Brillante Darbietung, nachhaltige Begeisterung Das Erfolgsrezept von Philharmonic Rock

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Bremen, 24.11.2023 (Christian Habeck) - Philharmonic Rock – Bremern, sowie Bewohnern des Bremer Umlands sind diese Worte mittlerweile ein fester Begriff. Seit 2017 begeistert die Fusion aus 27 Orchestermusikern, sechs Rockmusikern und einem Dirigenten: Dieses einzigartige Ensemble, bestehend aus der Klassischen Philharmonie NordWest und einer Band, sorgt seit gut fünf Jahren bei Musikliebhabern im Bremer Umland für Begeisterung; und zwar gleichermaßen für Fans des Rock- und Klassikgenres.

Zum Abschluss eines bewegten Musikjahres der 34 Musiker ist der Auftritt im Bremer Metropol Theater daher fest im Terminkalender verankert und ein Garant für eine „volle Hütte“. So waren dann auch knapp 900 Besucher zu Gast im Saal, um den Musikern zu lauschen. Wie Jens Wördemann, Sänger des Ensembles, zu berichten weiß, zum sechsten Mal in Folge. Das Publikum befragt, waren die Wenigsten das erste Mal beim Auftritt. Im Schnitt war es für einen Großteil der Besucher der dritte Auftritt, den sie live verfolgten.

Die innovative Idee, außergewöhnliche Rocksongs in Zusammenarbeit mit einem Orchester zu interpretieren, entstand bereits im Jahr 2011 im Geist von Ulrich Semrau, dem Dirigenten der Klassischen Philharmonie NordWest.

Für die Umsetzung dieses außergewöhnlichen Projekts holte Semrau Heinz-Hermann Kuhlmann, den Geschäftsführer des Weyher Theaters, als Manager ins Boot. Gemeinsam mit der hauseigenen Theater-Band formten sie eine kraftvolle Allianz.

Die Rhythmussektion, bestehend aus Bassist Michael Haupt, Drummer Kevin Kuhlmann und Gitarrist Patrick Kuhlmann, wird durch den Gitarristen Eike Dittmers, den Pianisten Joachim Refardt und den Sänger Jens Wördemann verstärkt. Joachim Refardt bereichert die Band nicht nur als Pianist, sondern auch als Arrangeur.

Philharmonic Rock vereint somit die Vielseitigkeit von Klassik und die Energie des Rocks zu einem harmonischen Gesamtklang. Diese außergewöhnliche Fusion aus musikalischer Brillanz und kreativer Zusammenarbeit verspricht ein Erlebnis, das die Grenzen zwischen den Genres aufhebt und die Zuhörer in eine einzigartige musikalische Reise entführt.

Und auch der gestrige Abend war ein faszinierendes Erlebnis, das die Grenzen von Klassik und Rock sprengte! Unter der mitreißenden Leitung von Ullrich Semrau verschmolzen die Musiker der Klassischen Philharmonie Nordwest und die talentierte Band zu einem harmonischen Gesamtkunstwerk.

Der Opener „Smoke on the Water” machte den Anwesenden schnell klar – Rock taucht nicht grundlos im Namen des Ensembles auf. Langsamere und einfühlsamere Stücke wie „Layla“, „My Girl“ oder „Something“ folgten. Immer wieder aufgelockert durch Interaktionen von Würdemann mit dem Publikum.

Geschickt verstand es die Gruppe von Künstlern den Spannungsbogen im ersten Set bis zur Pause oben zu halten.

 

Allmählich taute das Publikum auf und erste zaghafte Versuche des Mitsingens oder Mitklatschen hielten Einzug im Saal. Nach der Pause war das Eis aber vollends gebrochen und natürlich tat „We will rock you“ das seinige dazu. Weiter folgten „Power of Love“, „Sweet Home Alebama“, also alles Songs, die quasi zum mitfeiern einluden. Als dann eine wahnsinnig tolle Performance von „Stairway to Heaven“, gefolgt von „Haighway to Hell“ geboten wurde, hielt es völlig zu Recht Niemanden mehr auf dem Platz.

Mit „Hey Jude“ und der von Elvis interpretierten Form von „Bridge over troubled Water“ bewies Wördemann sein ganzes Können. Wenngleich gesundheitlich etwas angeschlagen, legte er sich doch voll ins Zeug und ließ keinen Zweifel an der Vielseitigkeit seines sängerischen Könnens.

Nach „Great Balls of Fire” wollten die Künstler nach fast zwei Stunden die Bühne räumen. Klar, dass das Publikum, angeheizt durch diese rockigen Rhythmen, hier niemanden ohne Zugabe von der Bühne lassen wollte.

So gab es noch „Rockin all over the World“ und als krönenden Abschluss „Music“. Ein Stück, was geradezu prädestiniert für solch ein Ensemble ist. Kommen doch Orchestermusiker und Rockband gleichermaßen zum Einsatz. Auch hier brillierten die Musiker in ihrer Gesamtheit und für mich hätte es keinen schöneren Abschluss eines tollen Abends geben können. Auch nach unzähligen Malen aus dem Radio und bei Night Of The Proms, behält dieses Lied so großartig und dazu live performed seinen Charme. Gänsehautfeeling pur!

Was dieses Projekt in meinen Augen zu einem außergewöhnlichen Erfolg macht, ist nicht nur die brillante musikalische Darbietung, sondern auch die Nachhaltigkeit der Begeisterung. So wurde bereits für den 29. November 2024 ein weiteres Konzert angekündigt und ich habe keinen Zweifel, dass das Metropol auch an diesem Termin voll sein wird. Es ist mit Sicherheit ratsam, sich frühestmöglich um Tickets zu kümmern.

Ich muss unumwunden zugeben, dass ich mir anfangs nur schwer vorstellen konnte, wie die Verbindung von Rock und Klassik funktionieren würde. Doch nachdem ich gestern live in Bremen dabei war, würde ich meine Haut als "kribbelig" beschreiben – ein klares Zeichen für die unmittelbare, emotionale Resonanz, die dieses kühne musikalische Experiment bei mir ausgelöst hat. Was ich nächstes Jahr Ende November machen werde.....nun...“They will rock me“.