einige Stadien schickt. Damit ist gemeint, dass thematisch von Herzschmerz bis zu Nostalgie so einiges in den Songs verbaut ist.  Im Presseschreiben wird das Album als dekadentes, melancholisches, jedoch lebensbejaendes Werk, welches alle Sinne der Hörer angreifen soll. Ich kann es ehrlich gesagt nicht besser formulieren. Die Songs sind einerseits solider Rock den man an sich in andere Jahrzehnte datieren würde, reißen einen andererseits emotional so richtig mit.

Die von mir vorher erwähnte 3 Tracks sind in diesem Fall „Curves“, „Golden Swansdown“ und „Sister Mercurial“, denn jene haben mich am meisten berührt. Ersteres bringt einen entspannten Groove, der auch etwas funkig ist und textlich wird eine gewisse Zerrissenheit thematisiert. Zweiteres erinnert mich lustiger Weise etwas an Sir Elton Joh und liefert textlich eine Glorifizierung von einer „Verehrten“. Letzteres hat mich schon beim Intro in die 80er-Synthiewelt versetzt und mich in einen sehr verträumten Zustand versetzt. Ich bin mir sicher dies verhält sich für jeden anders, doch meiner Meinung nach müsste unter den 12 Songs für jeden etwas dabei sein.

FAZIT: Das Night Flight Orchestra ist ein Konglomerat von Musikern mit enorm innovativen Ideen, welche natürlich in ihrer Life-Performance die Perfektion finden. Das Orchester bringt bis jetzt mit jedem Album eine mitreißende Geschichte, die auch ohne visuelle Unterstützung eine enorme Wirkung hat. Der Sound sitzt, ist abwechslungsreich und verführt zum Mitsingen. Der Faktor, der mir aber diesmal eine 10 von 10 Bewertung entlockt ist der Umgang mit Melancholie auf dem Album. Jeder Track bringt seine eigene etwas strange Stimmung mit sich, welche bei mir beispielsweise Verträumtheit, melancholische Beklommenheit, aber auch hoffnungsvolle Zukunftsgedanken hervorgerufen hat. Somit bleibt nur zu sagen, dass „Aeromantic“ ein absolut feines Album ist und ich natürlich 10 von 10 Punkte vergebe!

--> Musikvideo: THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA - Taurus

 
Bewertung:

GENRE: Classic Rock

TRACKLIST:

1. Servants of the air
2. Divinyls
3. If tonight is our only chance
4. This Boy`s last summer
5. Curves
6. Transmission
7. Aeromantic
8. Golden Swansdown
9. Taurus
10. Carmencita Seven
11. Sister Mercurial
12. Dead of winter 

VÖ: 28.02.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner Music
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor