Joris flasht die Hamburger in der Fabrik

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23.09.2022, Hamburg (JS) – Wow, einfach nur wow! Ich weiß wirklich nicht wo ich anfangen soll. Joris hat gestern in der ausverkauften Fabrik in Hamburg gespielt und es war einfach wahnsinnig gut. Der Abend kommt definitiv auf die Liste der besten Konzerte. Eröffnet wurde der Abend vom Sänger David Gramberg. Dieser war bis vor kurzem noch Sänger der Band Mary Lou, die während der Corona Pandemie entschied, eine Pause auf unbestimmte Zeit einzulegen. David Gramberg beschloss daher im letzten Jahr, erstmal alleine durchzustarten. Seitdem hat er einige Singles veröffentlicht. Eine davon erst heute, „Somewhere in Between“. Ein sehr schöner Einstieg in den Abend. Die Musik ist eine Mischung aus Indiepop, Indierock und Alternative und kam beim Publikum sehr gut an.

Um 21 Uhr kam Joris mit seiner Band auf die Bühne. Der erste Song wurde komplett im Dunkeln gespielt, nur eine kleine Glühbirne leuchtete; Joris mit Band im Halbkreis um die Glühbirne herum. Das war schon mal ein schöner Start. Die Fans waren von Anfang an voll da, haben mitgesungen, getanzt oder einfach nur zugehört und die Musik genossen. Das besondere an dem Konzert war, dass man in jeder Sekunde gespürt hat, wie sehr Joris die Musik liebt und wirklich mit ganzem Herzen dabei ist. Es gab so viele schöne Momente, nicht nur stimmungsvolle, sondern auch Ruhige und Rührende. Bei dem Song „Game Over“ zum Beispiel war es so still, dass man sicher eine fallende Nadel hätte hören können. Und so eine Stille schafft bei einem ausverkauften Konzert wirklich nicht jeder.

Der Sänger selbst erwähnte mehrmals, wie schön es ist, die Musik nach dieser langen und schweren Zeit endlich wieder teilen zu können. Alle sind einfach froh, ein Teil dieser Musikgemeinschaft zu sein. Joris hat mittlerweile drei Alben rausgebracht und so viele Songs geschrieben, die insgesamt eine reine Spielzeit von 372 Stunden hätten (Aussage von Joris). Sie haben sich daher für die Tour ein kleines Wunschkonzert überlegt. Es wurden 8 Lampen auf die Bühne geholt die jeweils mit 8 unterschiedlichen Songs beschriftet waren. Das „Geburtstagskind“ Lars aus dem Publikum durfte einen Buzzer drücken, der mit den Lampen verbunden war. Und damit wurde ein Song von einer der Lampen ausgewählt. Gebuzzert wurde bei dem Song „Kommt schon gut“. Dieser wurde dann auch gesungen, akustisch und mit verschiedenen Instrumenten, die ich vorher zum Teil noch nie gesehen habe. Zuerst bekam Lars aber noch ein Geburtstagsständchen.

 

Insgesamt war die Setlist mit alten und neuen Songs bunt gemischt. Mit dabei waren unter anderem „Herz über Kopf", „Nur die Musik“ und auch „Schneckenhaus“.

Der Abend verging viel zu schnell und wie im Flug waren wir bei der Zugabe angekommen. Als Joris wieder die Bühne betrat, band er sich eine Regenbogenfahne um, die er den Rest des Abends trug. Ein Zeichen für Friedens und das Füreinander da sein. Als es dann wirklich dem Ende zuging gab es einen so großen Applaus, dass selbst Joris überwältigt war. Zumindest hatte man das Gefühl. Die Fans wollten einfach noch mehr hören, mehr von diesem wunderbaren herzlichen Menschen, der es nochmals schaffte, eine wahnsinnige Stille in diese Location zu zaubern. Ohne Mikro richtete er so rührende Worte ans Publikum, dass bei dem einen oder anderen die Tränen flossen.

Es war so ein magischer Moment, den man nicht beschreiben kann und man wünschte sich, die Zeit solle stillstehen. Es folgte ein letzter Song, nur Joris mit seiner Gitarre, ohne Mikro. Dieser gehörte seiner Aussage nach nicht mehr zum Konzert, er sei nur für das Hier und Jetzt. Völlig geflasht, voller Freude und Glücksgefühl, gleichzeitig aber auch sehr sentimental ging dieser wunderschöne Abend zu Ende. Fast zwei Stunden stand Joris auf der Bühne und es war einfach nur großartig. Es ist allen zu empfehlen diesen so sympathischen Vollblutmusiker mal live bei einem seiner Konzerte zu sehen.