Auch wenn ich ein großer Fan des Blues-Rocks bin, wage ich es nicht zu behaupten, dass ich den Großteil der wichtigen Vertreter des Genres auf dem Radar habe. Eine dieser Truppen, welche ich beispielsweise noch nicht auf dem Schirm hatte, ist North Mississippi Allstars.
Die 1996 von den Gebrüdern Dickinson gegründete Band durfte sich schon über insgesamt 3 Grammy Nominierungen freuen und auch über einen Blues Music Award (2001). Am 06.06.2025 haben die North Mississippi Allstars ihr nun 12. Studioalbum veröffentlicht und es trägt den Namen „Still Shakin`“.
Was indessen alles bei der Musik der Band „shaked“ werden wir nun etwas besprechen. Angefangen wird jedenfalls mit einer etwas verwirrenden Nummer namens „Preachin` Blues“. Während die Gitarre eher funkig abliefert und der generelle Sound schon fast als Gospel zu bezeichnen ist, werden dann aber doch für den Blues typische Phrasen verbaut. Somit gestaltet sich der Einstieg sehr interessant und weckt die Neugier, was die kommenden Tracks noch so bringen mögen.

„Stay All Night“ folgt darauf mit eher typischen Blues Rock und einer Kooperation mit Robert Kimbrough und Joey Williams. Letztgenannter Musiker ist in insgesamt 3 Songs des Albums vertreten und liefert in allen gekonnt ab. „Pray For Peace“ und „Dont Let The Devil Ride“ bringen einen schön klassischen Blues-Rock-Vibe und überzeugen durch ihren mitreißenden Beat. Aber kommen wir zurück zur richtigen Reihenfolge.
Nach „Stay All Night“ folgt „My Mind Is Ramblin`“, mit einer netten Kombi aus männlichem und weiblichen Gesang, welche zum Mitsingen anregt. Nachdem wir „Pray For Peace“ schon besprochen haben, springen wir direkt zu den nächsten Featurings.
In „K.C. Jones (Part II)“ bekommt man neben der Band auch Jojo Hermann und Graham Lesh zu Gehör. Die Nummer bereitet gut auf den Titeltrack „Still Shakin`“ vor, welcher mit eher modernem Beat und Sprechgesang punkten kann.
„Poor Boy“ liefert im Anschluss einen Synth-Sound, welcher an Herbie Hancock erinnert. Hier hat sich Duwayne Burnside zur Band gesellt und somit bei dem gewaltig funkigen Track mitgewirkt. „Write Me A Few Lines“ hält die Stimmung noch, bevor „John Henry“ wieder entschleunigt. „Monomyth (Folk Heros Last Ride)“ wartet dann zum Abschluss mit leichtfüßig verträumter Atmosphäre auf.
Fazit:
Auch wenn man Blues-Rock heutzutage doch eher selten im Radio hört, ist das Genre noch immer sehr stark. Wie man alleine an der Menge der Kooperationsnummern sehen kann, gibt es noch viele motivierte Musiker, welche es genießen diese Richtung zu zelebrieren.
„Still Shakin`“ ist ein sehr facettenreiches Album und beeindruckt speziell durch den Einsatz von verschiedensten Bass- und Gitarrensounds. Für mich war es ein absoluter Genuss mich das Album mehrmals durchzuhören und immer wieder etwas Neues zu entdecken. Somit kann ich „Still Shakin`“ jedem empfehlen, der Lust auf eine gewaltige Ladung Blues-Rock hat. Natürlich vergebe ich für ein derartig feines Album satte 10 von 10 Punkten!
Tracklist
- Preachin` Blues
- Stay All Night (ft. Robert Kimbrough & Joey Williams)
- My Mind Is Ramblin`
- Pray For Peace (ft. Joey Williams)
- K.C. Jones (Part II) (ft. Jojo Herrmann & Grahame Lesh)
- Still Shakin`
- Poor Boy (ft. Duwayne Burnside)
- Dont Let The Devil Ride (ft. Joey Williams)
- Write Me A Few Lines (CD & Digital Only Bonus Track)
- John Henry
- Monomyth (Folk Heros Last Ride)