Auf Tour im Norden: 30.11.17-Köln-YUCA, 01.12.17-Hamburg-Nochtspeicher, 03.12.17-Berlin-Musik & Frieden und am 10.12.17 in der Kranhalle in München Rezension: Gregor

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NIGHTWISH: „HVMAN. :||: NATVRE.“

Wer bis heute nichts von der finnischen Symphonic-Metal Band Nightwish gehört hat, der hat auf jeden Fall etwas verpasst. 8 Alben hat das Sextett bis letztes Jahr veröffentlicht und am 10.04.20 wurde nun das 9. Album namens „HVMAN. :||: NATVRE.“ veröffentlicht. Jenes Album stellt in zweierlei Hinsicht ein Novum dar, da einerseits hier Kai Hahto sein Debüt als neuer Drummer gibt, andererseits die Band zum ersten Mal eine zweiteilige Scheibe auf den Markt gebracht hat.  Genau genommen sind es insgesamt 3 Cd`s welche veröffentlicht wurden und Nummer 3 enthält ausschließlich instrumentale Versionen, was den begeisterten Karaokesängern und Sängerinnen sehr gut schmecken dürfte.

Doch genug von den Neuigkeiten hin zum Material. Insgesamt 17 Songs wurden veröffentlicht und die gewählten Titel wirken recht schlicht, für das was geboten wird. Bei derartig durchdachten Produktionen wie der zu besprechenden ist es schwer eine brauchbare, nicht zu platte Beschreibung für die Kompositionen zu finden. Der symphonische Anteil, der hier den Metal-Anteil oft „überspielt“, müsste eigentlich wie in der Klassik analysiert werden. Somit kann man sagen, dass man das Doppel-Album eher wie eine Oper genießen sollte, wenn auch brauchbare Headbang-Passagen vorhanden sind.

Mit „Music“ wird der Anstoß zum Album gegeben und die Nummer zeigt sich noch sehr verhalten und öffnet sich erst gen Ende. „Noise“ nimmt dann an Fahrtwind auf und bringt dann schon eher für Nightwish typische Klänge. Schon hier zeigt sich wieder einmal die enorme Stimmgewalt von Floor Jansen, wenn auch die Vocals von Marco Hietala nicht zu verachten sind. Ein wirklich feines Beispiel für den wirklich gekonnten Gesang ist die A-Capella-Passage im Song „Harvest“, welcher im Generellen auch die Folk-Metal Seite der Band schön zum Vorschein bringt. Neben eher gewohnten Klängen bemerkt man, dass sich die Band auch rhythmisch etwas mehr ausgetobt haben als zuvor. Die ruhigen, aber auch mystischen Melodien, welche vom Keyboarder geliefert werden haben mich schon immer in ihren Bann gezogen und der Herr hat es z.B. in „Pan“ wieder einmal geschafft mich zu verzücken.

FAZIT: Nightwish habe ich mittlerweile fünf Mal  live gesehen und mitunter ist ihre Pyroshow einmal meine Rettung vor der Unterkühlung gewesen, als sie vor Metallica, auf welche ich wartete, auf einem Festival konzertierten. Nach ca. der 4.Live-Show hatte das ganze Konzept der Band für mich etwas an Reiz verloren, doch dieses Album hat mir wieder ins Bewusstsein gerufen, wie starke Kompositionen die Truppe eigentlich zu Stande bringen. HVMAN. :||: NATVRE. ist nicht nur wahnsinnig fein komponiert, sondern liefert auch viel Material für Die-Hard-Fans. Somit gratuliere ich zu einer gelungenen 3fach-Scheibe und vergebe 9 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: NIGHTWISH - Noise

 
Bewertung:

GENRE: Symphonic Metal

TRACKLIST:

CD 1:
1. Music
2. Noise
3. Shoemaker
4. Harvest
5. Pan
6. How’s The Heart?
7. Procession
8. Tribal
9. Endlessness

CD 2:
All the Works of Nature Which Adorn the World
I. Vista
II. The Blue
III. The Green
IV. Moors
V. Aurorae
VI. Quiet as the Snow
VII. Anthropocene
VIII. Ad Astra

+ Instumental CD

VÖ: 10.04.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Nuclear Blast Records
Vertrieb: Warner Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor