Combichrist und Megaherz bringen Markthalle zum Kochen

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Hamburg, 29.09.2023, (Laura Fatteicher) - Bei der Co-Headliner-Tour mit Megaherz und Combichrist treffen elektronische Beats auf harte Rockelemente. Seit fast drei Jahrzehnten fesseln Megaherz ihre stetig wachsende Fangemeinde mit kraftvollen Riffs und direkten Texten der Neuen Deutschen Härte. Ihr letztes Album "Komet" (2018) katapultierte sich in die Top10 der offiziellen deutschen Charts und erregte großes Aufsehen. Daneben Combichrist, die seit vielen Jahren die Grenzen der Musikgenre sprengen. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Industrial, EBM und Aggrotech haben sie einen unverkennbaren Klang geschaffen. Doch eines haben beide Bands gemeinsam: Eine unglaublich energiegeladene Live-Performance, die sie am Freitagabend ihren Fans in der Hamburger Markthalle darboten.

Der Abend begann mit dem Auftritt des deutschen Solo-Musikers Janosch Moldau. Mit Synthesizer und Gitarre präsentierte er seine elektronische Musik gepaart mit rockigen Zwischentönen. Im Hintergrund liefen ein paar einfache Animationen, die von einem Beamer übertragen wurden. Auch wenn bis dato vor der Bühne nur eine überschaubare Besucherzahl zuhörte, nahm es ihm nicht den Spaß an seinem Auftritt und so versuchte er immer wieder, sein Publikum weiter zu animieren, was ihm auch gelang. Nach etwa 20 Minuten verabschiedete sich der Neu-Ulmer und gab die Bühne für den ersten Hauptact frei.

Pünktlich um 20.15 Uhr betraten Combichrist die düstere Bühne. Erst letztes Jahr heizten sie das Hamburger Knust ordentlich ein und schon beim ersten Song war klar, dass es an diesem Abend nicht anders laufen sollte. Die Erwartungen waren hoch, aber die Band enttäuschte keineswegs. Die Energie in der Luft war spürbar, nicht nur in den vorderen Reihen, sondern im gesamten Club. Und auch die Regler der Stroboskope liefen von Beginn an auf Anschlag. Die Musiker fesselten das Publikum mit ihrer unbändigen Energie und ihren coolen Posen.

Die donnernden Drums zu Beginn von “Heads Off” wurden von stürmischem Jubel begleitet - die Fans waren außer sich vor Begeisterung. Nicht selten bildeten sich auch kleinere Moshpits und die Temperatur im Raum stieg immer weiter. Sänger Andy LaPlegua forderte bei “Fuck that Shit” alle auf, ihre Mittelfinger in die Luft zu strecken und schrie mit einem verrückten Lachen: “Fuck Combichrist!”. Keyboarder Elliot wechselte beim Song “Hate Like Me” zum Bass und sprang mit ins Moshpit.

 

Nach etwas mehr als einer Stunde und einer Zugabe schrie das Publikum vergeblich nach mehr, aber es war schon Zeit für den zweiten Headliner des Abends: Megaherz.

Bei einer etwas längeren Umbaupause wurde vor die Bühne ein riesiger Vorhang mit Bandlogo und Teufels-Silhouette gehangen. Als die ersten Töne des Titelsongs vom brandneuen Album "In Teufels Namen" erklangen, fiel der Vorhang und enthüllte die Bühne. Auch hier feierte das Publikum pausenlos, allerdings war es diesmal etwas lichter, was wahrscheinlich den doch recht großen Genrewechsel zur Ursache hatte.

Sänger Lex brachte die Energie der verbliebenen Megaherz-Fans allerdings auf die Spitze, als er den Song "Alles Arschlöcher" anstimmte und das Publikum laut zum Mitsingen animierte. Auch bei "Glas und Tränen" klatschte und sprang die gesamte Menge. Megaherz verlangten ihren Fans wirklich alles ab.

Mit dem Song "Für immer“ gab es dann doch mal eine Verschnaufpause, denn dieser Klassiker wurde in einer wunderschönen Pianoversion dargeboten. Das Konzert näherte sich langsam dem Ende zu, doch vorerst sollte es bei “Miststück” nochmals laut werden, das von allen gemeinsam gefeiert wurde. Unter großem Jubel verabschiedeten sich die Bandmitglieder von den Fans - doch nur für kurze Zeit. Mit "Jagdzeit" und "Himmelsstürmer" spielten Megaherz am Ende noch zwei ihrer größten Hits.

Auch wenn diese Co-Headliner-Tour etwas außergewöhnlicher war, ist jeder Besucher, ob als Combichrist- oder Megaherz-Fan, an diesem Abend auf seine Kosten gekommen.