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ED SHEERAN: „(Substract)“

Der allseits beliebte englische Rotschopf hat am 05.05.2023 einmal wieder zugeschlagen. Ed Sheeran präsentierte vor kurzem sein sechstes Studioalbum und es trägt den Namen „(Substract)“. Insgesamt 14 Songs wurden serviert und über jene werde ich mich jetzt stürzen. Speziell ist an dem neuen Album, dass jeder Song sein eigenes Video mit sich bringt. Zu jenen möchte ich aber nur zum Schluss etwas anmerken.

Begonnen wird mit „Boat“ und hier begrüßt Ed Sheeran klassisch mit seiner akustischen Gitarre und seiner engelsgleichen Stimme. Der Song entfaltet sich langsam und bringt eine herzergreifende Stimmung auf. Von der Gitarre wird dann in „Salt Water“ zum Piano gewechselt und mit eher stetigerem Beat gearbeitet. „Salt Water“ klingt etwas düster bzw. bitter, was bestens zum Titel passt. Etwas fröhlicher wird es dann mit „Eyes Closed“, wenn auch hier ein Haufen Melancholie mitschwingt. „Life Goes On“ erhält die Melancholie aufrecht, bringt aber auch etwas hoffnungsvollere Töne. Mit „Dusty“ erinnert Sheeran etwas an die ruhigen Nummern von 80er-Jahre-Boybands. Besser gesagt wirkt der Song etwas so, als hätte Justin Timberlake ihn geschrieben.

Spätestens bei „End of Youth“ merkt man, dass auf der Scheibe textlich wieder viele emotionale Themen verarbeitet wurden. Interessant ist hierbei wie Sheeran immer wieder unterschiedlich melancholische Facetten gekonnt darbietet. „Colourblind“ leitet einen sanft zu dem etwas belebterem „Curtains“ über. Nach der hoffnungsvollen Nummer geht es dann mit „Borderline“ wieder wesentlich trauriger weiter. „Spark“ lässt die Stimmung wieder etwas steigen und trumpft mit einem zuckersüßen Refrain auf und „Vega“ lässt die Instrumentalsektion etwas schneller werden.

„Sycamore“ überzeugt mit breiten atmosphärischen Synth-Lines und nachdenklich stimmendem Gesang. Mit „No Strings“ wird vor dem Abschluss mit „The Hills of Aberfeldy“ eine weitere herzergreifende Ballade. Nun zu den Videos! Hier muss ich auf die vorhin erwähnten Facetten der Melancholie zurückkommen. Die Videos verleihen den Songs natürlich eine ganz andere Wirkkraft und die unterschiedlichen Wirkungen würde ich eben als Melancholie-Facetten bezeichnen. Die gewisse Traurigkeit die in den Songs alleine steckt kommt in Kombination mit dem visuellen Part um einiges besser zur Geltung.

Fazit: Mein einleitender Satz hat zwar etwas zynisch geklungen, doch schlussendlich muss ich wie gewohnt meinen Hut vor Herrn Sheeran ziehen. Das Gesamtwerk ist ein wirklich interessantes Stück Kunst und auch die Kompositionen sind sehr gelungen. Das einzig ungewohnte ist, dass Ed Sheeran auf diesem Album wirklich durchwegs ruhige nachdenklich stimmende Songs liefert und kein einziger wirklicher Party-Hit zu finden ist. Mich persönlich stört dies nicht da dass Gesamtkonzept passt. Daher vergebe ich 8 von 10 Punkten. 

--> Musikvideo: Ed Sheeran - End Of Youth

 
Bewertung:

GENRE: Pop

TRACKLIST:

1. Boat
2. Salt Water
3. Eyes Closed
4. Life Goes On
5. Dusty
6. End of Youth
7. Clolourblind 
8. Curtains
9. Borderline
10. Spark
11. Vega
12. Sycamore 
13. No Strings
14. The Hills of Aberfeldy

VÖ: 05.05.23
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Atlantic Records
Vertrieb: Warner Music
Auf Tour im Norden: -

 

Rezensent: Gregor

Rezension --> ED SHEERAN: „No.6 Collaborations Project“