The Blue Poets: „Live Power“
„The Blue Poets are a Blues flavored 70"style Rockband founded by Errorhead Mastermind + guitarist Marcus Deml. It features Singer Gordon Grey, Powerdrummer Felix Dehmel and Phil Steen on Bass. The Blue Poets combine hooky songs with fantastic playing". So beschreibt sich die Band auf ihrer Facebookpage und ich finde diese Beschreibung zwar zu 100% passend, jedoch etwas kurz geraten. Nach ihrem Album „The Blue Poets“ kommt nun ihre zweite Scheibe „Live Power“, in welche ich dankenswerter Weise schon vorab hineinhorchen durfte.
Die 2015 gegründete und hochkarätig besetzte Partie aus Hamburg kann sich auf jeden Fall hören lassen. Das neue Album, welches aus insgesamt 12 Tracks besteht und über eine Stunde lang ist, lässt die Herzen jedes Blues-, aber auch Funk- und Rockliebhabers höher schlagen. Mit einer Macht wie Marcus Deml, welcher einer der besten Gitarristen Deutschlands ist und sogar ein eigenes Signature Overdrive Pedal hat, kann man es sich auch definitiv leisten ein ganzes Album live zu recorden. Blues, Rock etc. ist roh aus meiner Sicht einfach besser und eine richtig gute Live-Platte bringt einfach ein ganz eigenes Feeling mit sich. Abgesehen davon, dass Deml`s unglaublich komplexe Spielweise, welche zum Beispiel in der Opener-Nummer „Won`t you suffer“ auch in „Synthie Sounds“ übergeht, im und außerhalb des Studios begeistert, leisten die anderen drei Musiker ebenfalls beste Arbeit. Felix Dehmel legt nicht nur den Grundbeat für alle, sondern akzentuiert mit den Becken so, dass es dem Gesamten noch etwas mehr Dynamik verleiht. Phil Steen gibt mit seinen Walking-Basslines und guter Zusammenarbeit mit den Drums eine wunderbare Unterlage für Vocals und Gitarre, welche mit den Melodien spielen. Textlich bewegen sich die Themen zwischen allen Gefühlszuständen, welche man zwischen „Love and Sorrow“ finden kann, inklusive eingängiger Zeilen die zum Mitsingen anregen. Insgesamt wirkt Gordon Grey`s Stimme sehr motivierend und er lässt keine Möglichkeit aus, ein tonales Duett mit Demls Guitarrenmelodien anzugehen. Man glaubt fast die gute Stimmung, die bei diesem Konzert geherrscht hat vernehmen zu können. Es wirkt auf jeden Fall so, als hätten alle Mitglieder der Band an diesem Abend sehr viel Spaß gehabt. Ab dem zweiten Song wird es dann etwas ruhiger, was jedoch nicht bedeutet, dass die Gitarre weniger dominant hervortritt. Sie ist zwar immer sehr präsent, aber verdeckt nicht den Sound der anderen Instrumente bzw. der Vocals. Es ist einfach Deml`s Art zu spielen. Die Soli beeindrucken, die Riffs sind catchy, der Sound sticht einfach aus dem Ganzen heraus, jedoch nie in derartigen Maße, dass es das Zusammenspiel inhomogen erscheinen lässt.
FAZIT: Nach ihrem Debütalbum zeigen The Blue Poets, was ihre Live Power so kann und ich muss sagen ich bin sehr beeindruckt. Ich habe aus diesem Genre schon länger kein vergleichbares Live-Album gehört und natürlich freue ich mich als Gitarrist das neue Album eines derartig begabten Gitarrenmeisters wie Marcus Deml rezensieren zu dürfen. Mag jetzt wirken als würde ich da etwas zu viel glorifizieren, doch ich muss ehrlich sagen, dass ich wohl noch einige Zeit an diesem Album sitzen und mir jedes Solo nochmal genauer anhören werde. Da ich aber auch einige Zeit ebenfalls Drums und Bass spiele, kann ich ebenso gut von dem anderen Teil der Instrumentalsektion reden. Drums fetzen, doch fehlt mir ein bisschen mehr Brillanz beim Cymbal-Sound, wobei ich verstehe, dass dies live nicht so einfach aufzunehmen ist. Sonst kann man jedoch nichts an dem Album kritisieren. Natürlich gibt es zu so einem Album auch eine feine Tour, Nordevents wird über das Konzert im Hamburger Knust berichten.
--> Musikvideo: The Blue Poets - Live Power EPK
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GENRE: Rock/ Blues
TRACKLIST:
1. Won`t you suffer
2. Sad, sad, sad
3. The truth
4. For a god
5. Song for Gary
6. Oh pretty woman
7. Alien Angel
8. Could have lived
9. Too high
10. With your eyes
11. People get ready
12. Godbye
VÖ: 13.04.2018
Format: CD / LP / Digital
Label: Triple Coil Music
Auf Tour im Norden: 14.04.2018 Lübeck, Treibsand | 28.04.2018 Hamburg, Knust
Rezensent: Gregor |